Künstliche Intelligenz war einmal mehr das dominierende Thema bei den in der vergangenen Woche präsentierten Quartalszahlen der führenden US-Technologiekonzerne Alphabet, Amazon, Apple, Meta und Microsoft. Entsprechend groß ist mittlerweile auch die Erwartungshaltung, dass sich die KI-Hoffnungen auch in entsprechend positiven Ergebniszahlen oder Geschäftsausblicken der Unternehmen niederschlagen.
Erwartungen weitgehend erfüllt – kaum Erhöhungen bei Gewinnprognosen
Unterm Strich haben die Big Five für das zweite Quartal weitere Anstiege bei Umsatz und Ergebnis gemeldet. Die Zahlen übertrafen teilweise die Erwartungen, teilweise hatten sich Anleger:innen aber noch mehr erhofft. Infolge der Zahlenpräsentationen und im Zuge der allgemeinen Verluste an den Märkten gaben auch einige der zuvor gut gelaufenen Tech-Aktien stark nach.
Auch Bernhard Ruttenstorfer, Fondsmanager des Technologieaktienfonds ERSTE STOCK TECHNO, betont, dass die Erwartungen an die Halbjahresergebnisse im Technologiesektor weitgehend erfüllt wurden. „Es gab jedoch kaum Erhöhungen der Gewinnerwartungen für das zweite Halbjahr“, führt er aus. Allgemein sieht er auch eine gewisse Sektorrotation raus aus Big-Tech und rein in zyklische Unternehmen als einen der Gründe für die jüngste Korrektur. „Der Ausblick auf sinkende Zinsen sollte Unternehmen die stärker vom Wirtschaftswachstum abhängig sind, also Unternehmen mit traditionell zyklischen Geschäftsmodellen, helfen“, fasst der Aktienfondsmanager zusammen.
Hinweis: Prognosen und die Entwicklung in der Vergangenheit sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Milliardenschwere KI-Investitionen
Ungeachtet der Marktlage investieren die sogenannten „Big Five“ immer größere Summen in die für KI-Anwendungen nötigen Rechenzentren. So schnellten allein bei Microsoft die Kosten für den Ausbau von Rechenzentren im abgelaufenen Quartal um 78% auf 19 Mrd. Dollar in die Höhe. Die Google-Mutter Alphabet hat eine annähernde Verdoppelung der Investitionen auf 12 Mrd. Dollar angekündigt. Alphabet-Chef Sundar Pichai rechtfertigte die Ausgaben mit dem enormen Zukunftspotenzial der KI-Angebote. „Das Risiko zu wenig in die KI-Infrastruktur zu investieren, ist dramatisch größer, als zu viel zu investieren“, so der Alphabet-Chef.
Auch Meta-Chef Mark Zuckerberg ist überzeugt davon, dass diese Investitionen angesichts der langen Vorlaufzeiten von KI-Projekten dringend nötig sind. „Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich lieber riskieren, mehr Rechenkapazitäten aufzubauen als benötigt werden, als zu spät dran sein“, sagte Zuckerberg bei der Vorlage der Meta-Zahlen.
Bereits jetzt schlägt sich der KI-Boom in einer rasant steigenden Nachfrage nach den Cloud-Angeboten der Tech-Riesen nieder. So wuchsen die Umsätze der Cloud-Sparten von Alphabet und Microsoft im abgelaufenen Quartal um jeweils 29 Prozent. Doch während Alphabet die Prognosen damit übertreffen konnte, hatten sich Anleger bei Microsoft ein noch stärkeres Wachstum in diesem Bereich erwartet.
Alphabet und Meta wollen ChatGTP den Rang ablaufen
Aber auch bei den KI-Anwendungen selbst liefern sich die großen Konzerne ein hartes Rennen. Lange Zeit lag hier Microsoft voran, da der Konzern von seiner Partnerschaft mit dem ChatGTP-Entwickler OpenAI profitierte. Mittlerweile haben aber auch die anderen Tech-Riesen massiv in KI-Entwicklungen investiert und sind dabei ihre entsprechenden Angebote massiv auszubauen.
