Die Stimmung an den Finanzmärkten war im ersten Quartal außerordentlich positiv. Das zugrundeliegende Umfeld mit einer soliden Konjunktur, sinkenden Inflationsraten und einer erhofften lockereren Geldpolitik erwies sich optimal für chancenreiche Anlagenklassen. Vor allem die USA zeigen nach wie vor eine solide Konjunkturdynamik. Die zuletzt etwas höher als erwartete Inflation konnten die Märkte relativ gut verarbeiten.
Im Sog der positiven Unternehmens- und Wirtschaftsdaten verzeichneten sowohl Aktien als auch Unternehmensanleihen und Anleihen der Schwellenländer Kursgewinne. Zahlreiche Börsen konnten im Jahresverlauf bereits 10% und mehr zulege. Sowohl in Europa als auch den USA haben die breiten Indizes Allzeithöchststände erreicht. Selbst der japanische Nikkei scheint von seinem jahrzehntelangen Dornröschenschlaf geweckt erreichte erstmals seit den späten 1980er-Jahren einen neuen historischen Höchststand. Das positive Momentum finden wir jedoch nicht nur bei Aktien. Auch Gold notiert so hoch wie noch nie.
USA und Europa: Es geht aufwärts
Die positive Entwicklung der Finanzmärkte wird durch die jüngsten Wirtschaftsdaten untermauert. Eine Wiederbelebung der Industrie, welche sich faktisch seit Monaten in einer Rezession befand, würde der ohnehin gut laufenden US-Wirtschaft noch mehr Stabilität verleihen. Ähnlich hoffnungsvoll auch die Entwicklung in Europa, wo zum Beispiel der ifo-Geschäftserwartungsindex überraschend stark im Monatsvergleich gestiegen ist und demnach eine Stimmungsaufhellung bei den zuletzt stark gebeutelten deutschen Unternehmen signalisiert. Zudem zeigt die jüngste EZB-Untersuchung zur Kreditvergabe der Banken, dass die Kreditvergaberichtlinien nicht weiter verschärft wurden. Damit könnten die Stagnationsphasen sowohl beim Kreditvolumen als auch beim realen Bruttoinlandsprodukt (seit dem vierten Quartal 2022) vorüber sein.
China vor Comeback?
Aufwärts scheint es auch in China zu gehen, wo die Einkaufsmanagerindizes gestiegen sind. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ist zwar nach wie vor mit strukturellen Problemen konfrontiert, wie zum Beispiel im Immobiliensektor oder aufgrund geopolitischer Spannungen, aber die Erreichung des Wachstumsziel von 5% in diesem Jahrscheint nun realistischer zu sein.
Der Arbeitsmarkt bleibt weiterhin eng. In der Eurozone lag die Arbeitslosenrate im Monat Februar trotz der wirtschaftlichen Stagnation bei einem niedrigen Wert von 6,5%. In den USA überrascht das Beschäftigungswachstum nach wie vor mit starken Zuwächsen.
Aktien kurzfristig überkauft
Unter diesen Vorzeichen ist das Umfeld für Aktien weiterhin attraktiv, jedoch mahnt die starke Kursbewegung seit dem Herbst des Vorjahres mit einer kurzfristig überkauften Marktsituation zur Vorsicht. Daher nehmen wir nun eine „neutrale“ Positionierung ein.
Innerhalb des Rentensegments bevorzugen wir Anleihen der Schwellenländer und Hochzinsanleihen hauptsächlich aufgrund der relativ stabilen Konjunkturentwicklung und der attraktiven Renditen. High-Yield Anleihen konnten sich vor allem mit ihrer relativen Stabilität positiv abheben. Schwellenländer-Hartwährungsanleihen weisen vor allem aufgrund hoher Renditen, eines starken Momentums sowie eines positiven fundamentalen Ausblicks auch ein hohes Scoring auf.
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