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Warum Biodiversität für nachhaltiges Investieren von Relevanz ist: Erkenntnisse aus dem PRI Nature Forum

Vor 2 Wochen aktualisiert

Warum Biodiversität für nachhaltiges Investieren von Relevanz ist: Erkenntnisse aus dem PRI Nature Forum
(c) unsplash
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Das Thema Biodiversität gewinnt unter nachhaltigen Investoren ebenso zunehmend wie rasch an Bedeutung. Warum hat Biodiversität in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen? Unsere Wirtschaft ist stark von Biodiversität und Ökosystemleistungen abhängig, mehr als die Hälfte der weltweiten Produktion hängt von der Natur ab.

Laut dem aktuellen WWF-Bericht „Living Planet Report“ sind seit 1970 bereits 73 % der Arten verloren gegangen. Die Biodiversitätskrise, mit der wir uns gegenwärtig konfrontiert sehen, birgt erhebliche finanzielle Risiken für Unternehmen und Volkswirtschaften. Gleichzeitig eröffnet die dringende Notwendigkeit, die Biodiversität zu schützen und wiederherzustellen, um die globalen Biodiversitätsziele zu erreichen, enorme Investitionschancen.

Für uns als Vermögensverwalter ermöglicht die Integration der Biodiversität in unsere Anlagepraktiken

  • einen Beitrag zum Schutz unserer Natur und zur Erreichung der globalen Biodiversitätsziele und
  • die Förderung einer langfristigen Wertschöpfung für unsere Anleger.

PRI Nature Forum: Biodiversität als Diskussionspunkt

Alleine in diesem komplexen Bereich zu agieren, wäre ebenso schwierig wie frustrierend. Glücklicherweise gibt es eine große Gemeinschaft nachhaltiger Investoren, die dieselben Ziele verfolgen und die bereit sind, sich gegenseitig auf dem Weg dorthin zu unterstützen. Ende März wurde Erste Asset Management zum PRI Nature Forum eingeladen, das in München stattfand und das von unseren Partnern, ISS ESG, veranstaltet wurde. Ich hatte die Ehre, EAM bei dieser Veranstaltung zu vertreten, und traf dort auf äußerst enthusiastische und motivierte Menschen, die alle dasselbe Ziel verfolgen: Lösungen für die Natur und die Biodiversität zu finden.

Wir alle hatten ähnliche Interessen, und, wie es sich herausstellte, standen viele von uns vor ähnlichen Herausforderungen: Wie können wir Biodiversität am besten in unsere Anlagepraktiken integrieren? Ist es möglich, Biodiversität zu quantifizieren? Sollten wir Footprint-Kennzahlen verwenden oder eigene Biodiversitäts-Scores entwickeln? Wir konnten diese und viele andere Fragen diskutieren und uns über die Highlights unserer Praktiken und Ansätze austauschen.

Die Veranstaltung begann mit einer Reihe aufschlussreicher Präsentationen von PRI, ISS und anderen Teilnehmern. Hier sind einige interessante Erkenntnisse, die ich von dort mitgenommen habe:

  • Biodiversität und Klima sind eng miteinander verbunden und sollten nicht getrennt behandelt werden. Die Klimaziele können ohne die Erhaltung und Wiederherstellung der Biodiversität nicht erreicht werden; und die aktuelle Biodiversitätskrise ist ohne die Bekämpfung des Klimawandels nicht zu stoppen. Trotz der Spaltung der Wissenschaft in „Klima“- und „Biodiversitäts“-Gruppen und der mangelnden Zusammenarbeit zwischen IPCC und IPBES (den jeweiligen zwischenstaatlichen Gremien) ist der wirksamste Weg zum Schutz unserer Umwelt, beide Aspekte gemeinsam zu betrachten.
  • Biodiversität umfasst genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Ökosystemvielfalt. Bei Biodiversität geht es nicht nur um die Anzahl der Arten. Genetische Vielfalt, Artenvielfalt und Ökosystemvielfalt sind gleichermaßen wichtig. Der Verlust der genetischen Vielfalt bedroht die Überlebens- und Anpassungsfähigkeit der Arten. Intakte Ökosysteme sind für das Leben der Arten unerlässlich, da sie Lebensräume, Nährstoffkreisläufe usw. bereitstellen. Und was die Artenvielfalt betrifft, so kann das Aussterben oder die übermäßige Ausbreitung selbst kleinster Organismen das natürliche Gleichgewicht zerstören.
  • Es ist sinnvoll, sich auf Finanzierungsaktivitäten zu konzentrieren, die Schäden an Natur und Biodiversität verhindern. So gab Deutschland 2018 etwa 65 Mrd. EUR1 für umweltschädliche Subventionen aus. Im selben Jahr beliefen sich die Kosten für den Umweltschutz und die Beseitigung von Umweltschäden auf rund 74 Mrd. EUR2– was wirtschaftlich sehr ineffizient ist. Anstatt zuerst schädliche Aktivitäten zu finanzieren und dann in die Schadensbegrenzung zu investieren, sollten wir besser darüber nachdenken, wie wir diese Schäden von vornherein vermeiden können. Kompensationsregelungen sind für die Natur alles andere als ideal, aber leider stellen sie eine sehr beliebte Investitionsmöglichkeit dar.
  • ENCORE kann sehr hilfreich sein, um branchenspezifische Abhängigkeiten und Auswirkungen auf die Natur zu identifizieren. Dieses von den Vereinten Nationen unterstützte Online-Tool bietet Investoren die Möglichkeit, Risikomaterialitäten auf Branchenebene zu untersuchen, und kann für verschiedene Zwecke genutzt werden, beispielsweise zur primären Identifizierung von risikoreichen Sektoren für den Fokus der Engagement-Aktivitäten auf Basis einer dahingehenden Analyse, wie sehr die Portfolios Naturrisiken ausgesetzt sind.
  • Dennoch besteht eine der größten Herausforderungen bislang darin, Biodiversität zu einem Mainstream-Thema zu machen. Während das Thema Klimawandel weithin anerkannt ist, halten viele Akteure im Finanzsektor Biodiversität nach wie vor für finanziell nicht relevant genug, um sie in ihre Entscheidungsfindung oder ihre Investitions- und Eigentumspraktiken einzubeziehen. Es ist unerlässlich, weitere Forschungsarbeit und Austausch von Know-How zu fördern, um mehr Investoren zum Handeln und zum Einsatz für positive Veränderungen zu motivieren.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

