Finanzmarkt Monitor: Risikomärkte schon weit gelaufen

Finanzmarkt Monitor: Risikomärkte schon weit gelaufen
Finanzmarkt Monitor: Risikomärkte schon weit gelaufen
© Fotolia.de
Beitrag teilen:

Diese Woche hat das letzte Investment Komitee im Jahr 2017 stattgefunden. Die generelle Risikobereitschaft des Teams hat sich im Vergleich zum Vormonat nicht geändert (von 78,85 Prozent auf 79 Prozent in unserer von 0 bis 100 Prozent reichenden Skala). Unverändert sieht das Team die Zukunft optimistisch und ist „Risk On“.

 

Quelle: Erste AM

 

Zum ersten Mal haben wir auch abgefragt, welchen Risk Stance (gemeint Risikoneigung) die einzelnen Mitglieder für das Komitee insgesamt erwarten. Das Ergebnis: Der Durchschnitt der Teammitglieder glaubt selber mehr Risiko als die Gruppe zu nehmen. Die Teammitglieder sind zwar noch optimistisch, sehen das aber im Vergleich zum „Markt“ als „mutig“. Aus unserer Sicht ein weiteres Zeichen dafür, wie weit der aktuelle Zyklus bereits gelaufen ist.

Risiko für Korrektur steigt

In der anschließenden Diskussion waren vor allem zwei Themen Gegenstand unserer Debatte. Zum einen sollte die Steuerreform in den USA den US-Unternehmen erlauben, ihre Gewinne 2018 zu steigern. Zum anderen werden die Bewertungen vieler Asset Klassen als hoch wahrgenommen. Das Risiko, dass damit auch relativ unbedeutende Ereignisse eine Korrektur auslösen können, steigt an. Summa summarum spricht die gute Konjunktur weiterhin dafür optimistisch zu bleiben und risikobehaftete Anlageklassen im Portfolio prominent zu gewichten. Die Luft ist aber dünn.

Ein wesentlicher Teil der Diskussion gehörte unserem Inflationsausblick für 2018. Zusammengefasst spricht einiges dafür, dass die Inflationsraten in den USA im nächsten Jahr ca. 0,5% ansteigen.

Gründe für höhere Inflation in den USA

  • Die gute Wirtschaftslage
  • Weniger Druck vom Arbeitsmarkt
  • der schwache US-Dollar
  • höhere Importpreise
  • höhere Rohstoffpreise

Beispielhaft haben wir hier eine Grafik, die den ISM Index, also den Stimmungsindex von 400 US-Einkaufsmanagern, (18 Monate in die Zukunft verschoben) und die Kerninflationsrate (CPI, Consumer Price Index) gegenüberstellt: Angesichts der jüngsten Wirtschaftsentwicklung wären höhere Inflationsraten keine Überraschung.

 

ISM = Institute of Supply Management; CPI = Consumer Price Index (Konsumentenpreisindex)
Quelle: Erste AM
Hinweis: Die Wertentwicklung in der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung zu.

US-Notenbank könnte unter Zinsdruck geraten

Sollte diese Prognose eintreffen oder gar übertroffen werden, würde die US-Notenbank unter Druck geraten, die Zinsen stärker zu erhöhen als derzeit vom Markt erwartet (die Fed Fund Futures für Dezember 2018 liegen bei 1,795%) oder von der Fed selber kommuniziert (Mittelwert der Fed Dots für Ende 2018 liegt bei 2,125%). Das wäre jedenfalls negativ für US-Staatsanleihen und Instrumente mit einem hohen Beta* zu diesen, wie zB Staatsanleihen oder Unternehmensanleihen im Rating-Segment Investment Grade.
*Beta ist die Kennzahl, welche die relative Schwankungsbreite eines Wertpapiers im Verhältnis zum Gesamtmarkt ausweist.

Kursgewinne von Bitcoins nicht nachhaltig

Die zweite große Diskussion gehörte dem Thema Bitcoin. Bei unserem letzten Komitee haben wir uns die Aufgabe gesetzt, Bitcoin als Anlageklasse intensiv zu analysieren und wie man in Bitcoins investieren kann. Es gibt inzwischen eine Reihe von Instrumenten, die ein Investment in Bitcoins möglich machen. Ein Teil der Mitglieder unseres Investment Komitees hat auch bereits in Bitcoins investiert. Diese Glücklichen konnten sich allein seit dem letzten Komitee vor einem Monat über eine Wertsteigerung von ca. 115% freuen. Solche Zahlen machen es wiederum schwierig das Thema seriös zu analysieren. Zugespitzt würde ich die Stimmung Bitcoin gegenüber frei nach Donald Rumsfeld mit Shock and Awe (zu Deutsch „Schock“ und „Furcht“) bezeichnen. Höflich ausgedrückt halten wir die jüngsten Kursgewinne von Bitcoins für nicht nachhaltig.

 

Letzter Punkt unseres Komitees war die Diskussion unserer „Eventliste“. Welche Themen werden die Märkte die nächsten 12 bis 18 Monaten prägen?

 

EIC = Erste AM Investment Comittee
Quelle: Erste AM
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

 

Bevor ich auf Inhalte eingehe, eine Erklärung zur Matrix. Die Themen sind geordnet nach der Häufigkeit, mit der sie von einzelnen Teammitgliedern genannt wurden.  Im Kreis steht das Ranking des jeweiligen Ereignisses – von 1 bis 14. Die Farbe des Kreises gibt an, ob wir das Event als eindeutig positiv (grün) oder negativ (rot) oder eben nicht eindeutig bestimmbar (grau) für die Finanzmärkte sehen. Die Dimension Probability gibt an, wie wahrscheinlich ein solcher Ausgang des Events ist. Die Dimension Impact on Portfolio Positions zeigt, wie potential stark sich das jeweilige Ereignis auf unsere Portfolien auswirken kann.

Wahlen in Italien als größtes Marktrisiko

Das am häufigsten genannte Event/Risiko waren die Wahlen in Italien, die laut Verfassung bis spätestens 20. Mai angesetzt werden müssen. Eine „mittlere“ Wahrscheinlichkeit und ein „hoher“ Impact eines für die Finanzmärkte negativen Ausgangs machen die Wahlen zu einem der großen Themen für die ersten Monate im Jahr 2018. Nach den Wahlen in Frankreich, den Niederlande und Deutschland bzw. dem Ende der Turbulenzen rund um die Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien ignoriert der Markt politische Risiken in der Eurozone inzwischen wieder weitgehend. Damit besteht das Risiko auf dem falschen Fuß erwischt zu werden.

 

PS: In den 24 Stunden bevor ich diesen Beitrag schrieb (07.12.2017 – 19:30), ist Bitcoin über 23 Stunden beinahe stetig um 31% gestiegen, um dann in den letzten 60 Minuten um 10% zu fallen.

 

Wichtige rechtliche Hinweise:

Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Unsere Kommunikationssprachen sind Deutsch und Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und im „Amtsblatt zur Wiener Zeitung“ veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt. Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Umfassende Informationen zu den mit der Veranlagung möglicherweise verbundenen Risiken sind dem Prospekt bzw. „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ des jeweiligen Fonds zu entnehmen.Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Diese Unterlage dient als zusätzliche Information für unsere Anleger:innen und basiert auf dem Wissensstand der mit der Erstellung betrauten Personen zum Redaktionsschluss. Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Bedürfnisse unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, steuerlicher Situation oder Risikobereitschaft. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu.