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Deutschland: Steht der Konjunktur ein heißer Sommer bevor?

Deutschland: Steht der Konjunktur ein heißer Sommer bevor?
(c) iStock

Der vom Münchner IFO Institut berechnete IFO Geschäftsklimaindex gilt als wichtigster deutscher Konjunkturindikator. Der vorige Woche veröffentlichte Wert für Juni (115,1) ist der höchste seit Beginn der Veröffentlichung im Jänner 1991. Dieser Wert lag auch deutlich über dem Wert, der von Finanzanalysten im Durchschnitt erwartet wurde. Die Zeichen für ein deutliches Wachstum der Wirtschaft in Deutschland scheinen günstig.

Aus meiner Sicht stellen sich damit zwei Fragen: „Was heißt das für die Märkte?“ und „Wie kann es mit der Konjunktur weitergehen?“ Um diese beiden Fragen zu beantworten, möchte ich eine sehr einfache Darstellung der beiden Komponenten des Ifo-Index, der aktuellen Einschätzung der Geschäftslage bzw. die Erwartung der Geschäftslage in 6 Monaten verwenden. Die Darstellung ist als Ifo Konjunkturuhr bekannt. Die Grafik macht nichts anderes als dass sie aus der relativen Stellung der beiden Indikatoren ableitet, wo im Konjunkturzyklus man sich gerade befindet.

  • Ist das aktuelle Geschäftsklima besonders positiv und auch der Ausblick positiv, befindet sich die deutsche Wirtschaft in einer Boomphase.
  • Ist die aktuelle Einschätzung aber auch die zukünftige Einschätzung negativ, befindet sich die Wirtschaft in einer Rezession.
  • In der Abschwungphase ist zwar die aktuelle Einschätzung positiv, die Erwartungen beginnen sich aber bereits einzutrüben.
  • In der Aufschwungphase ist es genau umgekehrt. Die aktuelle Einschätzung ist zwar noch negativ, die Erwartungen sind aber deutlich optimistischer.

Wie man der nachfolgenden Grafik entnehmen kann, befindet sich die deutsche Konjunktur derzeit in einer Boomphase.

Quelle: EAM, Datastream

 

Was heißt das nun für die Märkte?

Nachfolgend sehen sie die durchschnittlichen Erträge von Aktien (MSCI Deutschland) und 10jährigen deutschen Bundesanleihen (Datastream Benchmark 10 Jahre Total Return Index) von Jänner 1992 bis Juni 2017 aufgeteilt auf die jeweiligen Phasen. In einer Boomphase, die wie oben beschrieben bestimmt wurden, haben Aktien im Durchschnitt 14,6% p.a. an Rendite erwirtschaftet, währenddessen der Ertrag von Staatsanleihen nur bei 2,5% p.a. lag.

Interessanter wie die absoluten Zahlen ist aber das Verhältnis der Ertrags- bzw. Risikozahlen in den einzelnen Phasen. Es zeigt sich sehr schön, dass Aktien in der Abschwung bzw. Rezessionsphase sehr niedrige Ertrags-/Risikoverhältnisse aufweisen. Das sind wiederum genau die Phasen in denen Staatsanleihen besonders attraktive Verhältnisse von Ertrag zu Risiko zeigten.

Wertentwicklung MSCI Germany und 10-jährige deutsche Bundesanleihen (06/2012-06/2017)

Quelle: Thomson Reuters Datastream; per 3.7.2017
Hinweis: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Wertpapiers oder Investments zu.

 

Performance (Wertentwicklung) und Risikowerte (Standardabweichung) für den deutschen Aktien- und Anleihenmarkt (1992-2017)

Aktien Rezession Expansion Boom Abschwungphase
Monatsperformance 0,1% 2,0% 1,2% -0,6%
Monats-Risko (Standardabw.) 7,0% 6,0% 4,2% 6,4%
Annualisierte Performance 1,6% 23,8% 14,6% -7,2%
Jahres-Risiko (Standardabw.) 24,3% 20,7% 14,4% 22,2%
Verhältnis von Ertrag zu Risiko 0,07 1,15 1,01 -0,33
Anleihen Rezession Expansion Boom Abschwungphase
Monatsperformance 0,8% 0,4% 0,2% 1,0%
Monats-Risko (Standardabw.) 1,6% 1,5% 1,5% 1,8%
Annualisierte Performance 9,1% 4,4% 2,5% 12,0%
Jahres-Risiko (Standardabw.) 5,7% 5,2% 5,3% 6,4%
Verhältnis von Ertrag zu Risiko 1,60 0,85 0,47 1,89

Quelle: Erste AM, Datastream; Berechnung auf Basis von Monatsdaten; Aktien (MSCI Germany); Anleihen (10-jährige deutsche Bundesanleihe)

Hinweis: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine zuverlässigen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Wertpapiers oder Investments zu.

Wie bereits gesagt: Derzeit weist die Konjunkturuhr eindeutig eine Boomphase aus. Entsprechend sollte man in Aktien und nicht in Renten investieren. Das ist einer der Gründe, warum wir derzeit in unserer Asset Allocation in den gemischten Fonds Aktien hoch und Staatsanleihen extrem gering gewichten.

Wie kann es mit der Konjunktur weitergehen?

Das Bild der Uhr impliziert schon, dass die Uhren nicht stehenbleiben, sondern sich weiterdrehen. Nach dem Boom kommt der Abschwung. In Deutschland sind aber derzeit keine Anzeichen dafür zu sehen. Gegeben die extrem lockere Zinspolitik in der Eurozone, in der die Europäische Zentralbank (EZB) nicht Deutschland sondern den Durchschnitt der Euroländer im Visier hat, spricht auch nichts dafür, dass die EZB die deutsche Konjunkturparty stoppen wird. Aus meiner Sicht spricht daher vieles dafür, dass Deutschland nicht nur im eigentlichen, sondern auch im übertragenen Sinn ein heißer Konjunktursommer bevorsteht.

 

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