Auch im heurigen Jahr dürften die Volkswirtschaften in Mittel- und Osteuropa die Eurozone beim Wirtschaftswachstum überflügeln. Das Wiener Institut für Internationale Wirtschaftsvergleiche (wiiw) erwartet laut seiner Sommerprognose für die EU-Mitglieder des osteuropäischen Wirtschaftsraums ein BIP-Wachstum von durchschnittlich 2,6%. 2025 dürfte das Wachstum laut den wiiw-Experten auf 3% anziehen. Für die gesamte Eurozone prognostiziert das wiiw nur ein Wachstum von 0,6% im laufenden Jahr und von 1,6% im Jahr 2025. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) sieht Osteuropa weiter auf der Überholspur. Die IWF-Experten prognostizieren in ihrem Weltkonjunkturausblick für die Wachstumsmärkte Europas Wachstumsraten von 3,2% (2024) bzw. 2,6% (2025), für die gesamte Eurozone aber nur ein Wachstum von 0,9 bzw. 1,5%.
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Privater Konsum zieht an während Industrie schwächelt
Hauptreiber des Wachstums in vielen osteuropäischen Ländern war zuletzt der private Konsum. Vor allem der Rückgang der Inflationsraten und die steigenden Reallöhne dürften sich laut wiiw auch weiter positiv auf die Verbraucherausgaben auswirken. Im ersten Quartal gab es zum ersten Mal seit drei Jahren inflationsbereinigte Lohnanstiege in der Region, so die wiiw-Experten.
Die Industrie dürfte hingegen laut wiiw in vielen Ländern weiter schwächeln. Vor allem die Länder mit starken Verflechtungen mit Deutschland könnten unter der Konjunkturflaute der größten europäischen Volkswirtschaft leiden. Deutschland ist für die Mehrzahl der Länder in Mittel- und Osteuropa der wichtigste Handelspartner. Die deutsche Wirtschaft steckt aber schon länger in einer Krise. Im zweiten Quartal ist Deutschlands BIP im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,1% geschrumpft und entwickelte sich damit schwächer als in anderen großen Staaten wie Frankreich oder Spanien.
Polen im Vergleich der EU-Mitglieder der Region vorne gesehen
Im Ländervergleich der EU-Mitglieder in Osteuropa dürfte heuer Polen vorne liegen. Das wiiw erwartet für das Land ein BIP-Wachstum von 3,3% im Jahr 2024 und von 3,6% 2025. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert für Polen Wachstumsraten von 3,1% (2024) bzw. 3,5% (2025). Im zweiten Quartal war Polens BIP laut der nationalen Statistikbehörde um 3,2% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal gewachsen. Auch Polens Wirtschaft wird derzeit von der starken Binnennachfrage angetrieben.
Starke positive Effekte für Polens Wirtschaft sieht die Ökonomin Agnieszka Kulesa zudem von der wachsenden Zahl an Gastarbeitern in dem Land. Dank dieser Migranten kann die Kontinuität von Dienstleistungen und Produktion auch an Wochenenden und in Ferienzeiten sichergestellt werden, erklärt die Expertin des Warschauer Thinktanks CASE (Centre for Social and Economic Analysis) kürzlich in einem Interview mit der Tageszeitung „Rzeczpospolita”. Laut Berechnungen der CASE-Experten haben Gastarbeiter in den Jahren 2015 bis 2023 im Schnitt jedes Jahr 0,2 Prozentpunkte zum BIP-Wachstums beigetragen.
Starkes Wachstum in Rumänien und Kroatien erwartet
Auch die anderen Visegrad-Staaten dürften heuer wachsen, wenn auch langsamer als Polen. Für die Slowakei und Ungarn prognostiziert das wiiw für heuer eine Wachstumsrate von jeweils 2,0%. Tschechien dürfte laut den Wiener Wirtschaftsforschern nur ein moderates Wachstum von 1,2% verbuchen. Im zweiten Quartal wies Tschechiens BIP überhaupt nur ein knappes Plus von 0,4% im Vergleich zum Vorjahr aus. Als Stütze für die Wirtschaft erwies sich dabei laut dem tschechischen Statistikamt auch hier die stabile heimische Nachfrage.
Rumänien und Kroatien dürften laut den Prognosen heuer ein starkes BIP-Wachstum von 3,0% verzeichnen. Die beiden Länder dürften laut wiiw weiter von Geldern aus dem Corona-Wiederaufbaufonds NextGeneration EU profitieren. Als eine der größten Herausforderungen für Rumänien sieht die OECD die Bekämpfung der hohen Inflation. Das wiiw erwartet für heuer eine Inflationsrate von 5,6%, die dann sukzessive unter 3% sinken dürfte.
Türkische Hyper-Inflation schwächt sich nach wirtschaftspolitischem Kurswechsel ab
Dramatische Ausmaße hat die Inflation weiter in der Türkei, kam zuletzt aber etwas zurück. Nach Inflationsraten von 72% im Juni und 62% im Juli fiel sie im August auf rund 52%. Verlangsamt wurde die Inflation laut Ökonomen durch die hohen Leitzinsen, die zunehmend die Nachfrage dämpften. Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan hatte jahrelang Zinserhöhungen verhindert und damit die Inflation angeheizt. Mittlerweile billigt Erdogan aber Zinsschritte, seit Juni hat die Notenbank ihren Leitzins um 41,50 Prozentpunkte auf 50,00% erhöht.
