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Reisebranche hofft nach Grenzöffnungen auf rasche Erholung

Reisebranche hofft nach Grenzöffnungen auf rasche Erholung

Mit den anlaufenden Grenzöffnungen vieler europäischer Länder hofft auch die schwer angeschlagene Reisebranche auf eine Wiederbelebung des zuletzt praktisch zum Stillstand gekommenen Reiseverkehrs und Tourismus. Insbesondere die teilweise existenzbedrohten Airlines hoffen auf ein rasches Wiederhochfahren des Flugbetriebs.

Denn ohne milliardenschwere Rettungspakete würden einige Airline-Gruppen wohl vor dem Aus stehen. Von März bis Mai war der Flugverkehr in Europa und vielen anderen Regionen wegen der weltweiten Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie praktisch vollständig zum Erliegen gekommen.

Nach einem Tiefpunkt im April mit einem Einbruch von weltweit mehr als 90 Prozent kam der Flugverkehr bisher nur schleppend in die Gänge. So wurden im Mai am Flughafen Wien 20.202 Reisende gezählt, das sind 0,7 Prozent des Vorjahreswertes. Die Flugbewegungen verzeichneten im Mai ein Minus von 95,6 Prozent. Ähnliche Zahlen meldete zuletzt der deutsche Flughafenbetreiber Fraport.

So wurden in Frankfurt, dem größten Airport Deutschlands, im Mai zwar wieder mehr Passagiere abgefertigt als noch im April. In Frankfurt lag die Zahl der Passagiere dennoch um 95,6 Prozent unter dem Vorjahreswert.

Auch im Juni dürften die Passagierzahlen in Europa trotz des langsam anlaufenden Flugverkehrs noch massiv unter den Vorjahreswerten liegen. Der internationale Branchendachverband der Fluggesellschaften IATA prognostiziert für die meisten europäischen Länder im Juni Einbrüche um die 60 Prozent. Passagiere buchen derzeit auch deutlich kurzfristiger als früher. 41 Prozent der Tickets werden derzeit erst drei Tage vor dem Flugdatum gebucht, das mache es schwierig für Fluggesellschaften, den Bedarf einzuschätzen und ihre Flugpläne zu erstellen, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce.

Eine beschleunigte und koordinierte Lockerung der Beschränkungen und Wiederaufnahme des Flugbetriebs in Europa ist laut IATA nun entscheidend, wenn das Schlimmste verhindert werden soll. Mehr als sechs Millionen Jobs in der Branche stehen laut IATA auf dem Spiel.

Weltweit erwartet die IATA für 2020 einen Nettoverlust der Airlines von 84 Mrd. Dollar (75 Mrd. Euro). Der Branchenverband fordert daher auch weiter staatliche Hilfen in Form von Finanzspritzen und längere Lockerungen bei der Zuteilung von Start- und Landeslots an die Airlines. Eigentlich müssen Fluggesellschaften 80 Prozent ihrer erlaubten Slots nutzen, sonst können sie ihre Slots an Konkurrenten verlieren. Diese Regel war zu Beginn der Krise gelockert worden.

Milliarden-Rettungspakete sind auf dem Weg

Milliardenschwere staatliche Rettungspakete für die Airlines sind vielerorts bereits auf dem Weg. Bereits beschlossen wurde ein Rettungspaket für die Lufthansa-Tochter AUA. Je 150 Mio. Euro schießen die Republik Österreich und Eigentümer Lufthansa zu. Darüber hinaus gibt es einen 300 Mio. Euro schweren staatlich garantierten Bankkredit für die AUA.

Noch nicht abgesegnet ist das geplante Lufthansa-Rettungspaket. Der staatliche deutsche Rettungsfonds WSF soll über eine Kapitalerhöhung für 306 Mio. Euro mit 20 Prozent bei der AUA-Mutter einsteigen. Weitere 5,7 Mrd. Euro sollen über eine Stille Einlage fließen, dazu kommen 3 Mrd. Euro in Form eines Kredites der Staatsbank KfW. Der Lufthansa-Großaktionär Heinz Hermann Thiele lehnte eine Staatsbeteiligung an der Lufthansa zuletzt allerdings ab, die entscheidende Hauptversammlung am 25. Juni könnte daher noch zur Zitterpartie werden. Ohne Staatshilfe würde der Airline-Gruppe nach Einschätzung des Lufthansa-Vorstands Ende Juni das Geld ausgehen.

