
Automobilhersteller stehen womöglich vor einer neuen Halbleiterkrise. Beim wichtigen Chipzulieferer Nexperia gab es zuletzt Lieferprobleme, nachdem die niederländische Regierung die Kontrolle über die bisher von einer chinesischen Konzernmutter geführten Firma übernommen hatte. China stoppte daraufhin die Ausfuhr von Nexperia-Produkten wie etwa Chips für die Autoindustrie.
Laut dem deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte das Unternehmen daraufhin Automobilhersteller und Zulieferer informiert, dass es die Belieferung mit seinen Chips nicht mehr in Gänze gewährleisten könne. Nexperia ist ein wichtiger Zulieferer der Autobranche, da die Halbleiter der Firma häufig in Steuergeräten von Fahrzeugelektroniksystemen zum Einsatz kommen. Nexperia produziert unter anderem in Hamburg, ist dort aber auf Zulieferungen aus China angewiesen, die nun ausblieben.
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Branchenverband warnt vor drohenden Produktionsstopps
„Die Situation könnte schon in naher Zukunft zu erheblichen Produktionseinschränkungen, gegebenenfalls sogar zu Produktionsstopps führen“, sagte die VDA-Präsidentin Hildegard Müller. Die Chipkrise könnte Deutschland in diesem Jahr sogar noch in die Rezession rutschen lassen, zeigen Berechnungen des Verbands Forschender Arzneimittelhersteller (VFA). Je nachdem, wie lange die Auto- und Zulieferindustrie keine Halbleiter mehr vom Nexperia bekommt, droht das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,04 bis fast 0,5 Prozentpunkte geringer auszufallen, zitiert das deutsche Handelsblatt eine VFA-Prognose.
Nexperia ist ein Tochterunternehmen des chinesischen Unternehmens Wingtech und hat seinen europäischen Sitz in Nijmegen. Der niederländische Wirtschaftsminister Vincent Karremans hatte kürzlich dem chinesischen Eigentümer des Unternehmens per Beschluss des Amsterdamer Wirtschaftsgerichts die Kontrolle entziehen lassen. Er hatte dabei ein nur sehr selten angewandtes Gesetz genutzt. Dadurch soll die Abwanderung von technologischem Wissen und geistigem Eigentum nach China verhindert werden. Der Minister erklärte zwar, dass der Handelsstreit zwischen den USA und China nichts mit dem Konflikt um Nexperia zu tun habe. Doch aus Gerichtsakten geht hervor, dass die USA Den Haag zu dem Schritt gedrängt hatten.
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Stand der Daten per 28.10.2025
Autohersteller sehen Produktion vorerst gesichert
In den Autowerken halten sich die Auswirkungen nach Angaben der Unternehmen bisher noch in Grenzen. Der Volkswagen-Konzern hatte in der abgelaufenen Woche zwar erst vor möglichen kurzfristigen Produktionsausfällen gewarnt, dann aber am Freitag wieder Entwarnung gegeben. In der laufenden Woche gibt es laut VW trotz der Chipkrise keine Produktionsausfälle. Nach heutigem Stand sei die Fahrzeugproduktion an den deutschen Standorten in der kommenden Woche abgesichert, teilte der Konzern am Freitag mit. Das gelte auch für die Töchter Audi und Porsche, ebenso wie für die Werke von Škoda und Seat in Tschechien und Spanien, fügte ein VW-Sprecher hinzu.
Wie es im November weitergeht, sei aber noch nicht abzuschätzen. „Vor dem Hintergrund der dynamischen Lage können kurzfristige Auswirkungen auf das Produktionsnetzwerk des Volkswagen-Konzerns jedoch weiterhin nicht grundsätzlich ausgeschlossen werden“, so der Sprecher.
Ähnlich äußerte sich auch BMW. „Die Produktion in unseren Werken verläuft weiterhin planmäßig“, sagte ein Sprecher. „Wir stehen in engem Kontakt mit unseren Lieferanten und bewerten die Lage fortlaufend, um potenzielle Versorgungsrisiken frühzeitig zu identifizieren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.“
Erste Zulieferer wie ZF richteten bereits Taskforces ein, um die Lage zu bewältigen. Gemeinsam mit Kund:innen und Lieferant:innen arbeite man daran, die Lieferketten stabil zu halten und alternative Lieferant:innen zu prüfen, hieß es bei ZF. Bosch erklärte auf Anfrage: „Wie andere Kunden von Nexperia stellt auch uns die aktuelle Situation vor große Herausforderungen. Daher hoffen wir auf eine schnelle Lösung zwischen den Beteiligten, die zu einer Entspannung bei der aktuellen Engpasssituation beiträgt.“
Regierungen in Deutschland und den Niederlanden arbeiten an Lösung des Konflikts
Die niederländische Regierung bemüht sich derzeit um eine Einigung mit China. Wirtschaftsminister Karremans telefonierte nach eigenen Angaben in der vergangenen Woche mit seinem chinesischen Amtskollegen Wang Wentao. „Wir haben weitere Schritte besprochen, um eine Lösung zu finden, die im Interesse von Nexperia, der europäischen und der chinesischen Wirtschaft liegt“, erklärte Karremans.
Auch die deutsche Regierung arbeitet an einer Lösung des Konflikts. „Aktuell ist die Situation noch nicht gelöst, aber wir arbeiten wirklich daran“, sagte die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche. Zusammen mit der Europäischen Kommission sei man in Kontakt mit der chinesischen Regierung. Die deutsche Regierung habe sich an den chinesischen Handelsminister gewandt, damit die Chip-Exporte wieder möglich werden. Bei der für kommenden Donnerstag geplanten Reise eines chinesischen Verhandlungsteams nach Brüssel dürften neben Seltenen Erden auch Halbleiter und die Nexperia-Probleme ein Thema der Gespräche sein.
Die deutsche Autoindustrie arbeitet ebenfalls mit Hochdruck gegen den drohenden Chip-Mangel. Bei Volkswagen und Mercedes-Benz hieß es dazu, es werde nach alternativen Bezugsquellen gesucht. Gleichzeitig will Deutschlands Regierung die Chip-Abhängigkeit der Unternehmen vom Ausland reduzieren, hieß es aus dem Wirtschaftsministerium. Konkrete Details nannte eine Ministeriumssprecherin nicht. Die Regierung sei im Kontakt mit der Wirtschaft. Sie verwies auch auf die zuletzt im Kabinett gebilligte Mikroelektronik-Strategie. Diese lege den Fokus auf die Widerstandsfähigkeit von Lieferketten.
Die breite Marktdurchdringung der Nexperia-Chips hat zur Folge, dass eine Vielzahl von Branchen und Firmen betroffen sind. Laut dem „Handelsblatt“ zwingen die Nexperia-Probleme derzeit auch den deutschen Maschinenbau, seine Lieferketten neu aufzustellen. Betroffen seien vor allem Maschinenbauer, deren Steuer- und Antriebssysteme auf Nexperia-Chips angewiesen sind. Zwar könnten auch andere Firmen diese Standard-Chips herstellen, diese müssten aber erst die nötigen Zertifizierungsverfahren durchlaufen, so das Handelsblatt.
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