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„Ein milder Wirtschaftsabschwung ist im Markt bereits eingepreist“

„Ein milder Wirtschaftsabschwung ist im Markt bereits eingepreist“

Mit dem Mischfonds ERSTE REAL ASSETS können Anleger:innen in reale Werte investieren – und das seit mittlerweile zwei Jahren. Schon im Mai 2021, als der Fonds an den Start ging, beschäftigte die steigende Teuerung viele Menschen. Seither hat die Inflation weiter an Fahrt aufgenommen und auch die Zinslandschaft ist mittlerweile eine gänzlich andere.

Anlässlich des zweijährigen Fonds-Jubiläums blickt Philip Schifferegger, Fondsmanager des ERSTE REAL ASSETS, im Interview auf die aktuelle Marktlage. Dabei erklärt er auch, warum der Fond sowohl für freundliche als auch für unfreundliche Marktphasen gut gerüstet ist.

Bitte beachten Sie, dass Investitionen in Investmentfonds neben Chancen auch Risiken beinhalten.

Die pandemiebedingten Störungen der Lieferketten und der Ausbruch des Krieges in der Ukraine haben die Inflation in den vergangenen beiden Jahren stark ansteigen lassen. Haben wir den Höhepunkt der Inflation aus deiner Sicht bereits hinter uns?

Hohe Inflation tritt zumeist in Wellen auf, deren Spitzen auch mehrere Jahre auseinander liegen können. Der pandemiebedingte Güterangebotsengpass hat die Inflation initial befeuert, unterstützt durch eine expansive Geld- und Fiskalpolitik, die gemeinsam die Nachfrage hoch hielten. Ökonomen und Notenbanken stuften diese Entwicklung zunächst als temporär ein, aber die Energiepreise haben dann der Sache eine ganz neue Dynamik verliehen.

Wirtschaft ist – in einer sehr verdichteten Definition – nichts anderes als die Transformation von Energie. Ohne Energie könnten wir nicht einmal dieses Interview aufzeichnen und publizieren. Wenn sich nun innerhalb kürzester Zeit die Energiepreise vervielfachen, hat das naturgemäß massive Auswirkungen auf das Preisgefüge aller angebotenen Waren und Dienstleistungen.

Aber eine derart dynamische Preisentwicklung ist meist nicht von langer Dauer, oder etwas griffiger formuliert: sobald man die linke Seite des Eiffelturms sieht, ist die rechte nicht mehr weit weg. Die Energiepreisspitze war im Juni 2022, jetzt notieren die Preise deutlich tiefer. Das heißt, um deine Frage zu beantworten, ja, wir haben jetzt mal den energiepreisinduzierten Höhepunkt der Inflation hinter uns.

Ob die nächste Inflationswelle wieder energieinduziert oder vielleicht lohninduziert sein wird, wissen wir nicht. Das wissen wir erst im Nachhinein. Die Notenbanken haben jedenfalls reagiert und die Leitzinsen in den letzten zwölf Monaten deutlich angehoben. In den USA von 0,25% (obere Grenze) auf zuletzt 5,25%. Die Frage ist, ob das reicht. Normalerweise wirken nachhaltig positive Realzinsen (Leitzinsen minus Inflation, Anm.) inflationshemmend. In den USA haben wir mit einer Inflationsrate von gegenwärtig 5% den neutralen Schwellenwert de-facto überschritten, in der Eurozone sind wir davon noch ein gutes Stück entfernt.

Warum zahlt es sich besonders in Zeiten einer hohen Teuerung für Anleger aus, in reale Werte zu investieren?

Ich würde den ERSTE REAL ASSETS Fonds nicht als Anti-Teuerungs-Investment bezeichnen. Das wäre auch etwas vermessen. Der ERSTE REAL ASSETS ist ein breit aufgestelltes Portfolio, das aufgrund seiner Ausrichtung für freundliche, aber auch für unfreundliche Marktphasen gut gerüstet ist. Ich brauche mir als Anleger:in nicht permanent den Kopf zu zerbrechen, ob ich aktuell in der richtigen Anlageklasse investiert bin oder nicht. Der Fonds macht kein kurzfristiges Markttiming, sondern hält an seinen strategischen Quoten fest.

Für die guten Zeiten haben wir die Aktien, für die Krisenzeiten das Gold. Zudem halten wir Immobilien- und Rohstoffwerte im Portfolio, welche sich in der Historie als eine gute Anlage in einem inflationären Umfeld erwiesen haben. Alle vier Anlageklassen gemeinsam ermöglichen eine ausgewogene Risikostreuung und dies auch in Zeiten höherer Inflation.

