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Kurven-Diskussion Teil 5 – Die Offensive entscheidet das Match

Kurven-Diskussion Teil 5 – Die Offensive entscheidet das Match
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Im Fußball gibt es zwei Strategien. Manche bevorzugen die Konzentration auf die Defensive, nur kein Tor bekommen – also das Halten des Status Quo. Andere Teams favorisieren eher die Offensive und spielen aktiv auf Sieg – das heißt, sie riskieren was. Ähnliche Strategien gibt es auch bei der Anlage im Anleihemarkt. Kreditsichere Staatsanleihen werden bevorzugt, um das Vermögen abzusichern, risikoreiche Unternehmensanleihen werden ausgewählt, um einen Mehrertrag zu bringen.

In den bisherigen BLOGs dieser Serie haben wir uns mit Staatsanleihen und deren Zinsaufschlägen bei unterschiedlicher Laufzeit, Anlagemarkt oder Bonität beschäftigt. In diesem Artikel möchten wir Anleihen von Unternehmen in den Vordergrund stellen.

Unternehmensanleihen vs. Staatsanleihen

Wenn der Staat Deutschland Anleihen emittiert, dann unterscheiden sich die einzelnen Emissionen z.B. bei der Laufzeit oder beim Kupon. Der Emittent ist aber bei jeder Anleihe der gleiche – somit lässt sich die Qualität des Emittenten (Bonität) leicht feststellen.

Unternehmensanleihen (= engl.: corporate bonds) werden von Unternehmen ausgegeben, die in unterschiedlichen Ländern und Branchen tätig sind. Jedes Unternehmen kann auch in Konkurs gehen. Das bedeutet, dass die Rückzahlung einer begebenen Anleihe von der Bonität des jeweiligen Unternehmens abhängt. Viel wichtiger als der nominelle Zinssatz oder die Rendite der Anleihe ist die Sicherheit der Rückzahlung am Ende der Laufzeit.

Die Einschätzung über die Zahlungsfähigkeit und Zahlungswilligkeit des Unternehmens hinsichtlich pünktlicher Zahlung der Kupons und der vollständigen Rückzahlung der Nominale nennt man Bonitäts-Beurteilung. Diese wird üblicherweise durch spezialisierte Institute durchgeführt (Rating Agenturen) und mündet in einem Rating.

Rating Einstufungen

Es gibt mehrere Rating Agenturen, die Anleihen von Emittenten prüfen und ein Rating erstellen. Dieses reicht von bester Bonität (Einstufung „AAA“) bis zur Gefahr eines Zahlungsausfalls (Einstufung „C“). Als Grobeinstufung werden zumeist folgende Kategorien genannt:

  • Investment Grade „AAA“ bis „BBB-“
  • Non-Investment Grade (= High Yield) „BB+“ und schlechter

Der Corporate Spread als Ausdruck des Risikos

Je niedriger die Bonität eines Unternehmens desto höher die Gefahr eines Zahlungsausfalls. Um dieses Risiko abzudecken, wird seitens der Anleger ein entsprechend höherer Zinssatz verlangt. Um die Höhe eines Zinsaufschlags bei Unternehmensanleihen (Corporate Spread) beurteilen zu können, benötigen wir als Ausgangsbasis eine kreditsichere Referenz. Für den europäischen Anleihemarkt haben wir dafür die Staatsanleihe mit der besten Bonität – also jene der Bundesrepublik Deutschland – gewählt.

Spreads am europäischen Corporate Bond Markt

Anhand des folgenden Charts zeigen wir, dass höheres Risiko auch höhere Renditen beinhaltet. Als Vergleichsmaßstab (Basis) wurde die Rendite der deutschen Bundesanleihe mit 5 Jahren Restlaufzeit (RLZ) herangezogen (Grund dafür: Viele Unternehmensanleihen haben eine mittelfristige Laufzeit).

 

 

Im oberen Teil der Grafik kann man die Rendite für europäische Unternehmensanleihen mit unterschiedlicher Bonität von „BBB“, „BB“ und „B“ erkennen. Dies ist der Durchschnitt vieler einzelner Anleihen aus dem jeweiligen Segment (Darstellung anhand eines repräsentativen Index).

  • Je niedriger die Bonität desto höher die Rendite
  • Die Renditen schwanken im Zeitverlauf
  • Als Basis dient die dt. Bundesanleihe mit 5 Jahren RLZ (blaue Linie)

Der untere Teil der Grafik zeigt (analog zu den Farben im oberen Teil) den Zinsaufschlag für das jeweilige Bonitäts-Segment.

  • Die Zinsaufschläge (Corporate Spreads) verändern sich im Zeitverlauf
  • Der Spread ist aktuell höher als die Rendite, da die deutsche Bundesanleihe als Basis zur Zeit eine negative Rendite aufweist

Wozu brauchen Anlegerinnen und Anleger diese Informationen?

Anleihen von Unternehmen stellen eine sehr inhomogene Anlagekategorie dar. Es gibt sehr viele unterschiedliche Emittenten und Laufzeiten. Eine Einteilung in Bonitäts-Segmente und die Darstellung von Renditen und Zinsaufschlägen (Spreads) kann bei der Entscheidung für oder gegen eine Anlage helfen.

Dabei ist zu beachten: Je niedriger die Bonität desto höher ist die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls. Entsprechend höher sollte damit auch die Anzahl der Titel in einem Portfolio (= Diversifikation) sein.

Diversifizierte Anlage-Möglichkeiten in einzelnen Bonitäts-Segmenten oder Bonitäts übergreifend werden z.B. in Form von ausgewählten Investmentfonds angeboten. Vor einer Anlage-Entscheidung sollen Anlegerinnen und Anleger auf jeden Fall die Bonität der Anlage überprüfen (z.B. Durchschnittliches Rating in einem ausgewählten Fonds).

Fazit:

Nur kein Tor bekommen, also die Fokussierung auf kreditsichere Anlagen, ist in einem Nullzins-Umfeld wenig Ertrag versprechend. Unternehmensanleihen, am besten in Form eines breit diversifizierten Fonds, bieten sich als an Anlage-Alternativen an.

Bei einem Investment gilt: Nur ein Stürmen ohne Rückversicherung (also ausschließlich Anlegen im hochriskanten Segment) führt nicht automatisch zum Sieg. Wie auch beim Fußball, ist es die individuelle Mischung, die den Weg zum Erfolg ebnen kann.

Corporate Spread-Management ist Bestandteil des aktiven Managements bei den Fonds der Erste Asset Management.

Mehr Informationen zur Produktpalette der Erste Asset Management finden Sie der auf unserer Homepage www.erste-am.at

 

 

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