Google macht ChatGTP mit seiner eigenen KI „Gemini“ Konkurrenz. Der Facebook-Mutterkonzern Meta will die hauseigene KI „Llama“ stark in seine Plattformen wie Instragram oder WhatsApp integrieren und damit ChatGTP den Rang ablaufen. Anders als OpenAI oder Google bietet Meta die eigene KI als frei zugängliche Open-Source-Software an. Damit soll ein Software-Ökosystem entstehen, das Anwender:innen enger an die eigenen Dienste bindet.
Alphabet und Meta wollen mit eigenen KI-Anwendungen den Branchenprimus ChatGPT von OpenAI vom Thron stoßen
Starke Werbeeinnahmen ließen Meta-Umsatz wachsen
Positiv reagierten die Märkte auf die von Meta gemeldeten Ergebnisse. Der Facebook-Mutterkonzern hat vor allem dank überraschend guter Werbeeinnahmen seinen Umsatz um 22% auf 39,1 Mrd. Dollar gesteigert. Der Gewinn stieg um 73% auf 13,5 Mrd. Ein Sorgenkind ist weiter die Sparte „Reality Labs“, das sogenannte Metaverse bleibt vorerst ein Verlustgeschäft. Positiv wurden hingegen die KI-Pläne des Konzerns aufgenommen.
Alphabet und Microsoft konnten die Prognosen leicht übertreffen. Das brummende Cloud-Geschäft und robuste Werbeeinnehmen bescherten Alphabet einen Umsatzanstieg von 14% auf 84,7 Mrd. Dollar. Microsoft steigerte den Umsatz um 15% auf 64,7 Mrd. An der Börse überwog trotz der soliden Zahlen die Enttäuschung über das Cloud-Wachstum, die Microsoft-Aktie reagierte mit deutlichen Verlusten auf die Ergebnisse.
Auch die Amazon-Aktie gab nach der Ergebnispräsentation des Online-Händlers stark nach. Im zweiten Quartal legte der Konzernumsatz verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um ein Zehntel auf 148 Mrd. Dollar zu. Analysten hatten im Vorfeld etwas mehr erwartet.
Apple-Aktie mit Verlusten nach Buffett-Verkauf
Auch Apple veröffentlichte kürzlich seine Halbjahreszahlen. Im dritten Quartal hat der Konzern zwar etwas weniger Geld mit seinen iPhones gemacht, doch die iPad-Tablets und Mac-Computer konnten diese Lücke mehr als ausfüllen. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um 5% auf 85,5 Mrd. Dollar. Unterm Strich blieb ein Gewinn von rund 21,5 Mrd. Dollar und damit um rund 8% mehr als vor einem Jahr.
Vor allem im wichtigen Smartphone-Markt China verliert Apple derzeit Marktanteile mit den iPhones. Ab Herbst will Apple jedoch neue Funktionen auf KI-Basis auf seine Geräte bringen. Apple-Chef Tim Cook sagte in einer Telefonkonferenz, dies könne Kunden einen Grund geben, sich neue iPhones zu kaufen.
Für Aufsehen sorgte bei den Apple-Papieren abseits der Ergebniszahlen der Starinvestor Warren Buffett. Mit seiner Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway hält seit Jahren große Anteile an Apple. Wie am vergangenen Wochenende bekannt wurde, trennte er sich im vergangenen Quartal jedoch von einem rund 76 Milliarden Dollar schweren Paket an Apple-Aktien, was dem Kurs der Papiere nach dem Wochenende stark zusetzte.
US-Starinvestor Warren Buffett sorgte mit einem milliardenschweren Verkauf von Apple-Aktien für Abgabedruck bei den Papieren des iPhone-Herstellers © JOHANNES EISELE / AFP / picturedesk.com
Nvidia-Zahlen mit Spannung erwartet
Mit Hochspannung werden jetzt die im August noch anstehenden Quartalszahlen des Chipherstellers Nvidia erwartet. Nvidia fertigt die meisten der für KI-Anwendungen eingesetzten Spezialprozessoren und gilt damit als Hauptprofiteur des Booms. Berichte über eine mögliche Verzögerung bei der nächsten Generation an Nvidia-GPU-Chips („Graphic Processor Unit“; Grafikprozessoren) sorgten im Vorfeld der Zahlen des Unternehmens zwar für gedrückte Stimmung. Fondsmanager Ruttenstorfer betont aber die weiterhin guten Aussichten im Segment: „AMD und Nvidia bestätigten zuletzt die Nachfrage nach ihren KI-Produkten.“
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen. Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
Kursbeben bei Intel
Mit Enttäuschung wurden hingegen die vom Branchenkollegen Intel gemeldeten Zahlen aufgenommen. Im zweiten Quartal schrumpfte der Gewinn stärker als erwartet auf 0,02 Dollar je Aktie. „Investiert wird in Chips, die für KI-Anwendungen wichtig sind, wie etwa GPUs. Investitionen in CPUs („Central Processor Unit“; Hauptprozessor bei Computern) werden hingegen reduziert. Dieser Trend wird sich vermutlich über Jahre fortsetzen. Intel, das vor allem CPUs anbietet, leider darunter direkt“, fasst Ruttenstorfer die wenig rosigen Aussichten für Intel zusammen.
