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Stable Coins: Ein neuer Megatrend?

Vor 4 Monaten aktualisiert

Stable Coins: Ein neuer Megatrend?

Stable Coins sind aktuell eines der heißesten Themen im Krypto- und Finanzbereich. Das US-Unternehmen Circle, ein Emittent von Stable Coins debütierte am 4. Juni an der New York Stock Exchange mit einem Kurs von $31. In nur 12 Handelstagen kletterte der Kurs um fast 900% auf $300, ehe eine Korrektur einsetzte. Aktien, die in irgendeinem Bezug zu diesem Thema stehen, konnten ebenfalls deutlich zulegen.

Hinweis: Die in diesem Beitrag angeführten Unternehmen sind beispielhaft ausgewählt worden und stellen keine Anlageempfehlung dar. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

Stable Coins verbinden die Vorteile der Blockchain-Technologie mit der Stabilität traditioneller Währungen und können den Zahlungsverkehr, das Finanzökosystem und die Finanz-Infrastruktur nachhaltig verändern. Doch was steckt hinter Stable Coins, welche Arten gibt es und warum und wo sind sie relevant? Fragen, die ich in diesem Blog beantworten möchte.

Was sind Stable Coins?

Stable Coins sind eine spezielle Form von Kryptowährungen, deren Wert an stabile Vermögenswerte, wie Fiat-Währungen (z.B. US-Dollar, Euro, Schweizer Franken, …), aber auch Edelmetalle (z.B. Gold) oder andere Finanzinstrumente gekoppelt ist. Ziel ist es, die hohe Volatilität klassischer Kryptowährungen wie Bitcoin zu vermeiden und so eine verlässliche digitale Alternative für alltägliche Transaktionen zu schaffen. Stable Coins können als eine Brücke zwischen der traditionellen Finanzwelt und der Blockchain-basierten Ökonomie verstanden werden. Sie ermöglichen schnelle und kostengünstige (v.a. bei Auslandstransaktionen) Zahlungen und bieten einen sicheren Hafen im volatilen Krypto Markt.

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

Die Idee hinter Stable Coins

Die Grundidee ist einfach: Während Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether starke Preisschwankungen aufweisen, sollen Stable Coins einen festen Wert behalten. Dadurch werden sie für den Zahlungsverkehr, als Wertaufbewahrung und als Basis für weitere Blockchain-Anwendungen attraktiv. Auch wenn Stable Coins für den Zahlungsverkehr erst am Anfang stehen, ist der Markt heute bereits über €200 Mrd. groß. Vorreiter in der Anwendung sind Emerging Markets, allen voran Lateinamerika, aber auch Afrika.

Das ist wenig überraschend, da viele Länder mit schwachen lokalen Währungen und hohen Kosten bei Transaktionen zu kämpfen haben. Zudem haben viele Bürger:innen keinen Zugang zu einer Bank, können aber Kryptowährungen über Mobilgeräte transferieren. Wenn lokale Währungen einem starken Abwertungsdruck ausgesetzt sind, ist ein an den US-Dollar oder Euro gekoppelter Stable Coin zur Wertaufbewahrung sehr willkommen.

Geschaffen wurden Stable Coins für folgende Zwecke:

  • Preis- und Wertstabilität: Minimierung von Preisschwankungen
  • Effiziente Transaktionen: Schnelle, günstige und grenzüberschreitende Zahlungen
  • Integration in DeFi:  Basis für dezentrale Finanzanwendungen (z.B. Kreditwesen)
  • Schutz vor Inflation: Besonders in Ländern mit instabilen Währungen (z.B. Argentinien, Venezuela, Türkei, …)
  • Zugang zu digitalen Finanzdienstleistungen: Inklusion von Menschen ohne oder erschwertem Bankzugang

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

Welche Arten von Stable Coins gibt es?

Stable Coins lassen sich grob in vier Kategorien einteilen, je nachdem wie sie ihren Wert sichern:

TypBeschreibungBeispiele
Fiat-besichert1:1 durch Fiat Währungen (z.B. USD, EUR, …) gedeckt (Bankeinlagen, Staatsanleihen)USDT, USDC, EURC
Krypto-besichertDurch Krypto-Währungen abgesichert, oft dezentral organisiertDAI, sUSD
Rohstoff-besichertGedeckt durch physische Werte wie Gold oder ImmobilienPAXG, XAUT
AlgorithmischPreisstabilität durch Algorithmen und Smart Contracts (ohne physische Deckung)USDe, früherer UST (LUNA)

Algorithmische Stable Coins sind nach der Regulierung sowohl in Europa als auch in den USA nicht mehr zugelassen. Dies soll dem Schutz der Investor:innen dienen, nachdem einige algorithmische Stable Coins wertlos zusammengebrochen sind (z.B. Terra mit dem Token Luna). Sie existieren zwar weiterhin, können aber an keiner Krypto-Börse gegen Fiat-Währungen gehandelt werden.

Zudem wird unterschieden zwischen den Emittenten:

  • Unternehmen

Unternehmen platzieren Stable Coins auf einer Blockchain. Als Sicherheit halten sie Anleihen oder Bankeinlagen mindestens im Verhältnis 1:1.

