Die Wahllokale in den USA haben geschlossen und die Zeichen stehen auf einen Sieg des republikanischen Kandidaten und Ex-Präsidenten Donald Trump. Wie der US-Sender CNN vor kurzem bekannt gab, hat sich Trump auch den Bundesstaat Wisconsin gesichert und kommt damit auf 276 Wahlmännerstimmen – 270 sind für den Sieg bei der Präsidentschaftswahl notwendig.
Trump trat bereits zuvor seine Anhänger in der republikanischen Wahlkampfzentrale in Palm Beach. Dort dankte er dem amerikanischen Volk und erklärte sich zum Sieger der Wahl.
Senat dürfte auch an Republikaner gehen
Gleichzeitig mit ihrem Präsidenten, entscheiden die mehr als 240 Mio. Wahlberechtigten über einige der Sitze im Senat. Dort dürften ebenso die Republikaner die Mehrheit errungen haben. Wie der US-Sender CNN berichtete, kommt die „Grand Old Party“ nach Siegen ihrer Kandidaten in West Virginia und Ohio künftig auf 51 der 100 Sitze im Senat. Die Sitzverteilung im Repräsentantenhaus – hier standen alle 435 Sitze zur Wahl – ist zwar noch offen, in Führung liegen dort jedoch auch die Republikaner.
„Derzeit sieht es also nach einer vollständigen Kontrolle der Republikaner aus – einem Reed Sweep“, kommentiert Chefvolkswirt Gerhard Winzer. Deshalb könne viel vom Wahlprogramm von Trump tatsächlich umgesetzt werden, meint er.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.
So reagieren die Märkte
Die asiatischen Börsen reagierten am Mittwochmorgen mit Schwankungen. In China drückte der Wahlsieg auf die Stimmung an den Börsen. So drohen unter einem Präsidenten Trump weitere Importzölle.
Der japanische Leitindex Nikkei-225 stand zuletzt mit einem Plus von 2,6% deutlich höher. Rückenwind lieferte hier der schwächere Yen, der unter der Stärke des US-Dollars litt. Gegenüber dem Euro legte die US-Währung um deutliche 1,6% zu (Quelle: LSEG Datastream). Der Dollar-Index stieg auf den höchsten Stand seit Juli – angetrieben von der Erwartung, dass mögliche Importzölle gegen wichtige US-Handelspartner den „Greenback“ stärken würden.
Für die exportorientierte japanische Wirtschaft ist ein schwächerer Yen positiv, da japanische Exportgüter im Ausland billiger werden. In Europa starteten die Märkte positiv. Auch die US-Börsen dürften am Mittwoch klar höher eröffnen, wie die Futureskurse der wichtigsten Indizes Dow Jones, S&P-500 und Nasdaq 100 signalisieren. Der Dow Jones könnte um über 1000 Punkte, also um rund 2,7%, zulegen (Quelle: LSEG Datastream).
Die Renditen US-amerikanischer Staatsanleihen stiegen über Nacht auf zuletzt 4,41%. Hintergrund dafür dürften Spekulationen sein, dass Trumps geplante Steuersenkungen und andere Ausgabenpläne das Haushaltsdefizit erhöhen würden, während mögliche Zölle die Inflation wieder anheizen könnten.
„Zusammengefasst sind die kurzfristigen Auswirkungen des Wahlausgangs in den USA positiv für die risikobehafteten Wertpapierklassen, also Aktien, den US-Dollar und Gold. Die Risikoprämien für eine Verschlechterung des Umfeldes auf die lange Sicht (Handelskrieg, Inflation, Staatsschulden) sind jedoch sehr niedrig. Die Sensitivität für Kursrückgänge ist damit erhöht“, so eine erste Einschätzung von Chefvolkswirt Gerhard Winzer.
Hinweis: Bitte beachten Sie, dass eine Veranlagung in Wertpapiere neben Chancen auch Risiken beinhaltet.