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Die Suche nach Stabilität hält an – trotz steigender Aktienmärkte

Vor 1 Monat aktualisiert

Die Suche nach Stabilität hält an – trotz steigender Aktienmärkte

In meinem letzten Blogbeitrag diskutierte ich die erhöhte Unsicherheit an den globalen Märkten, die durch die aggressive Handelspolitik der USA ausgelöst wurde sowie die daraus resultierende Nachfrage nach wertsichernden Anlagestrategien, wie zum Beispiel unserer Value-Strategie im Aktienbereich.

Rückblickend können wir anhand der Kursentwicklungen feststellen, dass sich die Hypothese bestätigt hat: Die „Suche nach Stabilität“, wie sie im Beitrag beschrieben wurde, führte zu einer stärkeren Performance dieser Anlagestrategien, die maßgeblich von der Abwertung des US-Dollars und der Nachfrage nach Aktien relativ sicherer Unternehmen getrieben wurde. So hat unser Fonds, der nach dieser Value-Strategie investiert, auf Euro-Basis in den ersten drei Quartalen knapp 5% mehr Rendite erzielt als der breite US-amerikanische Aktienmarkt.

Hinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen. Investitionen in Wertpapiere bergen neben Chancen auch Risiken.

Geoökonomische Situation weiterhin angespannt

Heute müssen wir feststellen, dass sich diese Unsicherheit, geprägt von der US-amerikanischen Politik, im 3. Quartal nicht gelöst hat. Das hat vor allem damit zu tun, dass die US-Regierung unter Trump durch Eingriffe in politische Institutionen das Vertrauen in die Neutralität dieser infrage stellt. Schließlich ist diese Neutralität eine der Grundsäulen des amerikanischen Wirtschaftssystems, worauf ausländische Investor:innen seit Jahrzehnten bauen.

Nach einem schwächelnden Arbeitsmarktbericht ordnete Präsident Trump im August die Entlassung von Erika McEntarfer an, der Chefin des Büros für Arbeitsmarktstatistik, welches unter anderem auch für die Erstellung der Inflationsberichte zuständig ist. Zudem übte die Regierung verstärkt Druck auf Fed-Gouverneurin Lisa Cook aus, die deren Ambition, die Zinsen weiter zu senken, im Weg steht. Ein Grund für diese Vorgehensweise liegt darin, die Zinskosten, die in diesem Jahr ein neues Allzeithoch erreicht haben, künstlich zu drücken. Einerseits soll damit ermöglicht werden, neue Staatsschulden aufnehmen zu können, welche aufgrund von Steuersenkungen benötigt werden. Andererseits will man damit die heimische Industrie („America First“) sowie die Kapitalmärkte unterstützen. Die Umsetzung der „Big Beautiful Bill“, könnte die Situation zudem weiter verschärfen und die Zinskosten in % des BIP von aktuell geschätzten 3,8% (Q2 2025) auf über 5% bis Ende des Jahrzehntes bringen.

Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Diese Strategie, die Zinskosten politisch zu drücken, bewirkte in Kombination mit höherer Neuverschuldung allerdings auch eine Abwertung des US-Dollars, da niedrigere Zinsen auf US-Staatsanleihen bei höherem finanziellem Risiko, Investor:innen nicht adäquat entschädigen. Das heißt, bei stabiler zukünftiger Wertentwicklung des US-Dollars sind US-Staatsanleihen für uns, als in Europa ansässige Investor:innen nun günstiger geworden, während die USA an Kaufkraft eingebüßt hat. Es gibt also auch für die USA nichts umsonst – „There is no such thing as a free lunch!“

Die Bedeutung des US-Dollars im aktuellen geopolitischen Kontext

Die Stabilität des US-Dollars, sowie die Attraktivität der US-Staatsanleihen bei ausländischen Investor:innen, ist eine für die US-amerikanische Finanzpolitik äußerst kritische Angelegenheit. Durch das stabile Wirtschaftswachstum, Innovation und vor allem den hohen Anlegerschutz, haben die USA über Jahrzehnte hinweg riesige Kapitalflüsse angezogen, was sowohl der Privatwirtschaft (in Form von Aktien und Anleihen) als auch dem Staat (in Form von Staatsanleihen) enorme Finanzierungskapazitäten verschaffte. Dieser Zusammenhang, zwischen der außergewöhnlich hohen Nachfrage nach US-Staatsanleihen und der Stabilität des US-Dollars wird unter anderem als „Exorbitant Privilege“ bezeichnet, also das Privileg sich über die Maßen (im Ausland) verschulden zu können, da US-Staatsanleihen und folglich der US-Dollar, als sicherer Hafen auf konstant hohe Nachfrage treffen.