  • DAO (decentralised autonomous organisations)

Teilnehmer:innen auf einer Blockchain können über ein dezentral geführtes Protokoll Stable Coins emittieren und müssen im Gegenzug Kryptowährungen hinterlegen. Dies allerdings im Verhältnis zur Emission von deutlich über 100%.

  • Notenbanken

Viele Notenbanken arbeiten derzeit an einem Konzept, digitale Währungen zu platzieren. Aus heutiger Sicht ist aber unklar, wie diese CBDCs (Central Bank Digital Currencies) strukturiert werden, für Privatanleger:innen oder Geschäftsbanken untereinander. CBDC sind die sicherste Form von Stable Coins, da eine Notenbank immer in der Lage ist, den Gegenwert eines Stable Coins gegen die entsprechende Fiat Währung zu tauschen.

Warum sind Stable Coins gerade jetzt ein heißes Thema?

Stable Coins erleben 2025 einen regelrechten Boom. Ausgelöst wurde er vor allem durch regulatorische Sicherheit:

MiCA (Markets in Crypto Assets)

Ein Schwerpunkt der europäischen Krypto-Regulierung sind Stable Coins. Dabei unterscheidet die EU zwischen E-Money Token und Asset Referenced Token. E-Money Token sind an eine einzige Fiat-Währung gekoppelt. Sie müssen von einem EU-lizenzierten E-Geld Institut herausgegeben werden und strenge Anforderungen an Transparenz, Reservedeckung und Verbraucherschutz erfüllen. Ist der Token an eine EU-Währung gekoppelt, müssen mindestens 60% der Besicherung bei EU-Banken hinterlegt sein.

Asset Referenced Token sind durch einen Korb von Vermögenswerten gedeckt, z.B. mehrere Währungen, Rohstoffe oder Kryptowährungen. Auch hier gelten strenge Zulassungsvoraussetzungen. Dezentrale Stable Coins wie DAI von MakerDAO erfüllen die regulatorischen Anforderungen der EU nicht, da MiCA vorschreibt, dass Stable Coins nur von juristischen Personen mit einem Sitz in der EU und einer entsprechenden Lizenz herausgegeben werden dürfen.

GENIUS Act

Das Gesetz muss noch vom Repräsentanten Haus verabschiedet werden. Auch in den USA dürfen nur mehr „permitted payment stablecoin issuer“ Stable Coins herausgeben. Die Rechtssicherheit unterstützt somit Emittenten von mit 100% Fiat oder Anleihen gedeckten Stable Coins. Krypto-gedeckte Stable Coins sind nicht per se verboten, werden aber von keinen Krypto-Exchanges in den USA oder Europa mehr akzeptiert werden. Die aktuelle US-Regierung unterstützt Stable Coins massiv und schließt die Ausgabe von CBDC seitens der FED aus. Sie sehen in den Emittenten wichtige Abnehmer von Treasuries.

Welche Unternehmen haben oder planen eine Stable-Coin-Emission?

Tether Limited (USDT): Marktführer, erfüllt aber die Transparenz-Anforderungen der EU nicht und hat somit in Europa keine Zulassung

Circle (USDC, EURC): erster globaler Stable Coin Emittent, der die EU-MICA Regulierung erfüllt

DWS, GalaxyDigital, FlowTraders: starten gemeinsam einen vollständigen regulierten Euro-Stable-Coin.

ING Bank: Arbeitet an einem eigenen Euro-Stable-Coin

PayPal: Mit PYUSD im Stable-Coin-Markt präsent

Dazu kommen Unternehmen wie Amazon oder Walmart, die eigene Stable Coins prüfen. Die Absicht dahinter ist vor allem internationale Transaktionsgebühren einzusparen.

In welche Unternehmen kann man investieren?

UnternehmenBörsennotiertFokus/ Stable CoinBesonderheit
CIRCLESeit 4.6.2025USDC, EURCMiCA konform
CoinbaseJaBeteiligung an USDC, 14-15% Umsatz mit Stable Coinswird vom Stable-Coin-Handel begünstigt
DWSJaEuro Stable CoinJoint Venture mit Galaxy Digital
Galaxy DigitalJa (Kanada) Führender Krypto-Asset-Manager
Flow TradersJa (NL) Marktführer im Market Making
PayPaljaPYUSDEinstieg
GeminigeplantStable CoinsIPO in Vorbereitung

Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.

Fazit

Stable Coins sind weit mehr als ein kurzfristiger Hype. Sie sind das Fundament der tokenisierten Wirtschaft und können Zahlungsverkehr, das Investment und die Finanzmärkte grundlegend verändern. Mit der neuen Regulierung in der EU und den USA sowie dem Einstieg großer Banken und Tech-Konzernen ist das Thema aktueller denn je. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob Stable Coins ihr disruptives Potenzial ausschöpfen können – oder ob sie ein Nischendasein fristen werden. Klar ist: Wer die digitale Finanzwelt von morgen verstehen und mitgestalten will, kommt an Stable Coins nicht vorbei.

 

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