Was ist seit gestern passiert?
Das letzte Update begann mit den Vorzügen des Bloomberg Terminals und auch heute haben wir uns wieder dessen riesiger historischen Datenbank bedient.
Kürzlich berichteten wir über jene zehn Tage, an denen der amerikanische Leitindex S&P500 seine größten Verluste an einem einzelnen Tag erlitt. Diese zehn Tage traten in sechs unterschiedlichen Jahren auf: 1929, 1931, 1937, 1987, 2008 und 2020.
Hätte man zu diesen Zeitpunkten (inklusive jener Tage mit den höchsten Verlusten) den S&P500 gekauft und für zehn Jahr gehalten, hätte man langfristig gute Erträge erwirtschaften können.
Nur wer 1929 und 1931 eingestiegen wäre, hätte über die nächsten 10 Jahre nur magere Zugewinne oder sogar Verluste erlitten.
Wir wollen damit aber nicht sagen, dass aus taktischer Sicht derzeit der beste Einstiegszeitpunkt ist – wir sind in der Regel in den letzten Tagen etwas vorsichtiger geworden. Dennoch haben sich natürlich die Bewertungen von Aktien aus langfristiger Sicht in den letzten Wochen verbessert.
Die Aktienmärkte verbuchen wieder Zugewinne
Zurück ins Heute: die Aktienmärkte konnten vor 2 Tagen deutliche Zugewinne verbuchen. Der S&P500 schloss bei 6% im Plus, heute sehen die Daten wieder deutlich anders aus, das bestätigt lediglich die Volatilität mit der wir es zu tun haben.
Auch die europäischen Aktienmärkte legten um ca. 3% zu. Ausgelöst wurde dieser Anstieg durch die Ankündigung weiterer fiskal- und geldpolitischer Maßnahmen:
- Die US Regierung gab bekannt ca. USD 1.200 Milliarden in die Wirtschaft zu pumpen, um diese zu stützen und ein starkes Ansteigen der Arbeitslosenraten zu verhindern. Dazu können direkte Geldtransfers an Konsumenten zählen, Hilfen für Klein- und Mittelbetriebe und Steuererleichterungen
- Die britische Regierung kündigte ebenfalls ein Maßnahmenpaket an. Dies soll Hilfen bei Hypothekarkrediten, Unterstützungen für Fluglinien und den Einzelhandel umfassen.
- Die US Notenbank kündigte an, dass sie direkt Geldmarktpapiere von Industrieunternehmen kaufen wird, um so Liquiditätsengpässe in diesem Markt abzufedern.
Darüber hinaus gehen wir davon aus, dass weitere Maßnahmen in Aussicht gestellt werden.
Ebenfalls positiv für die Märkte war das gute Abschneiden von Joe Biden (einem gemäßigten Demokraten) in den Vorwahlen, die kürzlich in den Bundesstaaten Arizona, Florida und Illinois abgehalten wurden.
Was haben wir in den letzten Tagen und Wochen in den Fonds getan?
In unseren Rentenfonds haben wir die Kassapositionen aufgebaut, um leicht defensiver positioniert zu sein.
Weiters haben wir schon vor längerem die Zinssensitivität in unseren Fonds reduziert. Dies hat uns in den letzten Tagen, in denen die Renditen von Staatsanleihen angestiegen sind, geholfen.
Aktuelle Daten des Coronavirus vom 19.03.2020 (Link hier)
Letztes Update: 19.03.2020; Quelle: Johns Hopkins University Link
Unser Dossier zum Thema Coronavirus mit Analysen: https://blog.de.erste-am.com/dossier/coronavirus/
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.