Streng genommen verschwindet Wasser nicht einfach. Etwaige Verluste spielen nur über geologische Zeiträume eine Rolle. Diesem Grundsatz elementaren Chemieunterrichts zum Trotz spielt es aber sehr wohl eine Rolle, wie Wasser aus den natürlichen Kreisläufen entnommen und genutzt wird. Wasser mag global nicht vergehen, nutzbare Süß- oder Trinkwasserquellen aber sehr wohl.
Aus diesem Grund hat sich die Erste Asset Management entschieden mit der Veröffentlichung des Wasserfußabdrucks ihrer nachhaltigen Aktienfonds in diesem Bereich ein Zeichen zu setzen. Grund genug dieses Investment Board dazu zu nutzen, in Zusammenarbeit mit unseren Partnern Unternehmen zu einem verantwortungsvollen Umgang mit Wasser zu bewegen.
Es beginnt mit dem Wasserfußabdruck
Die Berechnung eines Wasserfußabdrucks setzt einen ersten wichtigen Schritt. „Was gemessen wird, kann auch verwaltet werden“ lautet eine oft bemühte Weisheit. Durch den steigenden Druck von Investoren wie der Erste AM, gewinnt auch der verantwortungsvolle Umgang mit Wasser an Bedeutung – jenseits des reinen Risikomanagements. Die Positiv- und Negativselektion der Fondsmanager um den Wasserfußabdruck zu reduzieren und das implizierte Wasserrisiko ihrer Investitionen zu reduzieren verstärkt den Druck noch. Dies bestätigen auch unsere Partner. Laut der repräsentativen Umfrage einer unserer Partner nennen mittlerweile knapp ein Drittel aller Unternehmen Wasser als Kernthema ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Damit ist ein wichtiger erster Schritt gesetzt.
Lokale Lösungen sind notwendig
Wie so oft, reicht ein einziges Werkzeug nicht aus um greifbare Veränderung zu erwirken. Im Gegensatz zu den Treibhausgasen, für die jede ausgestoßene oder eingesparte Tonne CO2 weltweit gleichwertig in ihrer Wirkung ist, ist Wasser(-knappheit) ein lokales Problem. Die relevante Größe ist hier jedes einzelne regional begrenzte Wassereinzugsgebiet, selbst wenn Wasserarmut global auftritt. So ist der Obstanbau in den Tiroler Bergen unkritisch, in den trockenen Gebieten Kaliforniens oder Südspaniens hingegegen aus Nachhaltigkeitssicht problematisch. Kraftwerke, die für ihre Kühlung auf Meerwasser zurückgreifen können, werden keine trockenheitsbedingten Abschaltungen benötigen, jene die die gesamte Kapazität eines kleinen Flusses benötigen, allerdings sehr wohl.
Die lokale Komponente erwies sich in unseren Gesprächen als der wichtigste Faktor, um langfristig nachhaltige Lösungen für Wasser zu finden bzw. Kapital an die richtige Stelle zu lenken. Die ERSTE RESPONSIBLE Fonds tragen dazu im Rahmen der ESG-Analyse bei. Dabei wird unter anderem erfasst inwieweit ein Unternehmen in wasserarmen Risikogebieten tätig bzw. dort von hohen Wasserentnahmen abhängig ist. Gleichzeitig fließt ein, welche Maßnahmen dort zur Verbesserung der nachhaltigen Nutzung getroffen wurden. Unser Wasserfußabdruck trägt dem zusätzlich Rechnung, indem er die Abhängigkeit von solch Hochrisikoregionen der Unternehmen in unseren Fonds ausweist.
Der Weg zur Vermeidung zukünftiger Wasserkrisen ist steinig, darin sind sich unsere Partner einig, doch die ersten wichtigen Schritte werden gerade gesetzt.
[Dominik Benedikt]