Die Eskalationsspirale im Nahen Osten dreht sich weiter. In der Nacht von Samstag auf Sonntag haben US-amerikanische Kampfflugzeuge und U-Boote drei wichtige Nuklearanlagen im Iran angegriffen: Fordow, Natanz und Isfahan. Für den Einfluss dieses Ereignisses auf die Weltwirtschaft und den Finanzmarkt ist vor allem die Antwort des Iran und die Entwicklung der Rohölpreise entscheidend.
Bedrohung
Eigentlich sind Israel und der Iran keine natürlichen Feinde, so besitzen die beiden Staaten keine gemeinsame Grenze. Allerdings ist es iranische Staatsdoktrin, den Staat Israel zu beseitigen. Die Internationale Atomenergieagentur (IAEA) schätzt, dass der Iran bereits 400 Kilogramm hoch angereichertes Uran mit einem Reinheitsgrad von 60% besitzt. Der Abstand zu einem waffenfähigen Reinheitsgrad von 90% ist nur mehr gering.
Kriegsbeginn
Bereits im vergangenen Jahr wurde mit dem gegenseitigen Raketenbeschuss zwischen Iran und Israel eine neue Stufe der Eskalation erreicht. Doch der Schlagabtausch war nur kurz. Die nächste Intensivierung fand in der Nacht vom 12. auf den 13. Juni statt. Damals hatte Israel mit dem Beschuss von Atomanlagen, Raketenabschussbasen, militärischen Einrichtungen und der Tötung von hochrangigen Militärs und Wissenschaftlern begonnen. Es ist das erklärte Ziel Israels, die vom Iran ausgehende existenzielle Bedrohung auszuschalten. Seitdem findet ein gegenseitiger Beschuss zwischen Israel und dem Iran mit Raketen statt.
Doch um die iranischen Atomanlagen massiv zu beschädigen, um die Entwicklung von Atombomben zumindest zeitlich deutlich zu verlängern, ist die militärische Kapazität Israels zu gering. Auch die Alternative Regimewechsel durch Bombardierungen ist nicht besonders erfolgversprechend. Hierbei stellte sich die Frage, wie lange der Konflikt andauern und wie er enden kann. Werden im Iran die Raketenabschussbasen vor dem fallenden Lager an Abfangeinrichtungen für Raketen in Israel zerstört werden? Wenn ein Sieg eines der beiden Länder unrealistisch ist, wann wird es wieder zu Verhandlungen kommen?
Operation Midnight Hammer
In der vergangenen Woche hatten sich die Hinweise für eine Beteiligung der USA verdichtet. Denn das US-Militär verfügt über jene schwere Bombe, die GBU-57 Massive Ordnance Penetrator (MOP, englisch für schwerer Bomben-Eindringkörper), um das iranische Atomprogramm auszuschalten oder zumindest deutlich zu schwächen. Der Angriff der USA auf drei iranische Nuklearanlagen in der Nacht auf den 22. Juni war groß und zielgerichtet. Drei Nuklearanlagen (Fordow, Natanz und Isfahan) sollten zerstört werden. Beteiligt waren mehr als 125 Militärflugzeuge, darunter B-2 Bomber, die die bunkerbrechende Bombe GBU-57 MOP einsetzten. Laut Pentagon suchen die USA keinen Krieg – man werde aber reagieren, wenn US-Bürger, Partner oder Interessen bedroht werden. Der Iran habe die Möglichkeit für Verhandlungen.
Verhandlungen
Wenn die US-Attacke tatsächlich erfolgreich war, findet in einem positiven Szenario eine Deeskalation statt:
- Israel gibt das Ziel Regimewechsel mittels Bombardierungen auf, weil das Atomprogramm ausgeschaltet oder deutlich genug geschwächt wurde.
- Die Kriegsbereitschaft der USA wird von der isolationistischen MAGA (Make America Great Again) Bewegung eingeschränkt. Zudem würde im Fall eines deutlichen Ölpreisanstiegs das Rezessionsrisiko ansteigen.
- Anhaltende Bombardierungen auf den Iran unter der Beteiligung der USA würden wahrscheinlich keinen Regimewechsel herbeiführen, aber das Land wirtschaftlich massiv schwächen. Zudem droht für den Iran das Szenario eines Failed States (Unregierbarkeit).
- Die arabischen Nachbarstaaten haben weder daran noch an einem Angriff auf die Ölinfrastrukturanlagen in der Region ein Interesse.
Der Iran könnte also Verhandlungsbereitschaft signalisieren und von Gegenschlägen absehen. Dieses Szenario wäre positiv für risikobehaftete Wertpapierklassen wie Aktien und negativ für den Ölpreis (dieser würde fallen).
Vergeltung
Eine kriegerische Antwort des Iran auf den US-Angriff gilt jedoch als durchaus wahrscheinlich. Die Frage ist, wie stark sie ausfällt. Wenn sie nur gering ausfällt, könnte eine Eskalationsspirale vermieden werden. Ein großer Angriff auf eine US-Militärbasis (Iraq, Qatar, Bahrain), auf die Ölinfrastruktur in den arabischen Nachbarländern oder auf die Straße von Hormus könnte jedoch die USA in einen Krieg mit dem Iran hineinziehen. Eine Eskalation scheint zwar nicht rational, aber durchaus realistisch. Deshalb ist das Risiko für einen weiteren Ölpreisanstieg gestiegen. Generell gilt: Je höher der Ölpreisanstieg, desto höher der dadurch verursachte Kaufkraftverlust und desto höher das Risiko für das Wirtschaftswachstum und die Aktienmärkte.
Positionierung
Derzeit ist unser Basisszenario die Verhandlungsoption und damit eine Deeskalation des Konflikts. Daher werden wir unsere leicht defensive Positionierung vorerst nicht anpassen. Diese Erwartung preisen auch die Märkte derzeit ein. Zum Beginn der Handelswoche sind Terminkontrakte auf die europäischen und US-amerikanischen Aktienmärkte nur leicht im Minus – die Börsen dürften also nur mit leichten Abschlägen in die Woche starten. Auch die Renditen kreditsicherer Staatsanleihen sind zu Handelsbeginn wenig verändert. Obwohl der Ölpreis (Rohöl der Nordseemarke Brent) in der Nacht sehr kurzfristig einen deutlichen Sprung nach oben gemacht hat, beruhigte sich der Markt rasch wieder.
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