Gemischt sind zuletzt die Quartalsausweise der großen US-Technologiekonzerne ausgefallen. Unter den sogenannten „Big Five“, also der Google-Mutter Alphabet, Amazon, Apple, dem Facebook-Konzern Meta und Microsoft wurden dabei vor allem die Ergebnisse von Apple positiv aufgenommen. Die anderen großen Techkonzerne wie Google oder Microsoft schreiben zwar weiterhin Milliardengewinne, bekommen aber die Konjunktursorgen, die Zurückhaltung der Verbraucher und Werbetreibenden und die Schwäche im Cloud-Geschäft zu spüren.
Apple trotzte vor allem dank der Stärke beim iPhone der Konsumzurückhaltung. Im vergangenen Quartal steigerte der Konzern den Umsatz im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 90,1 Mrd. Dollar. Unterm Strich legte der Gewinn von 20,55 auf 20,72 Mrd. Dollar zu.
Apple profitiert weiter von iPhone-Boom
Das iPhone war ein zentraler Treiber des Geschäfts mit einem Umsatzplus von 38,9 auf 42,6 Milliarden Dollar. Der Konzern selbst nennt keine Stückzahlen, aber laut Berechnungen der Analysefirma Canalys war Apple der einzige große Anbieter, der den Absatz steigern konnte – und zwar um 8 Prozent auf 53 Millionen iPhones. Samsung behielt demnach die Spitzenposition im Markt mit einem Marktanteil von 22 Prozent, Apple liegt aber nur knapp dahinter mit 18 Prozent.
Zuletzt hatte Apple mit erheblichen Lieferengpässen beim neuen iPhone 14 Pro zu kämpfen. Die Produktion in China werde aktuell von Covid-Einschränkungen beeinträchtigt, teilte Apple mit. China hatte wegen eines Corona-Ausbruchs einen siebentägigen Lockdown des Industrieparks angeordnet, in dem die Fabrik des iPhone-Auftragsherstellers Foxconn angesiedelt ist. Der Apple-Zulieferer will Insidern zufolge nun seine iPhone-Kapazitäten in Indien stark ausbauen, um die Produktionsprobleme in China auszugleichen.
Auch das Geschäft mit Apples Mac-Computern wuchs – mitten in einem rapiden Schrumpfen des PC-Marktes – von rund 9,2 Mrd. auf den Rekordwert von 11,5 Mrd. Dollar. Beim iPad gingen die Erlöse dagegen von 8,25 auf knapp 7,2 Mrd. Dollar zurück. Hier verwies Apple auf Vergleichseffekte – im Vorjahresquartal habe es eine Sonderkonjunktur durch neue Modelle gegeben. Die Engpässe bei Halbleitern, die in den vergangenen Jahren das Geschäft zum Teil gebremst hatten, spielen inzwischen keine signifikante Rolle mehr, sagte Apple-Chef Tim Cook. Im Geschäft mit Dienstleistungen legten die Umsätze um fünf Prozent auf 19,2 Mrd. zu – und wuchsen damit langsamer als früher. Schwäche habe es unter anderem im Geschäft mit Werbung und Spielen im App Store gegeben.
An der Börse und von Analysten wurden die Apple-Zahlen positiv aufgenommen, die Aktie des iPhone-Herstellers legte am Tag nach der Ergebnispräsentation 7,6 Prozent zu. Seit Jahresbeginn liegt die Apple-Aktie derzeit immer noch über 15 Prozent im Minus, hat sich damit aber deutlich besser gehalten als die Aktien anderer Tech-Riesen.
So wurden die zeitgleich mit den Apple-Zahlen präsentierten Quartalsergebnisse von Amazon an der Börse mit Verlusten abgestraft. Amazon-Aktien verloren am Tag nach der Veröffentlichung 12 Prozent, seit Jahresbeginn beläuft sich das Minus auf knapp 40 Prozent.
Amazon enttäuschte mit Ausblick
Der weltgrößte Online-Händler Amazon rechnet angesichts von erhöhter Inflation und Rezessionssorgen mit einem überraschend schwachen Weihnachtsgeschäft. Der Konzern erwartet im vierten Quartal Erlöse zwischen 140 und 148 Mrd. Dollar. Analysten hatten mit deutlich mehr gerechnet. Auch die Gewinnprognose sorgte für Enttäuschung. Amazon stellte für die drei Monate bis Ende Dezember ein Ergebnis in einer sehr breiten Spanne zwischen null und 4,0 Mrd. Dollar in Aussicht.
