Mit der US-Präsidentschaftswahl liegt das Highlight des heurigen Superwahljahres hinter uns. Der republikanischen Kandidat und Ex-Präsident Donald Trump konnte sich die Mehrheit der Wahlmännerstimmen sichern und wird damit im Jänner als 47. Präsident der Vereinigten Staaten angelobt.
Trump trat bereits bereits in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch vor seine Anhänger in der republikanischen Wahlkampfzentrale in Palm Beach. Dort dankte er dem amerikanischen Volk und erklärte sich zum Sieger der Wahl.
Senat geht auch an Republikaner
Gleichzeitig mit ihrem Präsidenten, haben die mehr als 240 Mio. Wahlberechtigten über einige der Sitze im US-Senat entschieden. Auch dort haben die Republikaner die Mehrheit mit 52 Sitzen errungen. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus – hier standen alle 435 Sitze zur Wahl – ist zwar noch offen, da die Auszählung noch andauert. In Führung liegen dort jedoch auch die Republikaner mit aktuell 209 Sitzen.
„Derzeit sieht es also nach einer vollständigen Kontrolle der Republikaner aus – einem Reed Sweep“, kommentiert Chefvolkswirt Gerhard Winzer. Deshalb könne viel vom Wahlprogramm von Trump tatsächlich umgesetzt werden, meint er.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
So reagierten die Märkte
Die ersten Reaktionen auf das Ergebnis waren am Mittwoch zunächst gemischt. Die asiatischen Börsen reagierten am Mittwochmorgen mit Schwankungen. In China drückte der Wahlsieg auf die Stimmung an den Börsen. So drohen unter einem Präsidenten Trump weitere Importzölle. Der japanische Leitindex Nikkei-225 gewann deutliche 2,6% (Quelle: LSEG Datastream). Rückenwind lieferte hier der schwächere Yen, der unter der Stärke des US-Dollars litt.
Gegenüber dem Euro legte die US-Währung klar zu (Quelle: LSEG Datastream). Der Dollar-Index stieg auf den höchsten Stand seit Juli – angetrieben von der Erwartung, dass mögliche Importzölle gegen wichtige US-Handelspartner den Dollar stärken würden. Für die exportorientierte japanische Wirtschaft ist ein schwächerer Yen positiv, da japanische Exportgüter im Ausland billiger werden.
In Europa gab es am Mittwoch in Reaktion auf das Wahlergebnis ebenso klare Zugewinne. An den US-Börsen ging es am Mittwoch noch deutlicher nach oben mit den Kursen. Der Dow Jones Industrial Average, ein Aktienindex der 30 wichtige börsennotierten Unternehmen aus den USA enthält, legte um über 1.500 Punkte zu. Die beiden anderen wichtigen Indizes S%P-500 und Nasdaq Composite erreichten neue Allzeit-Höchststände (Quelle: LSEG Datastream).
Positiv ist für die Märkte, dass das Ergebnis der Wahl rasch feststand. Mögliche Neuauszählungen von Stimmen hätten für Verzögerungen und erhebliche Verunsicherung an den Börsen gesorgt.
Die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen stiegen über Nacht auf 4,41% (Quelle: LSEG Datastream). Hintergrund dafür dürften Spekulationen sein, dass Trumps geplante Steuersenkungen und andere Ausgabenpläne das Haushaltsdefizit erhöhen würden, während mögliche Zölle die Inflation wieder anheizen könnten.
„Zusammengefasst sind die kurzfristigen Auswirkungen des Wahlausgangs in den USA positiv für die risikobehafteten Wertpapierklassen, also Aktien, den US-Dollar und Gold. Eine Verschlechterung des Umfeldes auf die lange Sicht durch mögliche Handelskriege, Inflation und höhere Staatsschulden, ist am Markt jedoch kaum eingepreist. Die Sensitivität für Kursrückgänge ist damit erhöht“, so eine erste Einschätzung von Chefvolkswirt Gerhard Winzer.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
Trumps Wahlsieg und seine Folgen
Mehr zu den möglichen Maßnahmen Donald Trumps als neuer US-Präsident und die Folgen auf Wirtschaft und Märkte, lesen Sie in der Analyse von Chefvolkswirt Gerhard Winzer 👇