Angesichts der Flaute bei klassischen Chips hat Intel bei seiner Ergebnispräsentation auch einen harten Sparkurs angekündigt, mehr als 15% der Stellen sollen gestrichen werden. An der Börse verloren Intel-Aktien in Reaktion auf die Zahlen zeitweise rund ein Drittel an Wert.
Ausblick unverändert positiv
Mit Blick auf das gesamte Segment bewertet Ruttenstorfer die Situation mittel- bis langfristig als unverändert positiv. „Wir sehen die aktuelle Korrektur als das, was sie ist – eine Korrektur in einem Aufwärtstrend“, betont der Fondsmanager. Die Nachfrage nach Maschinen für die Halbleiterindustrie sei weiterhin gut, die Nachfrage und das Angebot nach KI-Anwendungen werde breiter und auch die Softwareindustrie stabilisiere sich zunehmend. „Cybersecurity, autonomes Fahren und Internet of Things sind ebenfalls langfristige Themen“, sieht er weiterhin Aufwind für die Themen im ERSTE STOCK TECHNO.
Geldtipp: Investieren in Zukunftstechnologien
In vielversprechende Zukunftstechnologien wie KI und Cybersecurity können Sie mit dem ERSTE STOCK TECHNO investieren. Im Portfolio des Aktienfonds finden sich bekannte Tech-Aktien wie Nvidia, Microsoft, Meta oder Apple.
Hinweis: Beachten Sie bei einem Investment allerdings, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet. Die hier angeführten Unternehmen sind beispielhaft ausgewählt worden und stellen keine Anlageempfehlung dar. Im Rahmen des aktiven Managements können sich die genannten Portfoliopositionierungen jederzeit ändern. Es besteht kein Anspruch darauf, dass Titel dauerhaft im Portfolio enthalten sein werden. Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
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Hinweis: Chart ist indexiert (6.8.2014 = 100). Die Berechnung der Wertentwicklung erfolgt lt. OeKB Methode. Die Wertentwicklung unterstellt eine vollständige Wiederveranlagung der Ausschüttung und berücksichtigt die Verwaltungsgebühr sowie eine allfällige erfolgsbezogene Vergütung. Der bei Kauf gegebenenfalls anfallende einmalige Ausgabeaufschlag und allenfalls individuelle transaktionsbezogene oder laufend ertragsmindernde Kosten (z.B. Konto- und Depotgebühren) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt. Nachfolgende Angaben stammen vom Hersteller (Erste Asset Management GmbH), Informationen des jeweiligen Vertriebspartners können unter Umständen davon abweichen.
Chancen und Risiken im Überblick
Vorteile für Anlegerinnen und Anleger
- Breite Streuung in Technologie-Unternehmen schon mit geringem Kapitaleinsatz.
- Aktive Titelselektion nach fundamentalen Kriterien.
- Chancen auf attraktive Wertsteigerung.
- Der Fonds eignet sich als Beimischung zu einem bestehenden Aktienportfolio und ist für einen langfristigen Substanzzuwachs bestimmt.
Zu beachtende Risiken
- Der Fondspreis kann stark schwanken (hohe Volatilität).
- Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Anteilwert in Euro durch Wechselkursänderungen belastet werden.
- Kapitalverlust ist möglich.
- Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.
Hinweise zum ERSTE STOCK TECHNO
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE STOCK TECHNO sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE STOCK TECHNO zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE STOCK TECHNO berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.