„Kohle – schädlich, unrentabel und substituierbar“

„Kohle – schädlich, unrentabel und substituierbar“
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James Watt ist nicht nur Namensgeber der physikalischen Einheit für Leistung, sondern läutete Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Verbesserung und damit einhergehenden Verbreitung der Dampfmaschine das Kohle-Wasserstoffzeitalter ein. Heute, knapp 250 Jahre später, ist ein Umbruch, ja eine Umkehr, zu erkennen. Kohle-Divestments, also der Kapitalabfluss aus Kohleinvestments, sind zu einer breiten Bewegung geworden. Ein prominentes Beispiel ist dieie Rockefeller Stiftung, die ankündigte, sich vollständig aus Kohle zurückzuziehen. Auch die Ambitionen der Kraftwerksbetreiber E.ON und RWE, sich mittels einer Abspaltung von ihren Kohlen-Altlasten zu befreien, zeigen, dass Kohle derzeit stark auf dem Rückzug ist. Stefan Rößler, ESG Analyst bei der Erste Asset Management, erklärt, warum ein Verzicht auf Kohle langfristig unumgänglich ist.

Stefan Rößler, ESG Aanalyst, Erste Asset Management

Stefan Rößler, ESG Aanalyst, Erste Asset Management

Herr Rößler, welche Gründe gibt es für den Rückzug aus Kohle, der sich auf breiter Front beobachten lässt?
Rößler: Lassen Sie uns zunächst die Punkte anschauen, die für den Kohleverbrauch sprechen: Das sind zum einen ausreichende Reserven und zum anderen die niedrigen Preise. Letztere setzen allerdings vor allem die Betreiber von Kohleminen unter hohen Druck. So musste beispielsweise Peabody, der größte private Kohlenminenbetreiber, im April 2016 Insolvenz anmelden. Besorgniserregend ist auch ein Blick nach China: Hier arbeitet aktuell jede dritte gelistete Kohlenmine mit negativen Grenzerträgen. Investments in diese Branche tragen beim aktuellen Preisniveau ein hohes Risiko. Es ist also kein Wunder, dass immer mehr große, langfristig orientierte Investoren Kohle aus ihrem Investmentuniversum ausschließen. Dazu zählen: Versicherungen, Stiftungen und Staatsfonds.

Wie abhängig sind wir heute überhaupt noch von Kohle beziehungsweise Kohlenwasserstoff?
Rößler: Kohle ist substituierbar. Schon seit Mitte der 90er Jahre ist Kohle aus dem privaten Energiemix komplett verschwunden. Die Menschen haben kein Bedürfnis nach dem Rohstoff an sich, sondern nach dem, was sie damit machen können. Dass es langfristig auch ohne gehen wird, belegen aktuelle Daten: Im Mai 2016 wurde der Energiebedarf in Deutschland für einige Stunden beinahe vollständig aus erneuerbaren Energien gedeckt. Auch in Großbritannien lief die Energiegewinnung für eine Woche nahezu komplett kohlefrei. Zwar ist ein Komplettumstieg auf alternative Energien aus Gründen der Energiesicherheit noch nicht umsetzbar. Allerdings stimmt uns diese Entwicklung langfristig positiv, denn der negative Einfluss auf den Klimawandel ist enorm.

Abgesehen vom Energiesektor – welche Branchen betrifft ein Rückzug aus Kohle noch?
Rößler: Wir beobachten Divestments vor allem innerhalb der Versicherungsbranche, dafür gibt es einen einfachen Grund. Kohle trägt in großem Maße zur Erderwärmung bei – die aus Sicht von Versicherungen besonders existenzgefährdend ist. Die Auswirkungen einer Erderwärmung von 4 Grad brächten unkalkulierbare Umweltrisiken mit sich, die schlichtweg nicht mehr versicherbar wären.

 

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