An den US-Börsen ist der von der Künstliche Intelligenz (KI) angetriebenen Kursrallye zuletzt etwas die Luft ausgegangen. Die von den großen Technologiekonzernen im Sommer gemeldeten Quartalszahlen waren gemischt aufgenommen worden. Einige der Aktien der Tech-Riesen sahen zuletzt eine Korrektur. Anleger:innen hinterfragen zunehmend, ob sich der KI-Trend auch in rentablen Geschäftsmodellen niederschlägt? Das Training von KI-Modellen und auch ihr Betrieb in riesigen Rechenzentren verschlingen Milliarden. Es ist weiter unklar, inwieweit sich das Geschäft rechnet.
So meldet der KI-Pionier OpenAI zwar laufend Nutzer-Rekordzahlen, bisher ist der Anteil zahlender ChatGTP-Nutzer:innen aber verhältnismäßig gering. OpenAI will nun sein Geschäft mit kostenpflichtigen Abonnements forcieren und hat zuletzt die Marke von einer Million zahlender Nutzer:innen geknackt. Das ist ein rasanter Anstieg. Noch im April hielt OpenAI bei lediglich 600.000 Bezahl-Kund:innen. Dem stehen allerdings weiter über 200 Millionen Nutzer:innen der Gratis-Version der generativen KI ChatGTP gegenüber.
OpenAI will sich weitere Milliarden Kapital beschaffen
Zum Ausbau seiner Services braucht OpenAI zudem riesige Kapitalspritzen. Der ChatGPT-Erfinder will sich offenbar 6,5 Mrd. Dollar frisches Geld von Investor:innen besorgen. Dabei solle die KI-Firma insgesamt mit 150 Mrd. Dollar bewertet werden, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg zuletzt unter Berufung auf informierte Personen. An der Geldspritze wollen sich Medienberichten zufolge auch Apple und der KI-Chip-Spezialist Nvidia beteiligen. Der Software-Konzern Microsoft, der bereits rund 10 Mrd. Dollar in den ChatGPT-Entwickler gesteckt hat, würde ebenfalls zusätzliches Kapital zur Verfügung stellen, schrieb das „Wall Street Journal“. Die hier angeführten Unternehmen sind beispielhaft ausgewählt worden und stellen keine Anlageempfehlung dar.
Zudem drängt mittlerweile auch Konkurrenz für OpenAI auf den Markt. Die unter anderem von Amazon und Google unterstützte KI-Firma Anthropic bietet ihre Konkurrenz-Software „Claude“ nun auch in einem Firmen-Abo an. Amazon will bei der geplanten Überarbeitung der digitalen Assistentin „Alexa“ auch auf die Anthropic-KI zurückgreifen. Der US-Onlinehändler habe sich für Claude entschieden, weil eine Eigenentwicklung technisch nicht überzeugt habe, sagten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.
Firmen setzen zunehmend KI für Kundenanfragen ein
Anleger:innen hoffen auf weitere Erfolgsgeschichten zum konzernweiten Einsatz von KI-Anwendungen. Positive Nachrichten kamen heuer vom Finanzdienstleister Klarna. Klarna konnte dank des Einsatzes von KI zur Abwicklung von Kundenanfragen zuletzt massiv Stellen einsparen. „Vor etwa zwölf Monaten hatten wir rund 5.000 Stellen, jetzt sind es nur noch etwa 3.800,“ sagte Firmenchef Sebastian Siemiatkowski in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters. Der Arbeitsplatzabbau sei fast ausschließlich durch natürliche Fluktuation erreicht worden. Längerfristig soll die Belegschaft voraussichtlich auf 2.000 Personen schrumpfen.
Auch Vodafone investiert in diesem Jahr rund 140 Mio. Euro in KI-Systeme von Microsoft und OpenAI, um die Beantwortung von Kundenanfragen zu verbessern. Bei der Fast-Food-Kette Taco Bell soll künftig ebenfalls eine KI statt Menschen Bestellungen am Autoschalter annehmen. In den USA soll die Technik bis Ende des Jahres an mehreren Hundert Standorten installiert werden, wie die Betreiberfirma Yum Brands ankündigte.
