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Die tschechischen Präsidentschaftswahlen und die Reaktion der Märkte

Die tschechischen Präsidentschaftswahlen und die Reaktion der Märkte
(c) iStock

Nachdem beide Runden der tschechischen Präsidentschaftswahlen geschlagen sind, können wir nun einen Blick zurück auf einige Höhepunkte werfen. Der Amtsinhaber, Milos Zeman, trug einen knappen Sieg gegen seinen Herausforderer, Jiri Drahos, davon.

Die erste Runde der Wahlen, die am 12. und 13. Januar abgehalten wurde, begann mit einer relativ großen Anzahl an Kandidaten. Trotz dessen, dass die Anzahl der Kandidaten gegenüber den vorigen Wahlen (2013) mit neun unverändert geblieben war, wurde diese Wahl als Referendum über den amtsinhabenden Präsidenten gesehen, dessen politischer Kurs ab und zu als kontrovers erachtet wird und der zahlreiche Unterstützer wie auch Gegner für sich verbuchen kann. Während Zeman oft für seine Neigung gen Osten kritisiert wird, hat sein Zweitrundengegner, Jiri Drahos, wiederholt eine recht pro-europäische Position eingenommen. Von den neun Kandidaten erzielten die beiden Gewinner der ersten Runde, Milos Zeman und Jiri Drahos, 38,57 bzw. 26.60 Prozent der Stimmen. Die meisten auf der Strecke gebliebenen Kandidaten gaben für die Stichwahl eine Wahlempfehlung für Jiri Drahos ab.

Unpolitischer Hintergrund vs. EU-Skepsis

Die Vorhersagen gingen für die Stichwahl (26. und 27. Januar) von einem knappen Ergebnis aus. Trotz Milos Zemans soliden Erstrundenergebnisses schien der Herausforderer über eine gute Chance zu verfügen, den Amtsinhaber zu schlagen. Ungeachtet all der Gegner seines politischen Kurses konnte Zeman auf sehr verlässliche Wähler zählen, und die Skepsis gegenüber der EU und Migrationsfragen, die im Land derzeit vorherrscht, spielte auch in seine Hände. Andererseits konnte auch Drahos aufgrund seines unpolitischen Hintergrundes, seiner pro-westlichen Einstellung und seines Potenzials, frisches Blut ins politische Establishment zu bringen, mit dem viele Wähler unzufrieden sind, auf viele Unterstützer verweisen. Aber es waren auch zahlreiche andere Faktoren im Spiel. Beispielsweise die Gesundheit des Amtsinhabers, die in der letzten Zeit oft angesprochen worden war, und der Umstand, dass der Herausforderer keinen politischen Hintergrund hatte, weshalb er sich eventuell auf Personen oder Institutionen verlassen hätte müssen, die ihren eigenen Interessen womöglich mehr Aufmerksamkeit geschenkt hätten als jenen Drahos‘.

Die Strategien, die die Kontrahenten für die Stichwahl gewählt hatten, um unentschlossene Wähler für sich zu gewinnen, stellten vorrangig auf Migrationsfragen ab. Sowohl Milos Zeman als auch Jiri Drahos ließen wenige Gelegenheiten aus, sie prominent zu platzieren, sei es bei TV-Debatten, persönlichen Veranstaltungen mit Wählern, oder in sozialen Netzwerken, um nur ein paar zu nennen. Obwohl die politische Szene in der Tschechischen Republik normalerweise die Märkte nicht sehr bewegt und der Präsident einen eingeschränkten Machtspielraum hat, wurden die Wahlen überall sehr genau verfolgt, da sie die zukünftige Richtung des Landes bestimmen würden. Schlussendlich trug Milos Zeman mit 51,37 Prozent der Stimmen einen knappen Sieg über seinen Kontrahenten davon. Die Märkte blieben großteils unbeeindruckt von dem Ergebnis.

Die Reaktion der tschechischen Märkte

Obwohl die Märkte in der Tschechischen Republik größtenteils nur sehr geringes Interesse an Politik an den Tag legen, reagieren sie normalerweise doch auf die Politik der Zentralbank und auf makroökonomische Daten. Die tschechische Wirtschaft kann auf ein breit-basiertes BIP-Wachstum verweisen, welches in Q3 2017 5 Prozent erreichte, ebenso wie auf die niedrigste Arbeitslosenrate der EU mit lediglich 2,5 Prozent im November 2017 (lt. Eurostat). Im April 2017 gab die Tschechische Nationalbank (CNB) die Währungsbindung auf, welche seit November 2013 in Kraft gewesen war, und seit damals folgt die tschechische Krone einem deutlichen Aufwertungspfad. Die Konjunktur war positiv, und gleichzeitig verhalf der entstehende Inflationsdruck der CNB, ihr Inflationsziel zu erreichen. Einige Beobachter bezeichneten die Maßnahme als kontroversiell und verunglimpften die Zentralbank dafür, mehr Schaden als Nutzen anzurichten, z.B. die Förderung von „Faulheit“ auf Seiten exportorientierter Unternehmen hinsichtlich Innovation und Wettbewerbsfähigkeit, sowie die Nichtergreifung der Chance, die wirtschaftliche Basis für Produkte mit höherem Mehrwert zu schaffen.  Zwar verursachen solcherlei Meinungen oft endlose Debatten bezüglich Für und Wider, doch man kann festhalten, dass der Wohlstand mit Kosten verbunden war.

Über Potenzial

Die Zentralbank verfünffachte ihre Fremdwährungsreserven, und obwohl damit derzeit keine direkten Probleme verbunden zu sein scheinen, sollte man dies nicht vergessen. Nach all den Jahren der Währungsbindung begann die Wirtschaft, nahe an oder sogar über ihrem Potenzial zu operieren, und die Tschechische Nationalbank, in Sorge ob einer möglichen Überhitzung, war eine der ersten Zentralbanken der Welt (und die erste in der Region), die mit der Straffung der Geldpolitik begann. Die Zinsen wurden bis dato zwei Mal erhöht, und es wird von weiter Straffung über den Wechselkurskanal und vermittels konventioneller monetärer Mittel ausgegangen. Der Großteil des Marktes erwartet für 2018 mindestens zwei Zinserhöhungen, wobei der erste sehr wahrscheinlich bereits in der Sitzung am 1. Februar beschlossen werden sollte. Staatsanleiherenditen und der EUR/CZK-Wechselkurs eskomptieren die Zinserhöhung derzeit zum überwiegenden Teil. Daher sind wir der Ansicht, dass von einer Marktreaktion auszugehen sein wird, falls die CNB bei besagter Sitzung nicht den Erwartungen entsprechend agiert. Falls dies eintreten sollte, wäre die Reaktion gleichwohl relativ leicht und kurzlebig. Es wird davon ausgegangen, dass der allgemeine Trend der aufwertenden Krone sowie steigender Anleiherenditen anhalten sollte.

 

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