King of the Road (Nachschlag)

King of the Road (Nachschlag)
King of the Road (Nachschlag)
(c) iStock
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„Der Druck auf die Logistik-Branche wird in den nächsten Jahren, durch technische Neuerungen, weiter zunehmen“, vermutet Gerold Permoser, Chief Investment Officer (CIO) und Chief Sustainable Investment Officer (CSIO) der Erste Asset Management.

Und schaut man sich die technischen Neuerungen an, die demnächst über die Branche schwappen, wird dieser Druck in den nächsten Jahren sogar Meine Eltern hatten ein kleines Transportunternehmen. Eine Frachtenvermittlung (in der Finanzbranche würde man Brokerage Business dazu sagen) und drei LKW. Diesem Umstand verdanke ich eine kurze Karriere als King of the Road.

So richtig los mit dem Fernfahren ging es im Sommer 1990. Es war zwar damals schon ein hartes Business aber noch nicht so hart wie heute. Die Konkurrenz durch Billiganbieter gab es noch nicht und eine Zollabfertigung in Italien war immer mit längeren Wartepausen verbunden, die das Leben erträglich machten. Dolce Vita am Zollamt zu Bologna. Das dazugehörende Lokal war damals in Fernfahrerkreisen für seine exquisite Küche bekannt. Bologna, la Grassa (sinngemäß: wohlgenährtes Bologna) habe ich erst Jahre später zum ersten Mal gehört, aber sofort nachvollziehen können.

Als King of the Road habe ich auch Kontroverses erlebt das sich als Thema in unserem ESG Letter wiederfindet. Die Arbeitsbedingungen waren hart. Einmal versuchte jemand in der Nacht in unsere LKW Kabine einzudringen. Ich habe es gehört, bin aber wie versteinert auf der Pritsche gelegen und konnte mich vor Schreck nicht bewegen. Mein Mitfahrer nahm es gelassen. Er zeigte mir einen großen Schraubenschlüssel, den er für diese Fälle im Führerhaus behielt und laut eigenen Aussagen bereits eingesetzt hatte. In der sozialen Rangordnung war man als LKW-Fahrer ganz unten. Ein anderes Mal in Apulien mussten wir unseren LKW bei sengender Hitze selbst mit Kartons voller Billigunterwäsche beladen. Danach waren wir völlig durchgeschwitzt und erledigt. Auf die Frage, ob wir duschen durften, war die Antwort schlicht „Nein“. Fernfahren im Sommer ist aber, im Vergleich zum Winter, ein echtes Vergnügen. Schneeketten montieren, Unfallgefahr, Stau, sowie Nässe und Kälte beim Be- und Entladen machen den Beruf zu keinem Honigschlecken. Ich war froh, dass sich meine diesbezüglichen Erfahrungen auf meine Zeit als Heereskraftfahrer beschränkten. Schlaf war Mangelware. Am Sonntag um zehn Uhr ging es nicht ins Bett sondern “on the road“. Auf einem LKW Parkplatz in Bari (Italien) lernte ich einen Fahrer aus meiner Heimatgemeinde kennen, der mehrfach die Frage stellte, wie lange man von Wörgl (Tirol) nach Rom braucht. Die originelle Antwort lautete: acht Bier. Genau der Typ Fahrer, von dem man möchte, dass er einem entgegenkommt

Mein Gastspiel in der Branche war nicht von langer Dauer. Ich habe sehr schnell vom Sattelschlepper aufs Büro „umgesattelt“. Dennoch möchte ich die Zeit nicht missen, da ich sehr viel „fürs Leben“ gelernt habe. Und eine Welt kennenlernen durfte, die es so nicht mehr gibt. Der Fall des Eisernen Vorhangs und Österreichs Beitritt zur EU haben die Basis für Umwälzungen gelegt, welche die Branche von Grund auf veränderten. Billige Konkurrenz aus Zentral- und Osteuropa, schnellere Umschlagzeiten aufgrund des Wegfalls von Zollabfertigung (und den damit verbundenen Wartezeiten), sowie die digitalen Möglichkeiten (Just in Time Delivery, Navigationsgeräte, Transparenz bei der Frachtenvermittlung) haben die Branche noch schneller und billiger gemacht. Die Effizienzgewinne, welche die ökonomische Theorie verspricht, sind für jemanden, der die Branche kennt, sehr klar nachvollziehbar. Gleichzeitig habe ich auch ein Gefühl dafür bekommen, wie hoch die Anforderungen und der Kostendruck sind, dem die Branche und die Menschen in ihr ausgesetzt sind. Und schaut man sich die technischen Neuerungen an, die demnächst über die Branche schwappen, wird dieser Druck in den nächsten Jahren sogar noch zunehmen.

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