Erste Asset Management Investment Blog

Hohe Unsicherheit reduziert Potenzial auf Kurssteigerungen

Hohe Unsicherheit reduziert Potenzial auf Kurssteigerungen
(c) picturedesk.com / AP Photo / Nathan Howard

Das Umfeld für die Finanzmärkte bleibt mit erhöhter Unsicherheit behaftet. Denn die weitere Entwicklung von mehreren negativen Tendenzen ist ungenügend absehbar. Das betrifft unter anderem die Entwicklung der Inflation und des realen Wirtschaftswachstums. Absehbare, positive Trends mit geringen Schwankungen wird es wahrscheinlich nicht geben. Das spricht für hohe Schwankungen bei den Wertpapierkursen.

Fallende Inflationsraten

Die Hinweise für fallende Inflationsraten in den kommenden Monaten haben in der letzten Woche weiter zugenommen. In der Eurozone hat die Schnellschätzung für die Konsumentenpreisinflation in der Eurozone für den Monat November einen Rückgang im Monatsabstand um 0,1 Prozentpunkte auf 10,0% im Jahresabstand gezeigt. Im Oktober war die Inflation noch um 1,5% im Monatsabstand angestiegen. Hauptverantwortlich für den Inflationsrückgang waren die gefallenen Energiepreise.

Hinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

In den USA ist im Oktober der Deflator für die persönlichen Konsumausgaben ohne Nahrungsmittel und Energiepreise (die Kernrate) nur um 0,2% im Monatsabstand auf 5,0% im Jahresabstand angestiegen (nach 0,5% p.m. / 5,1% p.a. im September). In Deutschland sind die Importpreise im Monatsabstand bereits das zweite Monat in Folge gefallen (-1,2% p.m. / 23,5% p.a.). Im globalen Einkaufsmanagerbericht für den Fertigungssektor weisen die Verkaufspreise eine fallenden Inflationsdruck auf, während die Lieferzeiten weiter gefallen sind. Und im US-Einkaufsmanagerindex für den Fertigungssektor des ISM haben sich die Einkaufspreise auf ein sehr niedriges Niveau zurückgebildet (43,0).

Spielraum für Pause

Immerhin erhöht die rückläufige Inflationsdynamik den Zentralbanken den Spielraum, die Geschwindigkeit im Zinsanhebungszyklus zu verringern sowie für eine baldige Pause (wahrscheinlich im 1. Quartal 2023) auf bereits restriktive Zinsniveaus. Die Zentralbanken wissen um den zeitverzögerten Effekt der geldpolitischen Verschärfungen auf die wirtschaftliche Aktivität. Dieses Bild hat vergangene Woche auch der Vorsitzender der US-Zentralbank, Powell, in einer Rede gezeichnet.

Niedrige Arbeitslosenraten

Die Unsicherheit über das Ausmaß des Inflationsrückgangs im nächsten Jahr bleibt jedoch erheblich. Die Erstrundeneffekte nehmen zwar ab, aber das Risiko von möglichen Sekundärrundeneffekten bleibt. Denn die Inflationserwartungen beziehungsweise die Inflationspersistenz könnte bereits permanent angestiegen sein. Vor allem der feste Arbeitsmarkt könnte eine Quelle von erhöhter Lohninflation sein. Im OECD-Raum betrug die Arbeitslosenrate für den Monat Oktober 4,9% (nahe dem Allzeittief). In der Eurozone fiel die Arbeitslosenrate im Oktober auf nur noch 6,5% (Allzeittief). In den USA betrug die Rate im Monat November 3,7% (nahe dem zyklischen Tief im September von 3,5%).

Hinweis: Die Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.

Fallende Inflation ohne Rezession?

Die Hoffnungen, wonach die Inflation ohne eine durch die Zentralbank ausgelöste Rezession (ansteigende Arbeitslosenrate) genügend fallen kann, haben in der letzten Woche einen Dämpfer erhalten. Denn der Arbeitsmarktbericht in den USA zeigte einen weiteren Rückgang der Beteiligungsrate (Anteil der Erwerbsbevölkerung in Beschäftigung oder in Arbeitslosigkeit) auf 62,1%, ein kräftiges Beschäftigungswachstum (+263.000) und vor allem eine Beschleunigung des Wachstums der durchschnittlichen Stundenlöhne (0,6% p.m. / 5,1% p.a. nach 0,5% p.m. / 4,9% p.a.).

Seit Mitte Oktober haben die zunehmenden Hoffnungen auf anhaltend fallende Inflationsraten sowohl die Aktien- als auch die Anleihekurse unterstützt. Der enge Arbeitsmarkt bedeutet jedoch erhöhte Risiken von Sekundärrundeneffekten. Um diese einzudämmen, könnten die Zentralbanken nach der Pause im Zinsanhebungszyklus die Leitzinsen weiter anheben. Das würde das Risiko einer Rezession auf die mittlere Sicht (2. Halbjahr 2023 bis 2024) erhöhen. Auf das rosige Szenario einer anhaltend fallenden Inflation (Disinflation) zu setzen wäre mutig.

Unmittelbare Rezessionsrisiken

Auch das Thema Übergangsphase von der Inflation als dominanten Einflussfaktor auf zumindest auch das Wirtschaftswachstum erhielt vergangene Woche eine Bestätigung. Der globale Einkaufsmanagerindex für den Fertigungssektor hat im Monat November die fallende Tendenz fortgesetzt (Gesamtzahl: 48,8). Mit einem Wert der Komponente Produktion von 47,8 deutet der Bericht auf eine Kontraktion im globalen Fertigungssektor hin. Die weiter gefallene Verhältniszahl der Neuaufträge (fallende Tendenz) zu den Lagerbeständen (ansteigende Tendenz) hat mit 0,92 einen sehr niedrigen (rezessiven) Wert erreicht.

Die Kernfrage für den unmittelbaren Wachstumsausblick ist, wie widerstandsfähig der private Konsum und der Dienstleistungssektor sind. Immerhin ist in den USA das Wachstum der realen persönlichen Konsumausgaben in den vergangenen Monaten angestiegen (Oktober: 0,5% p.m). Der globale Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor am Montag wird in dieser Hinsicht ein wichtiges Update liefern.

Höhere Risikoprämien

Technisch ausgedrückt: In einem Umfeld, wo Liquidität nicht mehr im Übermaß vorhanden ist, weil die Zentralbanken die Leitzinsen anheben und die Unsicherheit durch mehrere Treiber (Geopolitik, Wirtschaft, Klima) auf einem hohen Niveau gehalten wird, wird die (geforderte) Risikoprämie für die unterschiedlichen Wertpapierklassen wahrscheinlich höher sein als in der Vergangenheit. Auch wenn der Ausblick für einige Assetklassen im nächsten Jahr günstig erscheint (zum Beispiel für Anleihen), wird durch die höhere erwartete Volatilität das Kurssteigerungspotential reduziert.

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.

Wichtige rechtliche Hinweise:

Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.

Beitrag teilen:
Die mobile Version verlassen