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China-Aktien: Der schlafende Riese erwacht

Vor 2 Monaten aktualisiert

China-Aktien: Der schlafende Riese erwacht
(c) AdobeStock
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Die Immobilienkrise und fehlende private Investitionen hingen in den vergangenen Jahren wie ein Klotz am Bein des chinesischen Aktienmarkts. Im Vergleich zu anderen wichtigen Märkten war die Wertentwicklung lange Zeit eher mau. In diesem Jahr zeigen sich die Börsen der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft jedoch von einer anderen Seite: Vor kurzem erreichte der chinesische Leitindex CSI 300 den höchsten Stand seit Herbst letzten Jahres. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus damit bereits auf rund 20%.

Auch der Shanghai Composite, der alle an der wichtigen Börse in Shanghai gelisteten Aktien umfasst, kletterte im bisherigen Jahresverlauf nahezu unaufhörlich und notierte zuletzt so hoch wie seit zehn Jahren nicht mehr. Chinesische Aktien scheinen trotz der schwelenden Handelskonflikte also wieder in zu sein. Währenddessen setzt Peking außenpolitisch verstärkt auf Partner abseits der westlichen Welt.

Hinweis: Investitionen in Wertpapiere bergen neben Chancen auch Risiken. Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen. Darstellung von Indizes, kein direktes Investment möglich.

Heimische Investor:innen kehren zurück

Eine der Gründe für die wiedererlangte Stärke chinesischer Aktien dürfte in der eigenen Bevölkerung liegen. „Die jüngste Erholungsphase an den chinesischen Aktienmärkten ist Ausdruck eines wiedererstarkten Vertrauens der Anleger:innen in die wirtschaftliche und strukturelle Entwicklung des Landes“, beschreibt Gabriela Tinti, Fondsmanager bei der Erste Asset Management, den Aufschwung in China.

Das Vermögen der privaten Haushalte in der Volksrepublik werde zunehmend in Aktieninvestments umgeschichtet. Hinzu kommen umfassende geldpolitische Lockerungen und gezielte Maßnahmen der chinesischen Regierung, um den privaten Konsum zu fördern. Im Vorjahr hatte die Regierung ein Konjunkturpaket vorgestellt, um die Wirtschaft zu stabilisieren. Es enthielt Maßnahmen wie die Senkung des Mindestreservesatzes für Banken und der Hypothekenzinsen sowie Hilfen für den Immobilien- und Finanzmarkt. Zur weiteren Stützung der Wirtschaft wurde die Geldpolitik der People’s Bank of China Ende 2024 auf „moderat locker“ gestellt – zum ersten Mal seit der Finanzkrise 2008.

Auch Reformen am Kapitalmarkt zeigen Wirkung, so Tinti. Seit 2020 haben chinesische Haushalte über 7,2 Billionen Renminbi (rund 862,5 Milliarden Euro) an überschüssigen Ersparnissen angehäuft. Diese Mittel werden immer stärker weg von stabilen, aber niedrig verzinsten Produkten wie Anleihen hin zum Aktienmarkt umgeschichtet.

Weiterer Aufschub im Zollkonflikt

Auch wenn der schwelende Handelskonflikt mit den USA weiter ein Risiko darstellt, brachte zumindest die jüngste Verlängerung der Übergangsfrist etwas Entspannung. Mitte August hatte US-Präsident Donald Trump die geplanten Zollmaßnahmen gegen China um weitere 90 Tage verschoben. Ohne eine Verlängerung der Zollpause hätten gegenseitige Strafzölle von mehr als 100 Prozent gedroht. Trotz der Einigung gelten weiterhin hohe Zusatzzölle von 30 Prozent auf chinesische Einfuhren in die USA. Auch zuvor bereits verabschiedete Strafzölle, etwa die 100-prozentige Abgabe auf E-Autos aus China, gelten nach wie vor. China wiederum erhebt auf US-Importe einen Zoll von 10 Prozent.

Für China bleiben die USA weiterhin ein wichtiger Handelspartner, schließlich waren die Vereinigten Staaten im vergangenen Jahr mit einem Anteil von rund 15% an den Gesamtexporten Chinas der wichtigste Absatzmarkt für Produkte aus der Volksrepublik. Umgekehrt war China 2024 hinter Mexiko das zweitwichtigste Importland für die USA (Quelle: statista.com).

Der Handelskonflikt mit den Vereinigten Staaten dürfte wohl auch ein Grund dafür sein, dass sich China außen- und wirtschaftspolitisch verstärkt anderen Partnern wie Russland und Indien annähert. Bei dem jüngsten Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) haben Chinas Präsident Xi Jinping und Russlands Staatschef Wladimir Putin ihre Vision einer neuen globalen Sicherheits- und Wirtschaftsordnung weiter vorangetrieben. Die SOZ ist ein sicherheitspolitischer Block, zu dem neben Russland und China auch weitere Länder wie Indien, Iran oder Kasachstan zählen.

Im Mittelpunkt dieser multipolaren Weltordnung soll der „globalen Süden“ stehen, erklärten die Staatschefs bei dem SOZ-Gipfel im nordchinesischen Tianjin. Damit soll auch ein Gegengewicht zur wirtschaftlichen und geopolitischen Dominanz des Westens und insbesondere der USA geschaffen werden. Schon länger verfolgt man gemeinsam das Ziel ein alternatives Zahlungssystem oder eine gemeinsame Währung zu entwickeln, die den US-Dollar umgeht.

Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Peking will Zusammenarbeit bei KI stärken

China will laut Xi im SOZ-Raum künftig eine wichtigere Rolle spielen und die Länder des Bündnisses mit Krediten und Zuschüssen stärker unterstützen. Zudem werde die Regierung in Peking ein Kooperationszentrum für Künstliche Intelligenz (KI) für die SOZ-Nationen errichten, die auch zur Teilnahme an Chinas Mondforschungsstation eingeladen seien, fügte Xi hinzu.

KI ist auch auf Unternehmensebene ein großes Zukunftsthema für den chinesischen Markt. „Innovative Unternehmen wie Deepseek spielen für China eine wichtige Rolle, da sie nicht nur technologischen Fortschritt verkörpern, sondern auch das Vertrauen lokaler Investor:innen und Unternehmen stärken. Die strategische Positionierung chinesischer Unternehmen im KI-Sektor schafft neue Perspektiven für nachhaltiges Wachstum“, ist die Aktienexpertin Gabriela Tinti überzeugt.

Hinweis: Die in diesem Beitrag angeführten Unternehmen sind beispielhaft ausgewählt worden und stellen keine Anlageempfehlung dar.

China und Russland schlossen Kooperationsabkommen

Im Anschluss an den SOZ-Gipfel haben Putin und Xi bei einem bilateralen Treffen in Peking die Beziehungen ihrer Länder weiter vertieft. Laut der amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua unterzeichneten beide Seiten mehr als 20 Kooperationsabkommen, unter anderem in den Bereichen Energie, Luftfahrt und Künstliche Intelligenz.

Mittlerweile ist China für das vom Westen sanktionierte und isolierte Russland zum wichtigsten Handelspartner geworden. Der chinesische Handel mit Russland hat im vergangenen Jahr einen Rekordwert erreicht. Die Ein- und Ausfuhren summierten sich auf 1,74 Billionen Yuan (230 Mrd. Euro).

Der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und Russlands Präsident Vladimir Putin beim Gipfeltreffen der SOZ in Tianjin. Peking steht immer wieder in der Kritik die russische Kriegswirtschaft zu unterstützen. Quelle: (c) SUO TAKEKUMA / AFP / picturedesk.com

Die Volksrepublik liefert Industrieanlagen und Konsumgüter, die Russland helfen, die westlichen Sanktionen zu überstehen. Das Land steht im Westen auch unter Verdacht, Russland mit für die Rüstungsindustrie wichtigen Gütern zu beliefern. Zudem ist China ein wichtiger Absatzmarkt für russische Exportgüter wie Öl, Gas und landwirtschaftliche Produkte.

Im Westen wird die zunehmende Annäherung Chinas mit Russland mitunter kritisch gesehen. Bei der an den SOZ-Gipfel anschließenden Militärparade Pekings zum 80. Jahrestag der Kapitulation Japans im Zweiten Weltkrieg war neben Nordkoreas Machthaber Kim Jong-Un auch Putin geladen. Der US-Präsident Donald Trump zeigte sich wenig erfreut über das Treffen und schrieb in seinem sozialen Netzwerk Truth Social an Xi gerichtet: »Bitte richten Sie meine herzlichsten Grüße an Vladimir Putin und Kim Jong-Un aus, während Sie gegen die Vereinigten Staaten von Amerika konspirieren«. Ein Vorwurf der seitens Russlands dementiert wurde.

Fazit

Während die Regierung in Peking also inmitten des Zollkonflikts mit den USA die Fühler nach anderen Partnern ausstreckt und damit für Kontroversen sorgt, hat der chinesische Aktienmarkt im bisherigen Jahr eine deutlich positive Performance hingelegt. Wie stehen die Chancen, dass die jüngste Rally von längerer Dauer ist? „Die Kombination aus strukturellen Reformen, technologischer Dynamik und wachsendem Optimismus, hat das Potenzial, die positive Marktstimmung über das Jahresende hinaus zu tragen“, kommentiert Gabriela Tinti.

Jedoch gilt das nur unter der Voraussetzung, dass die zahlreichen Risiken unter Kontrolle bleiben. Denn nach wie vor hält die Immobilienkrise im Land an und geopolitische Spannungen – allen voran das Damoklesschwert der US-Zölle – können das Marktumfeld schnell wieder stärker belasten.
Interessierte und risikobewusste Investor:innen können mit dem Aktienfonds ERSTE STOCK EM GLOBAL unter anderem in den chinesischen Markt investieren.

Rund ein Drittel des Portfolios ist aktuell in Unternehmen aus der Volksrepublik investiert, darunter namhafte Konzerne wie der Internetkonzern Tencent oder der E-Commerce-Riese Alibaba. Der Vorteil: der Fonds investiert breit gestreut in mehrere Unternehmen aus verschiedenen Branchen in Ländern, die den Emerging Markets zugerechnet werden. Zu beachten gilt jedoch, dass eine Veranlagung in Schwellenländern ein höheres Risikopotenzial mit sich bringen als in entwickelte Märkte.

Risikohinweise ERSTE STOCK EM GLOBAL

Bitte beachten Sie, dass die Veranlagung in Wertpapiere neben den geschilderten Chancen auch Risiken birgt.

Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt. Der Fonds orientiert sich an einem Vergleichsindex (aus lizenzvertraglichen Gründen erfolgt die konkrete Nennung des verwendeten Index in Prospekt, Punkt 12 oder Basisinformationsblatt „Ziele“). Zusammensetzung und Wertentwicklung des Fonds können wesentlich bis vollständig, kurz- und langfristig, positiv oder negativ von jener des Vergleichsindex abweichen. Der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.

 

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