Im abgelaufenen dritten Quartal verdiente das Unternehmen 2,9 Mrd. Dollar und damit gut neun Prozent weniger als vor einem Jahr. Der Umsatz wuchs zwar um 15 Prozent auf 127,1 Milliarden Dollar, blieb aber ebenfalls unter den Markterwartungen. Selbst bei Amazons lukrativer Cloud-Sparte, die Speicherplatz und Onlinedienste für andere Unternehmen anbietet, gab es einen Wachstumsdämpfer. Mittlerweile hat Amazon angesichts der ungewissen wirtschaftlichen Lage eine Einstellungspause für die kommenden Monate angekündigt.
Microsoft mit Milliardengewinn, Prognose enttäuscht
Die Quartalszahlen von Alphabet und Microsoft wurden an der Börse mit Enttäuschung aufgenommen. Microsoft konnte den Umsatz zwar im Sommerquartal deutlich um 11 Prozent auf 50,1 Mrd. Dollar steigern und übertraf die Markterwartungen damit sogar leicht. Einem Anstieg von 6 Prozent stand dabei wegen höherer Kosten ein Rückgang im Nettoergebnis von 14 Prozent gegenüber. Die im Rahmen der Zahlen vorgelegte Umsatzprognose von 52,4 bis 53,4 Mrd. Dollar für das laufende Quartal verfehlte die Markterwartungen. Leiden dürfte Microsoft unter der Dollar-Stärke, zudem rechnet der Konzern mit einem Einbruch der PC-Verkäufe und damit seines Geschäfts mit Windows-Installationen.
Google und Meta leiden unter Rückgang der Werbeerlöse
Die Google-Mutter Alphabet hat für ihr abgelaufenes Quartal einen Umsatzanstieg von 6 Prozent auf rund 69 Mrd. gemeldet. Unterm Strich sank der Gewinn von 18,9 auf rund 13,9 Mrd. Dollar. Alphabet litt dabei unter auch unter dem Rückgang von Werbeeinnahmen. So sanken die Werbeerlöse bei YouTube von 7,2 auf 7,0 Mrd. Dollar, das war der erste Rückgang seit der Veröffentlichung der YouTube-Werbeeinnahmen.
Auch der Facebook-Konzern Meta litt unter einem Rückgang der Werbeeinnahmen. Der Umsatz von Meta fiel im Quartal um 4 Prozent auf 27,7 Mrd. Dollar. Unterm Strich brach der Gewinn um 52 Prozent auf 4,4 Mrd. Dollar ein. Im zweiten Quartal hatte Meta den ersten Umsatzrückgang überhaupt vermeldet.
Meta sieht sich von der Sparsamkeit der Werbekunden angesichts hoher Inflation und Konjunktursorgen betroffen. Zu schaffen machten Meta aber auch Wettbewerber wie der ByteDance-Tochter TikTok und die neuen Datenschutz-Regeln von Apple. An der Börse wurden die Meta-Zahlen in einer ersten Reaktion mit Kursverlusten abgestraft.
Zuckerberg setzt auf Metaverse
Ein Dorn im Auge ist vielen Anlegern die Konzentration des Meta-Gründers Mark Zuckerberg auf seine Zukunftsvision des Metaverse. Denn die Entwicklung der virtuellen Welt, kostet vorerst viel Geld, Gewinne sind noch nicht in Sicht. Allein im vergangenen Quartal verbuchte die entsprechende Sparte Reality Labs einen Verlust von knapp 3,7 Mrd. Dollar, und Meta stellt vorerst weitere Verluste in Aussicht. Zuckerberg hält aber ungebrochen an seiner Vision einer virtuellen Welt fest. So hat der Konzernchef zuletzt einen massiven Abbau von 11.000 Stellen angekündigt, will aber weiter massiv in das Metaverse investieren.
Mit dem ERSTE STOCK TECHNO auf ein Comeback der US Technologieaktien setzen
Aktien der US Techgiganten hatten heuer deutliche Kursabschläge zu verzeichnen. In den Jahren davor gab es überdurchschnittlich starke Kursgewinne. Mit der Aussicht auf in Zukunft niedrigere Inflationsraten, auf die jüngst veröffentlichte Daten in den USA und in Europa hinweisen, könnte sich nun die Lage entspannen. Der ERSTE STOCK TECHNO ist ein Aktienfonds, der vor allem in Technologie-Unternehmen aus den USA investiert, darunter auch in einige der im Blog genannten Unternehmen. Für Anleger:innen mit entsprechender Risiko-Bereitschaft, die die Kursabschläge zum Aufbau von Positionen nützen möchten, bietet sich dieser aktiv gemanagte, breit gestreute Fonds für ein Investment an.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.