Laut dem IWF hat sich die ökonomische Lage seit diesem Kurswechsel deutlich verbessert. Sie erwarten, dass die Inflationsrate im kommenden Jahr auf 24% sinken wird. Die starken Zinserhöhungen in Kombination mit finanzpolitischer Zurückhaltung hatten laut den IWF-Experten auch wieder Vertrauen am Kapitalmarkt aufgebaut, für geringere Defizite gesorgt und neue Puffer geschaffen. Das wiiw und der IWF erwarten für die Türkei heuer ein Wachstum von 3,4%. Die türkische Wirtschaft dürfte laut wiiw auch von der im Ländervergleich deutlich geringeren Verflechtung mit der deutschen Industrie profitieren.
CEE-Aktienmärkte klar im Plus
Die getroffenen Maßnahmen zur Inflationsbekämpfung in der Türkei wurden auch vom Aktienmarkt gut angenommen. So hat der ERSTE STOCK ISTANBUL im bisherigen mit einem Plus von rund 27 Prozent deutlich zugelegt. Der Aktienfonds investiert in Unternehmen mit Sitz oder Börsennotiz in der Türkei.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet. Die Berechnung der Wertentwicklung erfolgt lt. OeKB Methode. Die Wertentwicklung unterstellt eine vollständige Wiederveranlagung der Ausschüttung und berücksichtigt die Verwaltungsgebühr sowie eine allfällige erfolgsbezogene Vergütung. Der bei Kauf gegebenenfalls anfallende einmalige Ausgabeaufschlag und allenfalls individuelle transaktionsbezogene oder laufend ertragsmindernde Kosten (z.B. Konto- und Depotgebühren) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt. Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Wertentwicklung ERSTE STOCK ISTANBUL
in EUR; über die vergangenen 10 Jahre; ISIN: AT0000704341; Daten per 4.9.2024
Allokation nach Wirtschaftssektoren
im ERSTE STOCK ISTANBUL, Daten per 4.9.2024
Aber auch an den osteuropäischen Börsen gab es 2024 bisher positive Zahlen. Die Märkte profitieren ebenso vom allmählichen Rückgang der Inflation und den guten Wachstumsaussichten. Mit dem ERSTE STOCK EUROPE EMERGING können Anleger:innen an der Entwicklung der Aktien von osteuropäischen Unternehmen teilhaben.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
Der Aktienfonds investiert vorwiegend in Unternehmen aus den zentral-, süd- oder osteuropäischen Ländern (inkl. Türkei und ohne Russland) investiert,
Stärkstes Gewicht im Fonds haben aktuell neben dem wachstumsstarken polnischen Markt auch Aktien türkischer Unternehmen. Mit über 16% sind auch griechische Unternehmen im Fonds derzeit hoch gewichtet.
Allokation nach Ländern
im ERSTE STOCK EUROPE EMERGING, Daten vom 4,9.2024
Hinweise ERSTE STOCK ISTANBUL
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt. Der Fonds orientiert sich an einem Vergleichsindex (aus lizenzvertraglichen Gründen erfolgt die konkrete Nennung des verwendeten Index in Prospekt, Punkt 12 oder Basisinformationsblatt „Ziele“). Zusammensetzung und Wertentwicklung des Fonds können wesentlich bis vollständig, kurz- und langfristig, positiv oder negativ von jener des Vergleichsindex abweichen. Der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger
- Breite Streuung in ausgewählte türkische Unternehmen schon mit geringem Kapitaleinsatz.
- Aktive Titelselektion nach fundamentalen Kriterien.
- Chancen auf attraktive Wertsteigerung für sehr risikofreudige Anleger.
- Der Fonds eignet sich als Beimischung zu einem bestehenden Aktienportfolio und ist für einen langfristigen Substanzzuwachs bestimmt.
Zu beachtende Risiken
- Der Fondspreis kann stark schwanken (hohe Volatilität).
- Aufgrund der Anlage in Fremdwährung, speziell in der türkischen Lira, kann der Anteilwert durch Wechselkursänderungen belastet werden.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Warnhinweise gemäß InvFG 2011
Der ERSTE STOCK ISTANBUL kann aufgrund der Zusammensetzung des Portfolios eine erhöhte Volatilität aufweisen, d.h. die Anteilswerte können auch innerhalb kurzer Zeiträume großen Schwankungen nach oben und nach unten ausgesetzt sein.
Hinweise ERSTE STOCK EUROPE EMERGING
Informationen zur Abspaltung des illiquiden, nicht handelbaren Teils des Fonds per 07.10.2022 aufgrund der aktuellen politischen Lage und den dadurch verbundenen Unsicherheiten betreffend die Fungibilität der Moskauer Börse finden Sie hier.
Bitte beachten Sie, dass die Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt. Der Fonds orientiert sich an einem Vergleichsindex (aus lizenzvertraglichen Gründen erfolgt die konkrete Nennung des verwendeten Index in Prospekt, Punkt 12 oder Basisinformationsblatt „Ziele“). Zusammensetzung und Wertentwicklung des Fonds können wesentlich bis vollständig, kurz- und langfristig, positiv oder negativ von jener des Vergleichsindex abweichen. Der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger
- Breite Streuung in Unternehmen der zentral- und osteuropäischen Schwellenländer schon mit geringem Kapitaleinsatz.
- Chancen auf attraktive Wertsteigerung.
- Der Fonds eignet sich als Beimischung zu einem bestehenden Aktienportfolio und ist für einen langfristigen Substanzzuwachs bestimmt.
Zu beachtende Risiken
- Der Fondspreis kann stark schwanken (hohe Volatilität)
- Aufgrund der Anlage in Fremdwährung kann der Anteilwert in Euro durch Wechselkursänderungen belastet werden.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
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Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.