Die Aktienmärkte stehen unter dem Eindruck der negativen Auswirkungen der Ukraine/Russland Krise insbesondere dem Einfluss auf die Konjunktur über stark erhöhte Energiepreise.
Der holprige Jahresstart ist aber auch dem Umstand zu verdanken, dass wir uns am Beginn einer Zinswende befinden. Die Notenbanken haben bereits begonnen, ihre extrem expansiven Maßnahmen zu reduzieren. Erhöhungen der Leitzinsen haben wir bereits in den USA und in Großbritannien gesehen. Weitere sechs Zinsschritte sind für die USA angekündigt. Die Rendite der 10-jährigen US-Anleihen hatte schon davor die 2-Prozent-Marke überschritten. Im Euroraum könnte es Ende des 4. Quartals die erste Zinserhöhung geben.
Negative Korrelation zwischen Renditen und Aktienbewertungen
Im Allgemeinen besteht eine negative Korrelation zwischen Renditen und Aktienbewertungen, was sich aus zwei Komponenten zusammensetzt: Zum einen bedeuten höhere Renditen höhere Diskontsätze in den Bewertungsmodellen, was den Barwert der zukünftigen Gewinne, Cash-Flows und Dividenden eines Unternehmens schmälert. Zum anderen verlangen Anleger:innen höhere Renditen für ihre Aktieninvestitionen als Risikokompensation, wenn sie mit risikolosen Veranlagungen wie US Staatsanleihen ebenfalls eine höhere Rendite erzielen können. Somit müssen Bewertungskennzahlen wie KGV (Kurs/Gewinn-Verhältnis; Aktienkurs dividiert durch Gewinn pro Aktie) sinken, um den Anleger:innen eine höhere Gewinnrendite (d.h. Gewinn pro Aktie dividiert durch den Aktienkurs) zu bieten.

Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Generell sind wir für Aktien derzeit neutral eingestellt. Basierend auf unseren Modellen und Einschätzungen wurde die taktische Aktienallokation im März folgendermaßen verändert:
- Das Gewicht in Europa wurde etwas reduziert, während die USA und Lateinamerika (neu) um insgesamt das gleiche Ausmaß erhöht wurden.
- Sektor-Übergewichte in Finanzwerte und IT wurden abgebaut.
- Zusätzlich wurde das Segment der Qualitätsaktien reduziert.
Insgesamt ergibt sich somit folgendes Bild:
- Wir halten in den USA ein Gewicht von 68,0% (4,1% Übergewicht)
- Europa ist mit 14,5% gewichtet (2,6% Untergewicht)
- Japan ist mit 10,0% gewichtet (4,1% Übergewicht)
- Emerging Markets plus Asien sind mit 7,5% gewichtet (5,4% Untergewicht).
- Auf Sektor-Ebene halten wir ein Übergewicht im Gesundheitswesen (USA: 2,5%) und nicht-zyklischen Konsum (USA: 5%)
- Zusätzlich zu den Sektor-Fonds halten wir Value Fonds (EUR: 2,5%, USA: 2,5%)

Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.