Der kürzlich veröffentlichte US-Budgetentwurf enthält auch interessante Passagen zur Zukunft des Inflation Reduction Act und der damit verbundenen Förderungen für erneuerbare Energien. Was der Entwurf für Investor:innen bedeutet und warum der Markt positiv darauf reagierte, erklärt Umweltaktien-Fondsmanager Alexander Weiss im Interview.
Erste AM Communications: Der US-Kongress hat kürzlich den Budgetentwurf für 2025 vorgestellt. Was bedeutet das für erneuerbare Energien?
Alexander Weiss: Der Entwurf bringt einige wichtige Änderungen mit sich – vor allem im Hinblick auf die steuerlichen Förderungen, die im Rahmen des Inflation Reduction Act (IRA) eingeführt wurden. Die gute Nachricht: Die zentralen Steuervergünstigungen, also der Investment Tax Credit (ITC) und der Production Tax Credit (PTC), bleiben bis Ende 2028 in voller Höhe bestehen. Danach erfolgt ein schrittweiser Abbau bis 2032.
Klingt nach etwas mehr Planungssicherheit – wie wirkt sich dies nun auf die Unternehmen aus?
Die Planungssicherheit ist sicher sehr wichtig. Unsicherheit ist am Aktienmarkt Gift, was sich auch zuletzt in den Kursen der Cleantech-Aktien widergespiegelt hat, nun hat man mehr Visibilität. Der stufenweise Phase-Out ab 2028 heißt, dass man bis dahin die aktuellen Förderungen beibehält. Mit den Mid-Term-Wahlen 2026 und den Präsidentschaftswahlen 2028 besteht die Chance, dass sich bis dahin die politischen Verhältnisse in den USA wieder Richtung demokratischer Partei verschieben, die ja bekanntlich deutlich positiver gegenüber erneuerbaren Energien eingestellt ist.
Wir haben immer den Standpunkt vertreten, dass die Änderungen des IRA weniger dramatisch ausfallen werden, als vom Markt erwartet, da die Förderungen vor allem republikanischen Bundesstaaten nützen.
(👉 wie auch in diesem Blogbeitrag beschrieben).
Der vorliegende Gesetzesentwurf ist letztlich tatsächlich viel besser ausgefallen, als im Markt erwartet bzw. befürchtet wurde. Der „worst case“ war in vielen unserer Aktien bereits eingepreist, das reversiert sich nun. Einige der Aktien im ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT und im ERSTE GREEN INVEST konnten sich innerhalb eines Monats verdoppeln. Man muss aber darauf hinweisen, dass der aktuelle Vorschlag nur der Ausgangspunkt ist, von dem aus wegverhandelt wird. Die Erwartung des Marktes war, dass der erste Gesetzesentwurf maximal negativ sein wird und von dort weg zu etwas Realistischerem verhandelt wird. Dass wir bereits mit so einem konstruktiven Vorschlag starten, ist sehr positiv für nahezu alle Unternehmen im Cleantech-Universum.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
Gehen wir etwas ins Detail, welche Förderungen bleiben und was ist mit den sogenannten Bonus-Adders – also Zusatzförderungen für bestimmte Projekte?
Wie bereits oben erwähnt, bleiben der ITC und PTC – das sind 30% Förderung für Erneuerbare-Energie-Projekte wie Wind und Solar. Die Bonus Adders bleiben erfreulicherweise auch unangetastet. Das betrifft etwa Projekte mit hohem US-Anteil in der Wertschöpfungskette („Domestic Content“), in strukturschwachen Regionen („Energy Communities“) oder für Haushalte mit niedrigem bis mittlerem Einkommen. Gerade für Anbieter im Residential-Solar-Bereich wie beispielsweise Sunrun, ist das ein wichtiges Signal, da ein Großteil ihrer Cashflows auf diesen Bonusregelungen basiert. Sunrun ist weiterhin einer unserer Top-Picks.
Hinweis: Die in diesem Beitrag angeführten Unternehmen sind beispielhaft ausgewählt worden und stellen keine Anlageempfehlung dar.

Und wie sieht es mit privaten Hausbesitzer:innen aus?
