Die Kriegshandlungen zwischen Israel und dem Iran dauern nun bereits seit vergangenem Freitag an. Der bisherigen Reaktion der Märkte zufolge, rechnen diese damit, dass der Konflikt begrenzt bleibt. Beispielsweise ist der Ölpreis nur wenig angestiegen: von Donnerstag auf Montag von 69 auf US-Dollar 79 pro Fass. Die Frage ist, ob die Marktentwicklung zu gleichgültig oder angemessen gegenüber den Risiken ist. Tatsächlich blieben in den vergangenen Jahrzehnten ansteigende geopolitische Risikoprämien (also niedrigere Aktienkurse, höhere Anleihenkurse und höhere Renditeaufschläge) nicht lange im Markt. Wird es diesmal anders sein?
Verhandlungen bisher nicht zielführend
Es ist das erklärte Ziel von Israel, die vom iranischen Atomprogramm ausgehende existentielle Bedrohung auszuschalten. Dafür gibt es prinzipiell drei Möglichkeiten:
- Verhandlungen mit der bestehenden Staatsführung
- eine militärische Intervention
- ein Regimewechsel und darauf folgende Verhandlungen.
Offensichtlich ist Israel zum Schluss gekommen, dass Variante Nummer eins nicht (mehr) zielführend ist. Die Hinweise, dass der Iran kurz vor der Herstellung von waffenfähigem Material steht, hatten zugenommen. Eventuell gibt es zusätzlich auch andere Gründe (Innenpolitik, Schwächung der iranischen Milizen rund um Israel).
Militärische Lösung
In der Nacht vom 12. auf den 13. Juni hat Israel mit dem Beschuss von Atomanlagen, Raketenabschussbasen, militärischen Einrichtungen und der Tötung von hochrangigen Militärs und Wissenschaftler:innen begonnen. Das Vorgehen lässt auf einen gut durchdachten Plan schließen. Immerhin scheint Israel annähernd die Lufthoheit erreicht zu haben. Der Iran hat mit Raketen- und Drohnenbeschuss auf Israel geantwortet. Wie lange kann das dauern?
Laut Analystenaussagen kann Israel den Iran nicht besiegen. Auch die vollständige Zerstörung des Atomprogramms gilt als unwahrscheinlich. Es geht also um eine Schwächung der Fähigkeiten des Iran, in naher Zukunft Atombomben bauen und abschießen zu können. Analyst:innen sprechen davon, dass es mindestens zwei Wochen dauern könnte, bis eine Schwächung des iranischen Atomprogramms erkennbar sein wird. Bis jetzt ist laut Berichten rund ein Drittel des Atomprogrammes getroffen. Aber jene Anlagen, die tief unter der Erdoberfläche wie in Fordo vergraben sind, stellen eine Herausforderung dar. Es ist nicht klar, ob eine schwere Bombe wie der Massive Ordnance Penetrator (MOP, englisch für schwerer Bomben-Eindringkörper) der US-Streitkräfte dafür ausreichend ist. Wie lange der gegenseitige Beschuss andauert, hängt auch von den Lagerbeständen an Munition ab. Israel versucht die iranischen Raketenabschussvorrichtungen auszuschalten, bevor die Lager an Abfangvorrichtungen leer sind.
Fehlschlag
Was passiert im Fall eines Fehlschlages, das heißt, im Fall einer nicht ausreichenden Schwächung des iranischen Atomprogramms? Die Rückkehr zum Verhandlungstisch ist möglich, scheint aber unrealistisch, wirft man einen Blick auf die Motivation Israels für den Angriff. Zudem benötigt Irans Führung das Atomprogramm als (Lebens-)Versicherung. Iran wird jetzt wahrscheinlich noch motivierter sein, das Atomprogramm so schnell wie möglich voranzutreiben.
Regimewechsel
Deshalb wird auch die Variante Nummer drei, Regimewechsel, verfolgt. Der israelische Regierungschef, Benjamin Netanyahu meinte, seine Streitkräfte werden gegenüber der iranischen Führung „das tun, was wir tun müssen“. Ein Regimewechsel könne „sicherlich das Ergebnis“ der israelischen Angriffe auf die Islamische Republik sein. Sollte ein solcher erfolgreich sein, besteht das Risiko in einem Zusammenbruch des Staates (Failed State, Fragmentierung in einzelne Fraktionen, Unregierbarkeit). Eine solche Entwicklung könnte die gesamte Region destabilisieren. Eine bessere Entwicklung wäre wahrscheinlich eine Militärregierung, die bereit ist, in glaubwürdige Verhandlungen mit Israel über das Ende des iranischen Atomprogramms einzutreten. Eine liberale, pro-westliche Regierungsform ist eher unrealistisch.
Ölinfrastruktur
Weil sich der Konflikt stark um die direkte oder indirekte Ausschaltung des derzeitigen Regimes im Iran dreht, ist das Risiko einer Eskalation auf die Ölinfrastruktur im Mittleren Osten erhöht. Der Iran könnte Ölförderanlagen in den arabischen Nachbarländern angreifen oder versuchen, die Straße von Hormus zu schließen. Durch die Meeresenge werden täglich rund 17 Millionen Fass Öl transportiert, was etwa 20 bis 30 Prozent des weltweiten Ölverbrauchs entspricht. Die Meerenge ist die wichtigste Schifffahrtsstraße für den Ölexport und gilt als wichtiger Engpass für den Öltransit.
Beteiligung der USA
Die USA betonen, nicht am Angriff auf den Iran beteiligt zu sein. Sollten die Supermacht USA schlussendlich doch in die Kriegshandlungen hineingezogen werden (Schutz von Ölförderanlangen, Angriff auf Atomanlagen), erreicht der Konflikt eine neue Qualität. Hierbei geht es vor allem um die berühmten unbeabsichtigten Konsequenzen (globale Terroranschläge, neue Allianzen, Iran wird zum Failed State, usw.).
Mit dem Iran-Risiko ist ein neuer Unsicherheitsfaktor für die Märkte hinzugekommen. Als ob die unorthodoxe US-Politik nicht gereicht hätte. Die beruhigte Marktreaktion auf den Angriff auf den Iran scheint gerechtfertigt zu sein, solange der Konflikt zwischen Israel und dem Iran eingedämmt bleibt. Im Eskalationsfall (Zerstörung von Ölförderanlagen außerhalb des Iran, Schließung der Straße von Hormus, Beteiligung der USA) könnte der Ölpreis jedoch stark ansteigen. In diesem Fall würde die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession zunehmen (negativ für Aktien, positiv für Anleihen). Erst wenn der Ölpreisanstieg permanent ist (wie in den 1970ern), würden danach Sorgen hinsichtlich einer andauernden Stagflation auftauchen (negativ für Aktien und Anleihen gleichzeitig). Bis auf Weiteres bleibt der Markt jedoch beruhigt.
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