Frankreich hat zuletzt ein 15 Mrd. Euro schweres Rettungspaket für die Luftfahrtbranche auf den Weg gebracht. Darin enthalten sind Kredithilfen in Höhe von 7 Mrd. Euro für die Air France. Die Luftfahrtbranche hat für Frankreichs Wirtschaft eine große Bedeutung, denn allein bei dem Luft- und Raumfahrtkonzern Airbus mit der Schaltzentrale in Toulouse arbeiten rund 48.000 Menschen.

Reiseveranstalter in  den roten Zahlen

Auch börsenotierte Reiseveranstalter und Tourismuskonzerne sind mit der Corona-Pandemie in die Krise geschlittert. Der Reiseveranstalter TUI verbuchte in seinem abgelaufenen Geschäftshalbjahr von Oktober bis März unterm Strich einen Verlust von 892 Mio. Euro und war damit mehr als zweieinhalb Mal so tief in den roten Zahlen wie im Vorjahreszeitraum.  Insgesamt brachen die Umsätze von Reisebüros und -veranstaltern in Deutschland laut Daten des statistischen Bundesamts im ersten Quartal um rund 23 Prozent ein.

Der börsenotierte US-Kreuzfahrtkonzern Carnival meldete für sein zweites Quartal einen Nettoverlust von 4,4 Mrd. Dollar. Vor einem Jahr hatte Carnival noch 451 Mio. Dollar verdient. Der Umsatz des Konzerns, zu dem auch der deutsche Kreuzfahrtanbieter Aida gehört, brach von 4,8 Mrd. auf 700 Mio. Dollar ein. Der international tätige US-Hotelriese Marriott meldete für das erste Quartal einen verhältnismäßig glimpflichen Umsatzrückgang von 7 Prozent, der Gewinn brach allerdings um 91 Prozent ein.

Nun hofft die Branche auf eine Erholung des Reiseverkehrs mit den jüngsten Grenzöffnungen. In Europa haben viele Länder ihre Grenzen zuletzt geöffnet oder stehen kurz davor. Bereits seit 5. Juni konnte man von Österreich in die östlichen Nachbarländer Ungarn, Tschechien, die Slowakei und Slowenien auflagenfrei reisen. Deutschland, Liechtenstein und die Schweiz öffneten ihre Grenze für Österreicher und andere EU-Bürger Mitte Juni. Mit Dienstag fielen die österreichischen Einreisebeschränkungen für die meisten anderen europäischen Länder. Seit Sonntag gibt es keine Beschränkungen mehr für Reisen nach Spanien bzw. für die Rückkehr nach Österreich.

Flugbetrieb und Tourismus fahren langsam wieder hoch

Die AUA hat ihren Flugbetrieb zuletzt wieder aufgenommen. Im Juni sind fünf Prozent des Vorjahresangebotes im Programm, sagte AUA-Chef Alexis von Hoensbroech. Im Juli soll das Angebot auf 20 Prozent steigen, dann soll es auch das Comeback der Langstrecke geben.

Bis zum Jahresende seien 50 Prozent „gegenüber Normalzeiten“ geplant. Die AUA-Mutter Lufthansa will im September wieder 90 Prozent aller ursprünglich geplanten Kurz- und Mittelstreckenziele sowie 70 Prozent der Langstreckenziele anfliegen. Auch die irische Ryanair hat ihren Linienflugbetrieb von und nach Deutschland wieder aufgenommen. Ab 1. Juli sollen wieder 200 Strecken von und nach Deutschland verfügbar sein. Ab August will die Airline auch wieder von Wien aus fliegen.

Buchungen kommen langsam in Schwung

Auch die Tourismusbranche kommt wieder in die Gänge, wenn auch vorerst nur verhalten. Bei TUI läuft das verzögerte Sommergeschäft jetzt an. Wie das Unternehmen mitteilte, sollen in den kommenden Wochen schrittweise immer mehr Ziele angesteuert werden. Ungefähr ein Viertel des Programms für die Hauptsaison sei derzeit ausgebucht. In der vergangenen Woche habe das Interesse der Kunden laut TUI „spürbar“ zugenommen.

„Insbesondere Deutschland und Belgien verzeichnen eine deutliche Erholung“, hieß es. In Deutschland, Österreich und auch Mallorca wurden erste TUI-Hotels geöffnet, im Juli sollen weitere Mittelmeer-Ziele folgen.

Ob die gelockerten Reisevorschriften der Branche Aufwind verleihen werden, hängt nun auch stark von der Reisebereitschaft der Verbraucher ab. Italiens Tourismus stellt sich etwa trotz der Lockerungen auf massive Einbrüche im Sommer ein. Laut einer Studie des Touristikerverbands Assoturismo dürften sich in diesem Sommer die Zahl der Ausländer, die in Italien urlauben gegenüber dem Vorjahr halbieren.

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