In den vergangenen Wochen war an den Finanzmärkten einiges los: Der Government-Shutdown in den USA, ein erster Zinsschritt der US-Notenbank und ein Goldpreis auf Rekordniveau. Wie lässt sich all das einordnen – und was bedeutet es für Anleger:innen? Gerhard Winzer, Chefvolkswirt der Erste Asset Management, spricht im Interview über die aktuelle Marktlage.
Herr Winzer, der Government Shutdown in den USA beherrschte zuletzt die Schlagzeilen. Was bedeutet dieser konkret – und warum ist das auch für Anleger:innen relevant?
Ein Government Shutdown ist im Grunde ein Regierungsstillstand. Etwa 750.000 US-Beamte und Beamtinnen werden in unbezahlten Urlaub geschickt, weil sich Demokraten und Republikaner nicht auf ein Budget einigen können. Oberflächlich betrachtet ist das nichts Neues – solche Situationen hat es in der Vergangenheit mehrfach gegeben, meist mit minimalen wirtschaftlichen Auswirkungen.
Allerdings ist die politische Polarisierung in den USA derzeit stärker als früher. Das erhöht die Unsicherheit – nicht nur politisch, sondern auch für die Märkte.
Hat ein solcher Stillstand messbare Auswirkungen auf die Wirtschaft?
Bislang waren die Effekte gering. Selbst wenn 750.000 Beschäftigte kein Gehalt erhalten, ist das in Relation zur riesigen US-Wirtschaft kaum relevant – wir sprechen von rund 30 Billionen US-Dollar jährlicher Wirtschaftsleistung. Kurzfristig ist der Einfluss also gering.
Interessanter ist aber etwas anderes: Während eines Shutdowns werden keine wichtigen Wirtschaftsdaten veröffentlicht – und auch keine neuen erhoben. Das heißt, Analyst:innen und Notenbanken fliegen ein Stück weit blind. Jüngst wurde etwa der monatliche Arbeitsmarktbericht nicht veröffentlicht. Diese Datenlücke erhöht kurzfristig die Unsicherheit an den Märkten.
Kommen wir zur Geldpolitik: Die US-Notenbank hat im September zum ersten Mal seit Langem die Zinsen gesenkt. Was bedeutet das?
Die US-Notenbank Federal Reserve ist die wichtigste Zentralbank der Welt. Sie hat den Leitzins von 4,5 auf 4,25 Prozent gesenkt – und signalisiert, dass weitere Schritte folgen könnten. Das ist für die Kapitalmärkte positiv, denn das Wirtschaftswachstum bleibt gleichzeitig robust: rund drei Prozent. Eine zweite Zinssenkung im Oktober ist bereits vollständig in den Märkten eingepreist, und auch bis Jahresende könnte der Satz auf 3,75 Prozent sinken.
Für die Kapitalmärkte sind weiter sinkende Leitzinsen also positiv – aber wo liegen die Risiken?
Die große Herausforderung für die Fed ist der richtige Zeitpunkt. Senkt sie zu früh, droht langfristig wieder Inflation. Wartet sie zu lange, könnte sie das Wachstum unnötig bremsen oder sogar eine Rezession auslösen.
Aktuell läuft die US-Wirtschaft noch gut, aber die Inflation ist weiterhin über dem Ziel. Die Notenbank argumentiert, dass die Risiken am Arbeitsmarkt gestiegen sind – das Beschäftigungswachstum hat sich abgeschwächt. Die Märkte interpretieren das als „goldene Mitte“: früh genug, um Risiken abzufedern, aber nicht zu spät, um Wachstum zu gefährden. Deshalb reagieren sie optimistisch.
Zum Abschluss ein Blick auf die Rohstoffmärkte: Der Goldpreis übersprang zuletzt die 4.000-Dollar-Marke, während der Ölpreis wieder fiel. Was steckt dahinter?
Der starke Goldpreis ist kein Zeichen für Euphorie, sondern eher für Sorge. Anleger:innen kaufen Gold als Absicherung gegen Risiken – und davon gibt es derzeit einige: steigende Staatsschulden, hohe Budgetdefizite, Inflationssorgen und geopolitische Spannungen. Gold gilt traditionell als ein „sicherer Hafen“ für Anleger:innen.
Kurz gesagt: Der Goldpreis steigt, weil die Risikowahrnehmung zugenommen hat. Beim Rohöl ist es umgekehrt – das Angebot wurde ausgeweitet, und mehr Angebot bedeutet sinkende Preise.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE
Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.
Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.
Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen der Prospekt bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ und das Basisinformationsblatt erhältlich sind, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.
Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.
Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.
Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu.
Bitte beachten Sie: Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten – umgerechnet in die Heimatwährung – positiv oder negativ beeinflussen.
Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.
Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.
In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung.
Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.
Die Erste Asset Management GmbH ist mit der Erste Bank und den österreichischen Sparkassen verbunden.
Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.