Auf gutem Wege

Die Präsentationen verliefen sehr interaktiv – viele Gäste aus Vermögensverwaltungsgesellschaften und andere Stakeholder nahmen an den Diskussionen teil und tauschten ihr Wissen, ihre Gedanken und Herausforderungen aus. Zu den diskutierten Themen gehörten die Verwendung von Biodiversitäts-Footprint-Kennzahlen wie MSA und PFD sowie deren Stärken und Schwächen. Einige der Gäste erwähnten, dass sie sich anstelle dieser Kennzahlen für die Entwicklung eigener Biodiversitäts-Scores entschieden hätten. Wir waren uns weitgehend einig, dass es wichtig ist, sich auf die wissenschaftlich fundierten Belastungen der Biodiversität laut IPBES zu konzentrieren, zu denen Klimawandel, Veränderungen in der Nutzung von Ökosystemen, Ressourcennutzung, Umweltverschmutzung und invasive Arten gehören. Wir berücksichtigten dabei Unterschiede zwischen Regionen und Branchen sowie die Integration der Lieferketten von Unternehmen.

In den Diskussionen stellte sich heraus, dass Erste Asset Management bereits erhebliche Fortschritte bei der Integration dieses komplexen Themas in unseren Anlageansatz erzielt hatte. Angesichts unserer Biodiversitätsrichtlinie, unseres aktiven Engagements mit Unternehmen zu Biodiversitätsfragen, unserer Mitgliedschaft in der PRI Spring Initiative und der Initiierung thematischer Forschung sowie der Entwicklung eines internen Biodiversitäts-Scores haben wir uns laut PRI unter denjenigen positioniert, die Best-Practice-Standards befolgen.

Fazit

Natürlich gibt es noch viel zu tun, um Biodiversität in unsere Anlagepraktiken zu integrieren. Das motiviert uns, an Veranstaltungen wie dieser teilzunehmen, unser Wissen und unsere Erfahrungen zu diesem komplexen Thema auszutauschen und von den Pionieren auf diesem Gebiet zu lernen. Nachfolgend finden Sie einen Überblick über unsere nächsten Schritte zum Thema Biodiversität, um Ihnen einen Eindruck davon zu vermitteln, in welche Richtung wir als Vermögensverwalter gehen wollen. 👉

Fahrplan für unsere Maßnahmen zum Schutz der Biodiversität:

  • Aktualisierung unserer Biodiversity Policy (Biodiversitätsrichtlinie) bis Ende dieses Jahres.
  • Förderung unserer qualitativen und quantitativen Forschung zu diesem Thema.
  • Beschleunigung des Wissensaustauschs mit Partnern und anderen Vermögensverwaltern.
  • Weitere Integration des Themas in unsere Anlagepraxis durch die Entwicklung eines Biodiversitäts-Scores und durch das Fokussieren auf Spezialthemen wie den Wasserverbrauch, etc.
  • Verstärkung des Engagements mit Unternehmen direkt und über verschiedene Kooperationsplattformen, wie z.B. PRI Spring.

[1] Umweltschädliche Subventionen in Deutschland | Umweltbundesamt

[2] Umweltschutzausgaben – Statistisches Bundesamt

 

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