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Greenwashing durch Lobbying?

Greenwashing durch Lobbying?
(c) unsplash

Wie schon in den letzten Jahren wurde auch heuer auf den Hauptversammlungen globaler Unternehmen über Umwelt- und Sozialthemen abgestimmt. Vermehrt ging es dabei um mehr Transparenz bezüglich Lobbyarbeit und politischen Zuwendungen.

Unternehmen können einerseits kommunizieren z.B. Klimaziele ernst zu nehmen, andererseits aber Lobbyorganisationen unterstützen, denen vorgeworfen wird Gegenteiliges bewirken zu wollen. Etwaige Missverhältnisse könnten so aufgedeckt werden.

Über einen entsprechenden Antrag wurde dieses Jahr beispielsweise bei Exxon Mobil abgestimmt. Nach Informationen unseres Research Partners ISS würde Exxon nur teilweise bekannt geben, welche Beträge in öffentliches Lobbying investiert wurden. Die Angaben zu Ausgaben in den einzelnen Bundesländern wären nicht vollständig. Zudem sei auch indirektes Lobbying durch Mitgliedschaften bei z.B. „American Fuel & Petrochem Manufacturers“ oder „American Petroleum Institute“ relevant und Mitgliedschaften bei Handelsorganisationen sowie verbundene Zahlungen sollten transparenter ausgewiesen werden.

Für Klimaziele und doch Lobbying dagegen

Medial wurde Exxon in den letzten Jahren vermehrt unterstellt, einerseits öffentlich die Pariser Klimaziele zu unterstützen, auf der anderen Seite jedoch Lobbying gegen diese zu betreiben. Dies hatte unter anderem das Divestment von Norwegens größtem privaten Asset Manager zur Folge. Die Befürchtung war, dass derartige Lobbyarbeit auch die europäischen Initiativen grüne Investitionen zu fördern, negativ beeinträchtigen könnte. 2021 kam es außerdem zu einer Klage der Stadt New York gegen Exxon, Royal Dutch Shell, BP und die Lobbyorganisation „American Petroleum Institute“ wegen irreführender Werbung und betrügerischen Geschäftspraktiken. Produkte würden auf Social Media Plattformen als „grüner“ und „sauberer“ beworben werden, obwohl die Unterstützung der Klimaziele durch das Geschäftsmodell der Unternehmen fraglich sei.

Anträge gewinnen an Wichtigkeit

Laut Analysen unseres Research Partners fand die beschriebene Imbalance zwischen den öffentlich bekanntgegebenen Bemühungen einzelner Unternehmen Klimamaßnahmen zu unterstützen und gleichzeitig Lobbyorganisationen zu unterstützen letztes Jahr vermehrt statt.

Dies war Anlass einiger Investoren entsprechende Anträge diese Praktik zu unterbinden zur Abstimmung zu bringen. Obwohl weiterhin die Themen Klimaziele, Klimarisiken und Energiewende dominierten, wuchs der Anteil an Anträgen, die eine Offenlegung politischer Ausgaben fordern. Die Harvard Law School berichtete über einen entsprechenden Antrag in der Hauptversammlung von Chevron. Als Folge erklärten sich 2021 verschiedene andere Unternehmen bereit, ein derartiges Reporting umzusetzen. Auch der bei der anfangs erwähnten Exxon Mobil Corporation eingereichte Antrag erreichte eine Stimmenmehrheit.

“Say on climate”

Ein neu zu lesender Begriff in diesem Zusammenhang, „Say on climate“, folgt der “Say on remuneration“ Abstimmungsreihe und erwirkt eine regelmäßige Abstimmung über die vorgeschlagene Klimapolitik des Managements.

Die Anträge können dabei vom Management selbst oder von Aktionären eingebracht werden. „Say on climate“ ist nicht rechtlich durchsetzbar, sondern hat eine beratende Funktion. Das Ergebnis entspricht jedoch der Erwartung der Aktionäre, welche verschiedene andere Möglichkeiten haben ihre Unzufriedenheit auszudrücken, wenn es in etwa um die Wiederwahl von Aufsichtsratsmitgliedern etc., geht.

Unterstützung von Investoren nimmt zu

Dass die Offenlegung von politischen Zuwendungen und Unterstützung von Lobbyorganisationen bei Investoren an Interesse gewinnt, zeigen die Entwicklungen der Abstimmungssaison 2021: Nach Angaben der Harvard Law School steigerte sich die durchschnittliche Zustimmung von Anträgen über politische Zuwendungen von 38,6% im Jahr 2020 auf 48,1% in der heurigen Saison. In sechs Fällen kam es auch zu einer mehrheitlichen Annahme der Anträge. Anträge rund um Lobbying wurden 2020 mit rund 32,7% durchschnittlich angenommen, 2021 bereits mit 39,2%. In drei Fällen gab es eine Stimmenmehrheit für die Anträge.

Zudem verfeinern immer mehr Investmenthäuser die nachhaltigen Inhalte ihrer Abstimmungsrichtlinien und unterstützen entsprechende Anträge. Wenn ein Unternehmen z.B. im relevanten Bereich wesentlich schlechter als Mitbewerber abschneidet oder die politischen Aktivitäten nicht mit der langfristigen Strategie vereinbar scheinen, würde das bei verschiedenen Investoren eine Unterstützung eines entsprechenden Antragen hervorrufen.

Als Erste AM folgen wir in unserem Abstimmungsverhalten einer Richtlinie, die sich ganzheitlich an nachhaltigen Standards orientiert. Anträge aus den Bereichen der Transparenz zu politischen Ausgaben und Lobbying Aktivitäten sind hier miteingenommen und werden von unterstützt.

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