Im Umfeld rekordtiefer Geldmarktzinsen und niedriger Renditen bei Staatsanleihen sind Hochzinsanleihen nach wie vor gefragt. Angesichts der mittlerweile sehr niedrigen Risikoprämien, kann es sich lohnen, die Struktur dieses Anleihesegments genauer zu betrachten.
Ratings – was sagen sie aus?
Unternehmensanleihen werden von Ratingagenturen wie Standard & Poors oder Moody‘s beurteilt und mit einer Bonitätsstufe versehen. Die Skala reicht von AAA/Aaa (ausgezeichnet) bis D (Zahlungsausfall). Als Hochzinsanleihe (engl. High Yield Bond) werden Anleihen mit einem Rating von BB, B, CCC, CC und C bezeichnet. Für das höhere Ausfallsrisiko dieser Anleihen, wird der Anleger mit einem höheren Zinssatz/Rendite entschädigt. Daher der Begriff „Hochzinsanleihe“.
Die historischen Ausfallsraten unterscheiden sich je nach Rating stark. So fielen im Marktindex1 innerhalb der vergangenen 5 Jahre2 15,1% der Euro Unternehmensanleihen mit B Rating aus, aber nur 5,7% der Anleihen mit BB Rating.
1 BofAML Euro High Yield Index, Stand: 14.12.2017
2 Quelle: ERSTE SPARINVEST auf Basis Deutsche Bank, S&P, Markit Group, Ausfallsquote aus dem jew. Währungsraum über 5 Jahre kumuliert, Stand: 19.April 2017
Momentan liegt die durchschnittliche jährliche Rendite bis Endfälligkeit im ESPA BOND EUROPE HIGH YIELD bei 2,93% und bei 6,48% im ESPA BOND USA HIGH YIELD.3 Obwohl man beim ESPA BOND USA HIGH YIELD mittlerweile rund 2% an Kosten für die permanente Absicherung des US-Dollar gegenüber dem Euro abziehen muss, sieht dieses Segment immer noch attraktiver aus als sein europäisches Pendant.
3 Daten vom 29.12.2017, Quelle Erste Asset Management
Europa: stärkere Ratings, mehr Finanz
Die Rendite in US-Dollar ist höher als jene in Euro. Das ist ganz normal, denn das Zinsniveau ist ja auch höher im US-Dollar Raum. Es gibt aber noch einen weiteren Grund für diese Differenz, denn signifikante Unterschiede offenbart vor allem die Struktur der beiden High Yield Märkte: So liegt z.B. das durchschnittliche Rating von Euro Hochzinsanleihen bei BB und jenes von US-Dollar-Hochzinsanleihen nur bei B. Die durchschnittliche Ratingqualität von US-Dollar Hochzinsanleihen ist also geringer als von jenen im Euro. Verursacher für diesen Unterschied finden wir in der Sektorverteilung. In Europa dominieren Bankanleihen, Telekom und Versorgungsunternehmen, in den USA hingegen spielen der qualitativ schwächere Energiesektor sowie Industrie und Rohstoffe eine wichtigere Rolle.
Wo stehen wir heute?
Sowohl in Europa als auch in den USA ist der Wirtschaftsaufschwung intakt. Speziell bei den US-Unternehmen haben sich die Gewinnmargen nachhaltig verbessert, die Bilanzkennzahlen sind stabil und die Liquiditätsausstattung ist ausreichend4. Die jüngst durchgesetzte US-Steuerreform hat laut IWF-Experten einen – zumindest vorübergehenden – stimulierenden Effekt auf die USA und ihre Handelspartner.
4 Quelle: Erste Group Research, Global Strategy, Jänner 2018
Auch die Ausfallsraten liegen auf historisch niedrigem Niveau und die Prognose von Moody’s zeigt bis Ende 2018 sogar nochmal deutlich nach unten.5
5 Quelle: Moodys Monthly Default Update: Globale Corporate Default and Recovery Rates, Stand: 11.2017

Historische jährliche Ausfallsraten
Quelle: Moodys Monthly Default Update: Globale Corporate Default and Recovery Rates
Stand: 11.2017
Streuung bringt‘s
Der Kauf einer einzelnen Hochzinsanleihe ist mit dem Ausfallsrisiko eines einzelnen Emittenten verbunden. Eine Verteilung des Vermögens auf eine größere Anzahl von Unternehmen ist wichtig, um Klumpen-Risiken zu vermeiden. Aktuell sind im ESPA BOND USA HIGH YIELD 456 und im ESPA BOND EUROPE HIGH YIELD 168 Anleihen enthalten. Die Fonds bieten somit auch für niedrige Veranlagungssummen eine breit gestreute Basis. Das Risiko wird auf viele Emittenten verteilt und die attraktiven Kupons spiegeln sich in den regelmäßigen Ausschüttungen der Fonds wider.
Hochzinsanleihen Pro und Contra
Chancen
- Breite Streuung im Bereich von Hochzins-Anleihen.
- Langfristig attraktives Anlagesegment.
- Chance auf hohe jährliche Ausschüttungen.
- Durch Währungssicherung kein Einfluss von Fremdwährungen.
Risiken
- Der Fondspreis kann erheblichen Schwankungen unterliegen.
- Kursrückgänge sind insbesonders bei steigenden Risikoprämien (Bonitätsverschlechterung) möglich.
- Durchschnittliches bis geringes Bonitätsrating außerhalb Investment Grade, daher erhöhte Möglichkeit von Kreditausfällen.
- Kapitalverlust ist möglich.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.