KI-Nachfrage beschert Cloud-Services rasantes Wachstum, aber Mega-Investitionen
Profitiert haben bisher vor allem die Anbieter der für die KI nötigen Infrastruktur und hier vor allem die Anbieter von Cloud-Services. So hat Oracle dank seiner starken Cloud-Sparte mit seinen Quartalszahlen zuletzt positiv überrascht. Der Konzernerlös stieg zum Auftakt des Geschäftsjahres 2024/2025 um 8 Prozent auf 13,3 Mrd. Dollar. Davon entfielen 5,6 Mrd. Dollar auf das Cloud-Geschäft, das um 22 Prozent zulegte.
Die Anbieter:innen von Cloud-Services müssen ihre großen Investitionen vor Anleger:innen zunehmend rechtfertigen. So hat Amazon für seine Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) für das zweite Quartal einen Umsatzanstieg um knapp ein Fünftel auf 26,3 Mrd. Dollar gemeldet und damit die Markterwartungen übertroffen. Gleichzeitig hat der Konzern bekannt gegeben, dass er im ersten Halbjahr insgesamt 30,5 Mrd. Dollar investiert habe. Darin enthalten waren auch Ausgaben für die AWS-Rechenzentren. In der zweiten Jahreshälfte will der Konzern angesichts der großen Nachfrage nach KI-Anwendungen noch mehr Geld in die Hand nehmen.
Nvidia-Aktie zuletzt trotz Rekordzahlen unter Druck
Die von dem auf KI-Chips spezialisierten Halbleiterkonzern Nvidia gemeldeten Quartalszahlen wurden trotz des anhaltenden Booms an der Börse negativ aufgenommen. Bis zu seinem Rekordhoch zur Jahresmitte hatte sich der Nvidia-Kurs allein im Jahr 2024 fast verdreifacht. Im September gab es bei der Aktie allerdings eine zeitweise kräftige Korrektur. Allein am 3. September fiel der Kurs um 9,5 Prozent, der Börsenwert von Nvidia ist damit um 279 Mrd. Dollar eingebrochen. So viel hat davor noch nie ein US-Unternehmen an einem Tag an Marktwert verloren. Mittlerweile hat sich der Kurs wieder erholt, liegt aber noch unter seinen Rekordständen.
Nvidia gilt als einer der Hauptprofiteure des KI-Booms. Die ursprünglich als Grafikkarten entwickelten Chips des Konzerns eigenen sich besonders gut für KI-Anwendungen und haben sich als führende Hardware für das Training von KI-Software in Rechenzentren etabliert. Nvidia bescherte das ein explosives Wachstum bei Umsatz, Gewinn und Aktienkurs. Neben den Chips verdient die Firma auch an Software dafür. Nvidia gilt damit als der sprichwörtliche Schaufelhersteller, der vom Goldrausch am stärksten profitiert.
Im zweiten Quartal steigerte Nvidia seinen Umsatz von 13,5 Mrd. Dollar im Vorjahr auf gut 30 Mrd. Dollar, ein Zuwachs von 122 Prozent. Damit knüpft Nvidia an die drei Monate davor an, in denen die Erlöse um 262 Prozent hochgesprungen waren. Der Quartalsgewinn von Nvidia sprang im Jahresvergleich von gut 6,2 auf knapp 16,6 Mrd. Dollar. Für das laufende Quartal stellte der Konzern einen weiteren Umsatzanstieg auf 32,5 Mrd. in Aussicht und lag damit leicht über den Analysten-Prognosen.
Sorgen macht den Anleger:innen allerdings, dass beim nächsten Nvidia-Chipsystem mit dem Namen Blackwell noch Nacharbeiten notwendig sind. Zudem hat die Dominanz bei KI-Chips den Konzern laut Kreisen ins Visier amerikanischer Wettbewerbshüter gerückt. Das US-Justizministerium habe bei Nvidia und anderen Unternehmen Informationen mit rechtlich verbindlichen Anfragen eingefordert, berichtete Bloomberg. Die Kartellwächter seien unter anderem besorgt, dass Nvidia es Kund:innen erschweren könnte, zur Konkurrenz zu wechseln, hieß es unter Berufung auf informierte Personen.
Schließlich lockt der Erfolg von Nvidia immer mehr potenzielle Mitbewerber:innen auf den Plan. So will Huawei mit einer neuen Generation von Spezialprozessoren dem Weltmarktführer Konkurrenz machen. Nach Tests bei Internet- und Telekomfirmen steht der Chip „Ascend 910C“ des chinesischen Konzerns laut einem Bericht des Wall Street Journal kurz vor der Markteinführung.
