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Argentinien: Was bedeutet Mileis Wahlsieg für Investor:innen?

Vor 3 Wochen aktualisiert

Argentinien: Was bedeutet Mileis Wahlsieg für Investor:innen?
(c) APA-Images / AFP / LUIS ROBAYO
(c) APA-Images / AFP / LUIS ROBAYO

Die Partei von Präsident Javier Milei hat die Zwischenwahlen zum Kongress in Argentinien Ende Oktober überraschend deutlich gewonnen. Mit seiner wirtschaftsliberalen Agenda und weitgehenden Einsparungen will er die angeschlagene argentinische Wirtschaft stabilisieren. Doch wie realistisch sind tiefgreifende Reformen angesichts fehlender Mehrheiten im Parlament? Und welche Chancen und Risiken ergeben sich für Investor:innen in argentinische Staatsanleihen? Fondsmanager Anton Hauser gibt Einblicke in die aktuelle Lage und seine Einschätzung für die argentinische Wirtschaft

Welche Auswirkungen hat der Wahlsieg von Javier Milei auf die Mehrheitsverhältnisse im argentinischen Parlament?

Anton Hauser: Bei den Zwischenwahlen 2025 konnte Javier Mileis Partei La Libertad Avanza (LLA) ihre Position deutlich ausbauen. Damit verfügt Milei nun über eine Sperrminorität im Kongress, was bedeutet, dass er bestimmte Gesetzesänderungen blockieren kann und eine stärkere Verhandlungsposition hat. Allerdings erreichte die Präsidentenpartei keine absolute Mehrheit, sodass Präsident Milei weiterhin auf Koalitionen und Verhandlungen angewiesen ist. Das bedeutet, dass radikale Reformen unwahrscheinlich sind und nur schrittweise Veränderungen umgesetzt werden können.

Welche wirtschaftspolitischen Maßnahmen erwarten Sie von Milei und wie bewerten Sie die Chancen auf eine Verbesserung der argentinischen Wirtschaft?

Wir erwarten ein Bündel von Maßnahmen. Subventionskürzungen, Arbeitsrechtsreform und Privatisierungen, eine vorsichtige Liberalisierung des Devisenmarkts aber auch Schuldenrückkäufe liegen im Bereich des Möglichen. Eine konsequente Umsetzung der Reformen sollte das Vertrauen in die argentinische Wirtschaft stärken und somit vor allem mittel- bis langfristig positive Konsequenzen nach sich ziehen.

Die USA haben angekündigt, Argentinien unter der neuen Regierung von Javier Milei unterstützen zu wollen. Inwiefern stützt man dadurch das Vertrauen internationaler Investor:innen in die Stabilität argentinischer Staatsanleihen?

Die US-Regierung unter Donald Trump hat Argentinien schon vor den Wahlen ein Finanzpaket von 20 Mrd. USD zugesagt, bestehend aus einem Währungsswap zwischen den Zentralbanken und direkten Interventionen am Devisenmarkt. Das Ziel war es, Liquiditätsengpässe zu lindern und den Peso zu stabilisieren. Zusätzlich prüft das US-Finanzministerium den Ankauf argentinischer Staatsanleihen über den Exchange Stabilization Fund (ESF), um Renditen zu senken und die Refinanzierung zu erleichtern.

Diese US-Hilfe wird als geopolitisches Sicherheitsnetz wahrgenommen und stärkt kurzfristig das Vertrauen in die Zahlungsfähigkeit Argentiniens. Zur Unterstützung des Reformprogramms und der Stabilisierung der Währungsreserven stellte der IWF ein Hilfspaket von 20. Mrd USD zur Verfügung, womit er ein Schlüsselakteur in der argentinischen Wirtschaftspolitik ist. Die Kombination aus US-Hilfe und IWF-Programm wird als doppeltes Sicherheitsnetz gesehen.

Welche Erwartungen haben Sie hinsichtlich der Entwicklung des argentinischen Peso in den kommenden Monaten?

Seit Dezember 2023 verfolgt Argentinien ein Crawling-Peg-System, das bedeutet eine kontrollierte, schrittweise Abwertung des Peso gegenüber dem US-Dollar (zur Zeit 1% pro Monat). Nach den wahlbedingten Volatilitäten gehen wir davon aus, dass dieses Regime beibehalten wird, um die Inflationserwartungen weiter zu senken und Vertrauen in die Währung aufzubauen.

Wie bewerten Sie argentinische Staatsanleihen im Vergleich zu anderen Schwellenländern? Welche politischen Risiken sehen Sie aktuell für Investor:innen in argentinische Staatsanleihen?

Die argentinischen Staatsanleihen in US-Dollar bieten aktuell Renditen im Bereich von 10%, und liegen somit deutlich über dem Durchschnitt anderer Schwellenländer der bei ungefähr 7% liegt. Die Bonds spiegeln somit das erhöhte Ausfallsrisiko und die politische Unsicherheit, die trotz der jüngsten Stabilisierung weiter besteht, wider.

An politischen Risiken sind die starken sozialen Spannungen, Korruptionsvorwürfe im Umfeld Mileis sowie die geopolitische Abhängigkeit von den USA zu nennen. Summa summarum sind argentinische Staatsanleihen eher für risikobereite Investor:innen geeignet, die auch binäre Szenarien akzeptieren können.

Hinweise: Bitte beachten Sie, dass die Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.

Welche Szenarien sehen Sie für eine mögliche Umschuldung oder Restrukturierung argentinischer Schulden?

Eine Umschuldung ist kein akutes Thema, aber bleibt ein latentes Risiko. Die restriktive Fiskalpolitik verbunden mit der externen Hilfe und den Reformen zielt klar auf die Vermeidung einer Restrukturierung. Dennoch sind die strukturellen Schwächen (hohe Schuldenquote ~79 % des BIP, negative Reserven) und die politische Unsicherheit nicht ausgeräumt und ein negativer Schock könnte Defaultbefürchtungen wieder ansteigen lassen.

Gab es bereits spürbare Kapitalflüsse in oder aus argentinischen Anleihen seit der Wahl? Wie positionieren Sie den Fonds aktuell in Bezug auf argentinische Staatsanleihen?

Argentinische Assets haben mit starken Kursgewinnen auf das Ergebnis der Wahlen reagiert. Wir erwarten weitere kapitalmarktfreundliche Reformen und sind daher bei argentinischen Staatsanleihen übergewichtet.  

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