ARCHE NOAH besteht bereits seit 26 Jahren. Von Beginn an stand der achtsame, schützende Umgang mit dem Saatgut und der Nutzpflanzenvielfalt im Fokus des gemeinnützigen Vereins. Unterstützt wird ARCHE NOAH von mehr als 15.000 Mitgliedern, Förderern und Partnern, die sich materiell und ideell für die Kulturpflanzenvielfalt einsetzen.
Wie steht ARCHE NOAH zum Thema gentechnisch veränderte Organismen und Patente auf Lebensmittel und Saatgut?
Wie sieht ARCHE NOAH das Thema GVOs (gentechnisch veränderten Organismen)?
ARCHE NOAH agiert als Teil der NGO-Koalition der IG-Saatgut*, die sich für die gentechnikfreie Saatgutarbeit einsetzt. Die gentechnikfreie Saatgutarbeit ist immer wieder bedroht, da von der EU-Kommission versucht wird die Nulltoleranz für GVO-Verunreinigungen aufzuweichen. Eine weitere Gefahr stellen die sogenannten neuen Züchtungstechniken (wie etwa Agroinfiltration, CRISPR/Cas, ODM usw.) dar, denn wenn diese nicht als Gentechnik eingestuft werden sollten, ist auch die Nachverfolgbarkeit nicht gegeben. Eine gentechnikfreie Saatgutarbeit würde so Schritt für Schritt verunmöglicht.
ARCHE NOAH fokussiert einen partizipativen Zugang zur Züchtung und arbeitet mit Bio-Betrieben zusammen, sowohl in der Erhaltung, als auch in der Entwicklung „alter Sorten“. Das ist wichtig, denn je besser diese Pflanzen auch heute für den Anbau geeignet sind, desto höher ist ihre Überlebenschance. Die Betriebe bauen in Abstimmung mit dem Samenarchiv und anderen Projektpartnern ausgewählte Pflanzen auf ihren Feldern an. Die Pflanzen werden dokumentiert, evaluiert und es werden Samenträger nach bestimmten Merkmalen – wie Robustheit, Geschmack, Farbe – ausgewählt und weitervermehrt. So werden über Jahre charakteristische Sortenbilder entwickelt und gestärkt. Derzeit gilt das Hauptaugenmerk den Paradeisern, Bohnen, Kürbissen, Paprikas, aber auch sehr seltene Kulturen, wie etwa die Kerbelrübe oder die Rapunzelglockenblume, sollen wiederbelebt werden.
Die restlichen Antworten und viele weitere spannende Aspekte finden Sie im Interview in unserem ESG-Letter zum Thema Patentrezepte.