Hier gibt es eine klare Zäsur: Die Steuergutschrift für private Eigentümer:innen soll nach 2025 auslaufen. Das bedeutet, dass Einzelpersonen künftig keine direkten Steuervergünstigungen mehr erhalten. Gewinner dieser Entwicklung sind Anbieter von Leasing-Modellen wie Sunrun, die weiterhin die Investment Tax Credits als kommerzielle Eigentümer:innen für sich nutzen können.
Ein weiteres Thema ist die heimische Produktion – was ändert sich hier?
Die Förderung für inländische Produktion bleibt bis 2031 bestehen, mit einem vollständigen Auslaufen bis 2032. Für Wind endet sie bereits 2027. Neu sind sogenannte „Foreign Entity of Concern“ (FEOC)-Klauseln: Ab zwei Jahren nach Inkrafttreten sind Komponenten aus bestimmten ausländischen Quellen – etwa China – ausgeschlossen. Das stärkt US-Hersteller wie First Solar, die ohnehin stark auf lokale Produktion setzen. Die FEOC-Klauseln zielen im Kern auf die Schwächung Chinas ab, man will die Lieferketten und Wertschöpfungen zurück in die USA holen.
Gibt es auch Auswirkungen auf andere Technologien wie Wasserstoff oder Kernenergie?
Ja, und gerade bei grünem Wasserstoff ist der Entwurf eher kritisch zu sehen. Zwar bleibt die Förderung für inländische Produktion formal bestehen, es werden jedoch strenge Einschränkungen eingeführt: Ab zwei Jahren nach Inkrafttreten dürfen keine Komponenten mehr von sogenannten „Foreign Entities of Concern“ (FEOC) stammen – also etwa aus China. Das ist problematisch, weil viele Elektrolyseure und Komponenten für Wasserstoffprojekte aktuell noch stark von chinesischen Lieferketten abhängig sind. Es entsteht eine Doppellücke: Einerseits bleibt die Förderung zwar bestehen, ist aber an Bedingungen geknüpft, die viele Projekte kurzfristig nicht erfüllen können. Andererseits fehlt es an klaren Übergangsregelungen oder gezielten Anreizen für den Aufbau alternativer Lieferketten. Das könnte dazu führen, dass geplante Wasserstoffprojekte verschoben oder ganz gestrichen werden.
Und wie sieht es bei Kernenergie aus – insbesondere bei Small Modular Reactors?
Small Modular Reactors (SMRs) werden immer öfter als die Lösung aller unserer Energie-Sorgen genannt – wir waren hier tendenziell etwas kritischer, weil die Timelines und Dauer der Entwicklung dieser Reaktoren länger dauert als öffentlich oft angenommen wird. Auch der aktuelle Gesetzesentwurf ist eher negativ für SMRs auszulegen. Die Steuergutschrift für Kernenergie, die auch für SMRs relevant ist, folgt dem gleichen Abschmelzpfad wie ITC und PTC: Volle Förderung bis 2028, dann schrittweise Reduktion bis 2032. Das ist insofern problematisch, weil viele SMR-Projekte erst in den frühen 2030er-Jahren in die Umsetzung kommen dürften. Die Förderung könnte also auslaufen, bevor die Technologie marktreif ist – ein klarer Dämpfer für Investor:innen in diesem Segment.
Ihr Fazit zum Budgetentwurf?
Der Budgetentwurf ist für Clean-Tech Aktien durchwegs positiv. Es bleibt bei attraktiven Förderungen bis 2028, auch wenn die Bedingungen etwas komplexer werden. Für Investor:innen heißt das: selektiver werden und Lieferketten im Blick behalten. Das politische Risiko, welches das Sentiment gedrückt hat, ist nun weg – man kann sich endlich wieder auf die Fundamental-Daten besinnen, welche weiterhin viel günstiger sind als der Gesamtmarkt. Die Energiewende bleibt ein Wachstumsfeld – aber eines mit neuen Spielregeln.
Risikohinweise ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT
Bitte beachten Sie, dass die Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Risikohinweise ERSTE GREEN INVEST
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