KI Boom beeinflusst Aktien im ERSTE STOCK TECHNO
Von dem anhaltenden KI-Boom profitieren die im Technologie-Aktienfonds ERSTE STOCK TECHNO gehaltenen Titel. Die europäische Fondsplattform CAPinside führt den Fonds aktuell unter den zehn am besten verwalteten Technologie-Aktienfonds weltweit. Fondsmanager Bernhard Ruttenstorfer setzt vor allem auf Halbleiter-Aktien, die aktuell mit 29 % prominent gewichtet sind. Korrekturen, wie sie im August erfolgt sind, sieht er als Korrektur im Aufwärtstrend und eine Möglichkeit für Zukäufe zu einem günstigeren Preisniveau. „Die Nachfrage in der Halbleiterindustrie wird breiter und die Software-Industrie stabilisiert sich. Natürlich müssen die gigantischen Milliardeninvestitionen der Techriesen noch verdient werden, aber künstliche Intelligenz ist eine technologische Revolution, vergleichbar mit der Einführung des Internets. Das wird das Marktwachstum viele Jahre treiben.“
Der Erste AM-Tech-Experte sieht die Unternehmen fundamental gut unterstützt. Er begründet den Optimismus mit der guten Nachfrage nach Maschinen für die Halbleiterindustrie, einer breiter werdenden Nachfrage und Angebot nach KI-Anwendungen und einer stabilisierenden Softwareindustrie. Cybersecurity, autonomes Fahren und das Internet der Dinge (Internet of Things) sind ebenfalls langfristige Themen, die den Tech-Sektor positiv beeinflussen. 2024 sollten die Unternehmen im Schnitt ein Gewinnwachstum von 10-15% erzielen können, nächstes Jahr könnten diese auf 20% ansteigen, so Ruttenstorfer.
Chancen und Risiken im Überblick
Vorteile für Anleger:innen
- Breite Streuung in Technologie-Unternehmen schon mit geringem Kapitaleinsatz.
- Aktive Titelselektion nach fundamentalen Kriterien.
- Chancen auf attraktive Wertsteigerung.
- Der Fonds eignet sich als Beimischung zu einem bestehenden Aktienportfolio und ist für einen langfristigen Substanzzuwachs bestimmt.
Zu beachtende Risiken
- Der Fondspreis kann stark schwanken (hohe Volatilität).
- Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Anteilwert in Euro durch Wechselkursänderungen belastet werden.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Geldtipp: Investieren in Zukunftstechnologien
In vielversprechende Zukunftstechnologien wie KI und Cybersecurity können Sie mit dem ERSTE STOCK TECHNO investieren. Im Portfolio des Aktienfonds finden sich bekannte Tech-Aktien wie Nvidia, Microsoft, Meta oder Apple.
Hinweis: Beachten Sie bei einem Investment allerdings, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet. Die hier angeführten Unternehmen sind beispielhaft ausgewählt worden und stellen keine Anlageempfehlung dar. Im Rahmen des aktiven Managements können sich die genannten Portfoliopositionierungen jederzeit ändern. Es besteht kein Anspruch darauf, dass Titel dauerhaft im Portfolio enthalten sein werden. Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Wie hat sich der Fonds entwickelt?
Performance über die vergangenen 10 Jahre
Was ist drin?
Top 10 Positionen im Fonds
Hinweis: Chart ist indexiert (6.8.2014 = 100). Die Berechnung der Wertentwicklung erfolgt lt. OeKB Methode. Die Wertentwicklung unterstellt eine vollständige Wiederveranlagung der Ausschüttung und berücksichtigt die Verwaltungsgebühr sowie eine allfällige erfolgsbezogene Vergütung. Der bei Kauf gegebenenfalls anfallende einmalige Ausgabeaufschlag und allenfalls individuelle transaktionsbezogene oder laufend ertragsmindernde Kosten (z.B. Konto- und Depotgebühren) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt. Nachfolgende Angaben stammen vom Hersteller (Erste Asset Management GmbH), Informationen des jeweiligen Vertriebspartners können unter Umständen davon abweichen.
Hinweise zum ERSTE STOCK TECHNO
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE STOCK TECHNO sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE STOCK TECHNO zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE STOCK TECHNO berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.