Die deutliche Verschlechterung der geopolitischen Sicherheitslage sowie ein weiterer Sprung in den Rohstoffpreisen führten im Verlauf des 1. Quartals 2022 zu einem Anstieg der Risikoaversion an den Kapitalmärkten.
Nach der Eskalation des Konflikts zwischen Russland und der Ukraine mussten globale Aktienmärkte Verluste hinnehmen. Das Ausmaß der Kursrückgänge war recht einheitlich über die Regionen verteilt. Zyklische Indizes wie der DAX und der ATX fielen allerdings besonders stark.
Öl profitierte von dem Konflikt, da von der militärischen Auseinandersetzung eine niedrigere Produktion erwartet wird. Aus ähnlichen Gründen konnten auch Rohstoffe Gewinne verbuchen. Politische Bemühungen, Länder wie Iran oder Venezuela wieder in den Produktionszyklus zu holen, waren noch nicht erfolgreich.
Die Notenbanken, insbesondere die US-Fed, beginnen Schritte zur Reduktion der extrem expansiven Maßnahmen. Sie hat zum ersten Mal seit 2018 die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte in eine Bandbreite von 0,25 und 0,5 Prozent angehoben, um die Inflation zu bekämpfen. Weitere sechs Zinsanhebungen um jeweils 0,25 Prozentpunkte könnten noch in diesem Jahr folgen.
Die derzeit stark erhöhten Inflationsraten werden weiterhin als temporär eingestuft – bedingt hauptsächlich durch steigende Energiepreise. Die Gefahren für kurzfristige negative Auswirkungen sind jedoch angestiegen.
Viele Verlierer:innen – wenige Gewinner:innen
Gegen den allgemeinen Trend konnten sich – abgesehen von den Rohstoffen – lediglich folgende Anlageklassen stemmen: inflationsgeschützte US-Staatsanleihen, chinesische Staatsanleihen und Gold. Somit zeigt sich auch seit Jahresbeginn ein Bild, das recht kompakt zusammengefasst werden kann: Bis auf Rohstoffe, Gold und chinesische Staatsanleihen sind alle Anlageklassen deutlich im Minus.
Aktienmärkte werden derzeit neutral eingestuft. Aufgrund der Währungsentwicklung werden Schwellenländeranleihen in Lokalwährung positiv gesehen, Hochzinsanleihen in den USA wegen der bereits attraktiveren Renditeniveaus. Wir bleiben bei einer weiterhin vorsichtigen Einschätzung für Staatsanleihen der entwickelten Welt (Zinsänderungsrisiko) und einer neutralen Einstufung von Investment Grade Unternehmensanleihen.
Positionierung der Anlageklassen

Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.