Die Automobilbranche kommt nach einer von einem pandemiebedingten Nachfrage-Einbruch und Lieferengpässen geprägten Durststrecke langsam wieder in Fahrt. Vor allem die E-Autos erleben einen wahren Boom. Laut der European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) wurden 2022 weltweit 66,2 Mio. Fahrzeuge neu zugelassen, im vierten Quartal erholten sich die Umsätze.
Die Vor-Pandemie-Niveaus konnten laut den Zahlen des Branchenverbands allerdings noch nicht erreicht werden: 2019 lag die Zahl der Neuzulassungen noch bei 74,9 Mio. Autos. In Europa ging die Zahl der Neuzulassungen 2022 sogar um 10,4 Prozent auf 12,8 Mio. zurück. Neben dem Ukraine-Krieg lasten Engpässe bei Halbleitern auf der Branche. Auch in Nordamerika gab es einen Rückgang um 8,7 Prozent. In Asien stieg die Zahl der Neuzulassungen hingegen um 7,7 Prozent.
Weltweit gestiegen ist die Nachfrage nach E-Autos. Eine wichtige Rolle dürften neben dem gestiegenen Bewusstsein für Klimawandel und Nachhaltigkeit auch die Steueranreize und Begünstigungen für elektrisch betriebene Fahrzeuge spielen. Laut ACEA fördern derzeit 20 EU-Länder mit besonderen Anreizen den Kauf eines E-Autos. Die meisten übrigen Länder bieten zumindest Steuerbegünstigungen.
Das schlägt sich auch in den Marktanteilen nieder. Der Anteil benzinbetriebener PKWs an den Neuzulassungen in Europa ging von 55,6 Prozent im Jahr 2018 sukzessive auf 36,4 Prozent im Jahr 2022 zurück. Der Anteil der ausschließlich batteriegetriebenen PKWs stieg im Gegenzug auf 12,1 Prozent. Vorreiter sind die skandinavischen Länder. So laufen etwa in Norwegen schon 14,9 Prozent aller Autos rein mit Batteriebetrieb.
E-Autopionier Tesla legt zu – Volkswagen holt auf
Profiteur des E-Auto-Booms ist der Branchenpionier Tesla. Der US-Elektroautohersteller hat heuer im zweiten Quartal von April bis Juni rund 466.000 Fahrzeuge ausgeliefert und damit fast doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum. Tesla profitierte vom Subventionsprogramm Inflation Reduction Act (IRA) der US-Regierung. Der Konzern nimmt derzeit aber auch niedrigere Gewinnmargen in Kauf um mit Preissenkungen seine Marktanteile gegen die wachsende Konkurrenz aus China und Europa zu verteidigen.
Volkswagen hat stark aufgeholt und ist dem US-Konzern dicht auf den Fersen. Auf dem Heimmarkt Deutschland hat Tesla VW zwar 2022 den Spitzenplatz abgejagt, der Vorsprung schrumpfte allerdings zuletzt stark. Europaweit lag VW im Mai mit einem Marktanteil von 19,6 Prozent sogar klar vorne, gefolgt vom französischen Konzern Stellantis (13,9 Prozent) und Tesla (12,6 Prozent). Spätestens in zwei Jahren will Volkswagen mit Elektroautos genau so viel einnehmen wie mit Verbrennern. Bis 2025 peilt der Konzern eine Margen-Parität zwischen den beiden Antriebsarten an, sagte Finanzchef Arno Antlitz im Mai.
Waren E-Autos bisher vor allem in höherpreisigen Segmenten zu finden, bahnt sich nun der nächste Kampf um Marktanteile im Kleinwagen-Segment an. VW hat diesen Kampf im März mit der Vorstellung eines Modells namens ID.2 All eröffnet. Der elektrische Kleinwagen soll 2025 auf den Markt kommen und beim Einstiegspreis unter 25.000 Euro liegen.
Weltgrößter Automarkt China heiß umkämpft
Heiß umkämpft ist unter den E-Auto-Herstellern der weltgrößte Absatzmarkt China. Im Mai war bereits jedes dritte verkaufte Fahrzeug im Land batteriebetrieben, wie aus Daten des chinesischen Herstellerverbandes CPCA hervorgeht. Dominiert wird der Markt von örtlichen Herstellern, während ausländische Marken es schwer haben. Teslas Versuche mit Preissenkungen Boden zu gewinnen wurden mit entsprechenden Gegenmaßnahmen der lokalen Platzhirsche gekontert. Die chinesische Regierung will nun die Nachfrage nach Elektroautos und anderen umweltfreundlichen Fahrzeugen mit milliardenschweren Subventionen weiter ankurbeln. Dazu wurde zuletzt ein 520 Mrd. Yuan oder umgerechnet 66 Mrd. Euro großes Paket beschlossen.
Batteriehersteller und Rohstoffe mit E-Auto-Boom im Rampenlicht
Immer wichtiger werden mit dem Boom der E-Autos die Hersteller der dafür nötigen Batterien und Betreiber von Ladestationen. So will der japanische Mischkonzern Panasonic die Produktion von Batterien in der gemeinsam mit Tesla betriebenen Fabrik in Nevada hochfahren und die Fertigung um 10 Prozent steigern. Viele Autokonzerne investieren selbst stark in diesem Bereich. Der französisch-deutsche Batteriezellen-Hersteller ACC, ein Gemeinschaftsunternehmen von Stellantis und TotalEnergies, hat zuletzt in Nordfrankreich ein erstes großes Werk eröffnet, in dem Batterien für Elektrofahrzeuge gefertigt werden. VW hat Investitionen von rund 4,8 Mrd. Euro in eine Batteriezellenfabrik in Kanada angekündigt.
Auch die EU will die Batterieproduktion massiv fördern um die Union unabhängiger von Importen aus China und anderen Ländern zu machen. Der Europäische Rechnungshof hatte im Juni davor gewarnt, dass der für 2035 anvisierte Ausstieg aus dem Verbrennungsmotor ohne einen deutlich schnelleren Ausbau der Batteriefertigung nicht gelingen dürfte. Einer Auswertung der Beratungsfirma Alix Partners zufolge werden bisher noch über 98 Prozent der in Europa verkauften Batteriezellen von asiatischen Unternehmen produziert.
Damit verbunden ist ein globaler Wettbewerb um die für die Erzeugung von Batterien kritischen Rohstoffe. Wegen des E-Autobooms ist der für Batterien wichtige Rohstoff Lithium mittlerweile eines der gefragtesten Metalle der Welt. Experten zufolge könnte die Nachfrage bald das Angebot übersteigen. Viele Konzerne investieren bereits in Joint Ventures und Zukäufe um die Versorgung mit wichtigen Rohstoffen für Batterien sicher zu stellen. VW und Stellantis unterstützten den Kauf von zwei Minen für Batterierohstoffe in Brasilien durch das Finanzunternehmen ACG und sicherten sich damit den Zugang zu dringend benötigten Rohstoffen.
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ERSTE GREEN INVEST
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