Diese Nachfrage ist dermaßen (exorbitant) hoch, dass die USA als größter Schuldner der Welt Verbindlichkeiten in Form von Staatspapieren in der Höhe von ungefähr $60 Billionen anhäuften. Abzüglich des US-Auslandsvermögen ergibt das eine Nettovermögensposition von $-26 Billionen, was in etwa 80% des US BIP entspricht. Demzufolge sollte es also im Interesse der USA sein, ihre Gläubiger:innen nicht zu verärgern, denn weniger Nachfrage nach US-Staatspapieren würde die Renditen dieser, und damit die Zinskosten, weiter ansteigen lassen. Dem versucht die Trump-Regierung entgegenzuwirken indem sie Druck auf die US-Notenbank ausübt, die Zinsen weiter zu senken. Das kann allerdings nur teilweise gelingen, da nur der kurzfristige Zins von der Zentralbank bestimmt wird und längerfristige Zinsen von Wachstums- und Inflationserwartungen sowie der Marktnachfrage nach Staatspapieren getrieben werden. In Ausnahmesituationen, wie z.B. der Covid-Krise kann die Notenbank durch Anleihekäufe längerfristige Zinsen zwar manipulieren, verdrängt dadurch aber andere Investor:innen, die nur bei einem niedrigeren Preis (oder günstigerem US-Dollar) bzw. einer höheren Rendite bereit wären, in US-Schuldpapiere zu investieren.

Zudem arbeitet die US-Regierung daran, ihre Abhängigkeit von ausländischem Fremdkapital zu reduzieren, indem sie die heimische Industrie („America First“) und Exportwirtschaft unterstützt und so durch Handelsbilanzüberschüsse wieder Geld ins Land bringt. Wie wir wissen, ist Donald Trumps bevorzugtes Werkzeug dafür der Einsatz von Handelszöllen. Diese sollen die relative Attraktivität US-amerikanischer Güter am internationalen Markt stärken und zusätzlich durch den günstigeren US-Dollar-Wechselkurs vermehrt nachgefragt werden. Bislang ist die US-Wirtschaft über den Dienstleistungs- und Technologiesektor zwar weiter stark gewachsen, die Zugewinne in der Industrieproduktion und im Exportsektor sind bis auf die neuen Zolleinnahmen allerdings weitgehend ausgeblieben, trotz einer 11,5%-igen Abwertung des US-Dollar-Index.

Hinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Anleger:innen suchen (neue) „sichere Häfen“

Da sich das makroökonomische Umfeld seit Beginn dieses Jahres historisch schnell verändert, ist es äußerst schwierig, eine seriöse Währungsprognose für den US-Dollar abzugeben. Dennoch können wir schlussfolgern, dass die Handels- und Finanzpolitik der USA eine schwächere Währung postuliert. Einerseits industriepolitisch durch Zölle und Priorisierung einheimischer Produktion, was inflationstreibend wirkt, und andererseits durch Zinssenkungen und eine höhere Staatsverschuldung („Big Beautiful Bill“). Dem entgegenwirkend steht die exorbitant hohe Nachfrage nach US-Staatsanleihen als bislang alternativloser sicherer Hafen der Finanzindustrie, in dem nach wie vor ~60% der globalen Währungsreserven liegen. Solange der US-Dollar diesen Status also nicht verliert, gibt es eine starke Stütze, die historische Abwertungen wie in diesem Jahr mittelfristig wieder ausgleichen kann.

Abseits der Währungsmärkte hat die Suche nach sicheren Häfen der großen Kapitalflüsse allerdings bereits Spuren hinterlassen. Während neben Gold und Silber (beide auf Allzeithochs) normalerweise Staatsanleihen anderer Industriestaaten wie Deutschland und Japan einen Teil dieser Kapitalströme absorbieren, steigt aktuell vermehrt die Nachfrage nach kurzfristigen Unternehmensanleihen, konservativen (Value-) Aktienstrategien sowie Asien und Emerging Markets, welche durch ihre Fähigkeit, zunehmend vom Westen isoliert Wachstum zu generieren, Diversifikationseffekte für globale Portfolios liefern. Ein Grund dafür ist, dass die fiskalische Disziplin nicht nur in den USA, sondern auch in europäischen Staaten wie Frankreich, Großbritannien und Österreich abnimmt – und das bei sinkender Produktivität! Private Unternehmen können sich dies nicht leisten und gewinnen daher relativ betrachtet als Investment an Sicherheit, sowohl im Aktien- als auch im Anleihesegment.

Investieren in Value-Qualitätsaktien

Der ERSTE STOCK QUALITY VALUE ist ein Aktienfonds, der weltweit in ausgewählte Unternehmen investiert mit Fokus auf attraktiv bewertete Qualitätsaktien mit vergleichsweise niedrigen Kursschwankungen. Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

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