Erste Asset Management Blog

Wie man Greenwashing als Risiko vermeidet

Wie man Greenwashing als Risiko vermeidet
Quelle: iStock

Für viele Investoren ist es derzeit schwierig, grüne Unternehmen von „vermeintlich“ grünen zu unterscheiden. In diesem Artikel werden wir das Risiko des Greenwashing durchleuchten und diskutieren, worauf Investoren achten müssen und inwiefern die neuen Regulierungen der EU (Taxonomy) die Aufdeckung von Greenwashing erleichtern kann.

Warum Greenwashing?

Viele Menschen haben erkannt, dass sich unsere Wirtschaft derzeit in einer Transformation befindet. Sie gehen bedachter mit ihrer Umwelt um, achten auf ihr Konsumverhalten und stellen Firmen ihr Vermögen zur Verfügung, welche das eigene, nachhaltige Verhalten widerspiegeln. ­Dies hat zur Folge, dass viele Investoren nicht nur mehr auf die Rendite und das dabei eingegangene Risiko achten, sondern auch darauf, ob das Geschäftsmodell der jeweiligen Firma nachhaltig gestaltet ist und positiv auf Umwelt und Gesellschaft einwirkt.

Markdaten deuten darauf hin, dass grünere Firmen sich billiger finanzieren können, weil die Rendite bei grünen Anleihen mit gleicher Laufzeit niedriger ist als bei gewöhnlichen Anleihen. Grüne und normale Anleihen sind also keine vollkommenen Substitute, weil erstere einen „green discount“ haben.

Dies führt auf der anderen Seite dazu, dass Firmen dazu motiviert werden, ihr Businessmodell anzupassen, weil es dadurch ihre Kapitalkosten senken kann. Natürlich gibt es auch Firmen, die sich gerne grüner darstellen als sie in tatsächlich sind. Das sind Firmen, die Greenwashing betreiben (sich einen grünen Mantel umhängen, jedoch im Kern nicht grün sind).

Worauf man achten sollte

Weil Firmen dazu geneigt sind, sich so grün wie möglich darzustellen, ist es umso wichtiger, sorgfältig und regelmäßig hinter die Kulissen eines Unternehmens zu sehen. Dazu gibt es einige Punkte zu beachten.

Einerseits reduziert ein umfassender und transparenter Ansatz, der quantitative und qualitative Aspekte erfasst, das Risiko auf grüne Marketingkampagnen reinzufallen. Dadurch reduziert man das Risiko, nicht auf grüne Marketing Kampagnen reinzufallen. Ein Beispiel: Vor einiger Zeit hat sich British Petroleum (BP) ein neues Logo verpasst und bezeichnete sich selbst als „Beyond Petroleum“ – das Geschäftsmodell selbst hat sich jedoch nur unwesentlich geändert. Auch das Setzen von Zielen, wo man bereits weiß, dass diese einfach zu erreichen sind beziehungsweise einen Ausreißer in der Vergangenheit als Bezugspunkt verwenden, umso besser dazustehen, gilt als Greenwashing. Zudem versuchen Firmen teilweise, Umweltbewusstsein zu suggerieren, indem man geringe Anteile des Gewinns an NGO’s spendet. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf das eigene Geschäftsmodell und deren Auswirkung auf Umwelt und Gesellschaft. Ausgehend vom Einfluss, den der Klimawandel haben wird, gilt generell, dass ein Unternehmen nicht nur über die Risiken berichten muss, sondern diese auch managen muss. Dies gilt sowohl auf Umweltebene (E Score), als auch auf gesellschaftlicher Ebene (S- und G Score).

Wie man sich vor Greenwashing schützt

Eine wichtige Komponente, um ein klares Bild zu schaffen, ist die Heterogenität und Robustheit der Daten. Während für viele Finanzdienstleister die Grundlage eine „lingue AI“ darstellt, welche offizielle Berichte durchleuchtet und auf Schlüsselwörter in deren Berichten achtet, müssen auch spezifischere Ansätze herangezogen werden. Warum kann man sich nicht nur auf diesen daraus resultierenden Score verlassen? Weil Unternehmen erkannt haben, dass sie nur durch das Hinzufügen von Keywords ihren Score erhöhen können, ohne wirklich das zugrundeliegende Geschäftsmodell grüner zu gestalten und anzupassen.

Deshalb ist es wichtig, wirklich die Leistungen des Unternehmens in Bezug auf ESG Kriterien zu untersuchen. Je nach Fokus sieht man sich den CO2-Fußabdruck an (E Score), wie man mit Mitarbeitern umgeht (S) oder das Supply-Chain-Management (G). Wenn man die Geschäftspraktiken des Unternehmens klar beleuchtet, machen die besten PR-Scams das Unternehmen nicht besser.

Wo noch Aufholbedarf besteht

Da es ein denkbar hoher Aufwand ist, diese Daten transparent zur Verfügung zu stellen, haben kleinere Unternehmen (Small Caps) oft den Nachteil, sich diesem Verfahren zu unterziehen. Deshalb ist es wichtig, mit qualitativem Research diesem Nachteil entgegen zu wirken. Durch dieses aktive Engagement kann dem „size-bias“ entgegengewirkt werden.

Auch im neuen Framework der Taxonomy wird versucht, durch Transparenz mehr Klarheit im nachhaltigen Investment zu schaffen.

Durch diese standardisierten Rahmenbedingungen wird der Versuch von Firmen, sich durch Marketing Kampagnen sich grüner darzustellen, wahrscheinlich erschwert werden. Wichtig bleibt jedoch, dass sich Investoren immer selbst ein Bild des jeweiligen Unternehmens und der Branche macht. Das Verständnis öffentlicher Institutionen muss sich nicht notwendig mit dem eigenen Verständnis von grün überschneiden.


Wichtige rechtliche Hinweise:

Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

DOSSIER

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.

Beitrag teilen:
Die mobile Version verlassen