„Für die guten Zeiten haben wir die Aktien, für die Krisenzeiten das Gold. Zudem halten wir Immobilien- und Rohstoffwerte im Portfolio.“

Philip Schifferegger,
Fondsmanager ERSTE REAL ASSETS

Wie sind Sie derzeit im Fonds positioniert, was hat sich an der Positionierung im Vergleich zum Fondsstart vor zwei Jahren geändert?

Der Kern der Veranlagung blieb unverändert. Wir halten konstant rund 50% Aktien und rund 30% Gold. Anpassungen haben wir auf der Immobilienseite vorgenommen. Wir haben die Quote an offenen Immobilienfonds reduziert und die frei gewordenen Mittel zum einen in globale Immobilienaktien und Infrastrukturaktien umgeschichtet und zum anderen rund 10% Rohstoffe ins Portfolio mitaufgenommen. So wurde eine noch breitere Streuung des Fonds erreicht.

Im Rohstoffsegment legen wir den Fokus auf jene Industriemetalle, die für die Energiewende gebraucht werden, wie beispielsweise Kupfer und Nickel. Da erwarten wir ein starkes Nachfragepotential. Eine Veranlagung beziehungsweise Spekulation mit Nahrungsmitteln ist selbstverständlich ausgeschlossen.

Was könnte uns in diesem Jahr mit Blick auf die Konjunktur und die Marktentwicklung noch erwarten aus Ihrer Sicht? Wie sollten sich Anleger Ihrer Meinung nach derzeit positionieren?

Im Regelfall dauert es 12-18 Monate bis Zinserhöhungen ihre volle Wirkung entfalten. Die USA haben letztes Jahr im März begonnen, die Zinsen anzuheben. Das heißt, wir sind jetzt mittendrin und die ersten Effekte sind sichtbar (Stichwort US Banken Krise). Es ist damit zu rechnen, dass sich das konjunkturelle Momentum im weiteren Jahresverlauf abschwächt. Ob es eine leichte oder heftige Rezession sein wird, wissen wir nicht.

Ein milder Wirtschaftsabschwung ist im Markt aus unserer Sicht bereits eingepreist. Im Falle einer Gewinnrezession muss man aber durchaus mit unangenehmen Kursabschlägen rechnen.

Zinsseitig haben wir in den USA die prognostizierte Leitzinshöhe von 5,25% erreicht. Der Markt rechnet Ende 2023 bereits mit künftig niedrigeren Leitzinsen. Und niedrigere Zinsen sind für sich genommen positiv, sowohl für Aktien als auch für Gold.

Philip Schifferegger ist Fondsmanager in der Erste Asset Management. Er arbeitet seit 1997 im Asset Management, ist Absolvent der Wirtschaftsuniversität Wien und CFA Charterholder.

Auf einen Blick

Der ERSTE REAL ASSETS veranlagt überwiegend in die Assetklassen Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle, Immobilien, Infrastrukturwerte sowie inflationsgesicherte Anleihen, welche gemeinsam den Schwerpunkt „reale Werte“ bilden. Alle wichtigen Infos rund um den Fonds finden Sie hier.

Quelle: Refinitiv Datastream; Note: Past performance is not a reliable indicator for future performance.

Warnhinweise gemäß InvFG 2011
Der ERSTE REAL ASSETS kann zu wesentlichen Teilen in Anteile an Investmentfonds (OGAW, OGA) iSd § 71 InvFG 2011 investieren.

Vorteile für Anlegerinnen und Anleger

  • Veranlagungsschwerpunkt auf reale Werte
  • Das Anlageziel ist langfristiger Kapitalzuwachs
  • Durch die Veranlagung in unterschiedliche Anlageklassen wird das Risiko gestreut, was Verlustrisiken reduzieren kann.
  • Investmentfonds sind Sondervermögen

Zu beachtende Risiken

  • Die Vermögenswerte im Fonds können erheblichen Preisschwankungen unterliegen.
  • Aufgrund der Anlage in Fremdwährungen kann der Fondsanteil durch Wechselkursänderungen belastet werden.
  • Alternative Anlageklassen beinhalten ein höheres Risikopotenzial
  • Kapitalverlust ist möglich
  • Risiken, die für den Fonds von Bedeutung sein können, sind insb.: Kredit- und Kontrahenten-, Liquiditäts-, Verwahr-, Derivatrisiko sowie operationelle Risiken. Umfassende Informationen zu den Risiken des Fonds sind dem Prospekt bzw. den Informationen für Anleger gem. § 21 AIFMG, Abschnitt II, Kapitel „Risikohinweise“ zu entnehmen.

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

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