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Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China

Vor 1 Monat aktualisiert

Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China
(c) Valerio Rosati / dpa Picture Alliance / picturedesk.com
(c) Valerio Rosati / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Die Aktienmärkte haben sich mittlerweile von den Kurseinbrüchen von Anfang April erholt. Auf die Furcht vor einem globalen Handelskrieg folgte die Erleichterung, dass dieses Szenario wahrscheinlich nicht eintreten wird. Die jüngste Vereinbarung zwischen den USA und China, die Zölle zumindest für 90 Tage deutlich zu reduzieren, hat die Marktstimmung nochmals unterstützt. Doch einige Unsicherheiten bleiben.

Zollanhebungen

Am 2. April, dem „Tag der Befreiung“ (Liberation Day), hatte Präsident Trump kräftige Zollanhebungen gegenüber allen Handelspartnern vorgenommen. Das Argument war, von den Handelspartnern unfair behandelt zu werden. Denn ein Handelsbilanzdefizit sei prinzipiell etwas Schlechtes. Deshalb wurden „reziproke“ Zölle eingehoben.

Während andere Länder noch überlegten, wurde im Fall von China aus dem Zollstreit bereits ein Handelskrieg. Aus dem ursprünglich festgelegten reziproken Zollsatz von 34% wurden zunächst 84% und danach 125%, weil China mit Gegenmaßnahmen antwortete. Zusammen mit dem bereits bestehenden Zollsatz von 20% (wegen der behaupteten chinesischen Exporte von Fentanyl) hatte der Zollsatz von 145% ein prohibitives Niveau erreicht. Auch US-Finanzminister Bessent meinte, dass der hohe Zollsatz einem Handelsembargo entsprechen würde. Tatsächlich hatte die Drohkulisse eines globalen Handelskrieges zu einem massiven Einbruch der Stimmung geführt.

Entschärfung

Mittlerweile befinden sich die Märkte seit der zweiten Aprilwoche in einer Erholungsbewegung, weil seitdem Maßnahmen zur Entschärfung im Handelsstreit gesetzt wurden. Zuerst wurden am 9. April die reziproken Zölle auf alle Handelspartner außer China für 90 Tage pausiert. In der letzten Woche wurde eine Vereinbarung mit dem Vereinigten Königreich getroffen. Hierbei bleibt jedoch der Basistarif von 10% für die meisten Güter.

Besonders positiv haben die Märkte auf die gestrige Einigung zwischen den USA und China reagiert. Erstens ist das Aussetzen des Handelskrieges zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt eine gute Sache. Zweitens ist das Ausmaß der Zollsatzreduktion deutlich höher ausgefallen als gedacht. Noch am Wochenende hatte Präsident Trump gemeint, ein Zollsatz von 80% sei angemessen.

Die Vereinbarung im Detail

Die Vereinbarung zwischen den USA und China sieht im Detail nun so aus: Die im April auf ein extremes Niveau von 125% angehobenen „reziproken“ Importzölle wurden am 12. Mai auf 10% abgesenkt. Zusammen mit dem bereits vor dem 2. April eingeführten Fentanyl-Zollsatz gilt nunmehr ein gesamter Zollsatz für chinesische Importe von 30%. Im Gegenzug senkt China seine Einfuhrzölle auf US-amerikanische Güter von 125% auf 10%. Zudem wurden die Einschränkungen für den Export von Seltenen Erden zurückgenommen.

Das gilt für 90 Tage, in denen weitere Gespräche stattfinden sollen. Laut Finanzminister Bessent werden die reziproken Zölle jedoch von 10% auf 34% angehoben, wenn die Verhandlungen zu nichts führen. Hierbei gibt es jedoch eine Hintertür: Wenn gleichzeitig der Fentanyl-Zollsatz von 20% auf 0% gesenkt wird, steigt der gesamte Zollsatz dann nur von den derzeitigen 30% auf die 34%, also um ganze 4 Prozentpunkte.

Die Auswirkungen

Der durchschnittliche Zollsatz der USA sinkt mit der Vereinbarung mit China von 23% auf rund 13%. Das Niveau ist immer noch deutlich über dem Ausgangsniveau von 3%. Das heißt, die ursprünglichen Einschätzungen gelten noch immer, sind aber im Ausmaß geringer.

  • In den USA wirkt die Zollanhebung wie eine Steueranhebung. Die Kosten steigen an, und mit einer Zeitverzögerung auch die Preise. Dadurch wird die Kaufkraft und damit das Wirtschaftswachstum reduziert. Das Risiko, dass der stagflationäre Effekt in eine Rezession mündet, ist jedoch gefallen.
  • Für den Rest der Welt wirken die US-Zollerhöhungen wie ein Nachfragerückgang. Weil dieser jedoch geringer ausfällt, wird auch das Ausmaß der Inflationsdämpfung reduziert. Der Raum für Leitzinssenkungen ist damit geschrumpft. Beispielsweise sind für die Europäische Zentralbank die im Markt gepreisten Leitzinssenkungen von Freitag auf Montag von 0,62 Prozentpunkte auf 0,46 Prozentpunkte gesunken.
  • Die bisherige Schätzung für die US-Inflation war ein Anstieg von 2,8% im Jahresabstand im März auf 3,8% im Dezember 2025. Der Inflationsanstieg wird nun wahrscheinlich geringer ausfallen. Das erleichtert es der Zentralbank Fed „durchzuschauen“, also den Inflationsanstieg glaubwürdig als temporär zu beurteilen. Das Risiko von Leitzinsanhebungen ist damit gesunken, und der Raum für Leitzinssenkungen für den Fall einer Abschwächung am Arbeitsmarkt angestiegen.
  • Das Potenzial für große Störungen in den Lieferketten ist nunmehr geringer. Probleme werden dennoch zu beobachten sein. Denn die chinesischen Exporte in die USA sind im April um 21% im Jahresabstand eingebrochen.

Fazit: Die Unsicherheit bleibt

Die Trump-Administration hat das selbst gelegte Feuer teilweise gelöscht. Der Zollsatz von 30% auf chinesische Importe ist immer noch hoch und schmerzhaft für beide Seiten. Aber immerhin ist er niedrig genug, damit ein Handel stattfinden kann. Die Nachrichten sind also positiv.

Zum Schluss ein Warnhinweis: Die Frage ist, ob es nicht einen effizienteren Weg zur aktuellen Situation gegeben hätte. Die erratische Politik (Zollanhebungen gefolgt von Zollsenkungen) und die Tatsache, dass die reziproken Zölle lediglich pausiert worden sind (für 90 Tage), halten die Unsicherheit für die Märkte und die Unternehmen auf einem unangenehm hohen Niveau.

 

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