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Ist der Stoff, den wir alle tragen, wirklich sauber?

Ist der Stoff, den wir alle tragen, wirklich sauber?
(c) Unsplash

Der Wohlstand unserer Zeit erlaubt uns Konsumation im Überfluss. Besonders, wenn es um Textilien geht, ist die Auswahl schier unendlich. Ob Ware von der Stange oder Designer-Kleidung, in den Geschäften in unserer Nähe bekommt man alles, was das Herz begehrt. Doch wie sieht es mit den Produktionsbedingungen der Jeans und Hemden aus, die wir alle gerne tragen?

Werden den Arbeitskräften auf der anderen Seite des Erdballs Löhne bezahlt, die ein Auskommen ermöglichen? Niedrige Löhne sind nur ein Aspekt einer diffizilen Lieferkette, die zunehmend hinterfragt wird. Mangelnde Sicherheitsvorkehrungen in den Fabriken und generell niedrige Gesundheitsstandards sind schwere Kritikpunkte – auch seitens der Investoren.

Arbeits- und Sicherheitsbedingungen der Textilindustrie im Kreuzfeuer

Verschiedene Vorfälle in der Vergangenheit, wie z.B. der Einsturz des neunstöckigen Rana-Plaza-Komplex in Bangladesch im Jahr 2013, das fünf Textilfabriken beherbergte und 1138 Menschen unter sich begrub, werfen ein Schlaglicht auf die Arbeits- und Sicherheitsbedingungen in der Textilindustrie. Viele der dort produzierenden Firmen wehrten sich vehement dagegen, für die Missstände, die zu dem tragischen Unglück geführt hatten, Verantwortung zu übernehmen und einen finanziellen Beitrag als Entschädigung an die Betroffenen zu leisten.

Es dauerte über zwei Jahre bis ein Kompensationsabkommen zwischen den Firmen, der Regierung und den Gewerkschaften zustande kam (siehe dazu den Bericht auf publiceye.ch). Aber immerhin, es ist etwas Positives geschehen, auch wenn das Leid der Betroffenen dadurch nicht gelindert werden kann.

Umdenken durch Corona?

In den letzten Jahren ist es zu einem Umdenken gekommen – sowohl bei den Konsumenten als auch bei den Geldgebern. Nicht zuletzt auch aufgrund der Corona-Pandemie wird zunehmend hinterfragt, wie und unter welchen Bedingungen unsere Kleidungsstücke produziert werden. Tausende Corona-Fälle in Italien sind auf chinesische Einwanderer zurückzuführen die meist ohne Papiere, Versicherung oder Gesundheitsversorgung als Kleinunternehmer für die italienische Modeindustrie arbeiten. (Quelle: Bericht „FAZ“ vom 23.2.2020 „Das Coronavirus und Italiens Beziehung zu China“).

Gefordert sind vor allem die großen Textil- und Sportartikelkonzerne, die zunehmend unter Druck geraten und über ihr Zulieferkettenmanagement Rechenschaft ablegen müssen, und Maßnahmen ergreifen müssen, dass es zu keinen Verstößen gegen elementare Arbeits- und Menschenrechte kommt. Immerhin repräsentieren die nach Markenwert wertvollsten Bekleidungsmarken der Welt einen Markenwert von rund 84 Milliarden US-Dollar (siehe Grafik). Auch der Einfluss von Social Media, die Verstöße bei Bekanntwerden sekundenschnell in der gesamten Welt verbreiten, auf die Konsumenten  übt zusätzlichen Druck auf die Unternehmen aus. Ein schlechtes Image kann schnell zu einem Downgrade führen. Ein Unternehmen, das in einen Skandal gerät, verliert möglicherweise Umsätze und wird an der Börse abgestraft.

Markenwert der wertvollsten Bekleidungsmarken (Quelle: Statista)

Politik zieht Zügel bei den Lieferketten an

Durch den Druck der Öffentlichkeit ist auch die Politik hellhörig geworden. So hat der deutsche Bundestag am 11. Juni ein Gesetz verabschiedet, das die unternehmerischen Sorgfaltspflichten in Lieferketten regelt (sogenanntes „Lieferkettengesetz“). Mit diesem Gesetz sollen deutsche Unternehmen verpflichtet werden, ihrer globalen Verantwortung für die Achtung von Menschenrechten und Umweltstandards besser nachzukommen.

Nach dem Willen der deutschen Regierung wird die gesamte Lieferkette einbezogen. Konkretisiert werden darin auch die menschenrechtliche Sorgfaltspflicht und der Umweltschutz, soweit Umweltrisiken zu Menschenrechtsverletzungen führen können. (Quelle: Dokumente Deutscher Bundestag). Die Europäische Union will sich ebenfalls stärker den menschenrechtlichen Sorgfaltspflichten der Lieferketten widmen und im Rahmen einer „Sozialen Taxonomie, ausgehend von den Leitprinzipien der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Menschenrechte, die Regeln dazu festlegen. Die Plattform on Sustainable Finance, eine Expertengruppe, die der EU-Kommission zuarbeitet, hat zwei Entwürfe zur sozialen Taxonomie veröffentlicht. Noch im Herbst 2021 möchte sie der Kommission einen Abschlussbericht mit ihren Empfehlungen vorlegen.

Alle diese Initiativen und Vorstöße untermauern, dass der Faktor „S“ bei der Geldanlage einen immer höheren Stellenwert bekommt. Das „S“ ist eine der drei Säulen bei ESG, drei Buchstaben, die für die Nachhaltigkeit beim Investieren stehen. ESG ist die englische Abkürzung für „ökologisch“, „sozial“ und „gute Unternehmensführung“.

Die Pandemie hat viele Probleme aufgezeigt, aber auch neue Solidarität innerhalb der Gesellschaft gebracht. Jetzt rücken verstärkt soziale Themen in den Vordergrund und genau hier setzt auch der neu aufgelegte Fonds ERSTE FAIR INVEST an. „Wir investieren in solide und erfolgreiche Unternehmen, die auch ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrnehmen. Diese Unternehmen tun nicht nur das Richtige, sondern sind dabei auch wirtschaftlich erfolgreich“, erklärt Fondsmanager Bernhard Selinger.

„Keine Textilware mehr aus Bangladesch zu kaufen, damit ist niemandem geholfen“

Bernhard Selinger,
Fondsmanager ERSTE FAIR INVEST

Was die Mode- und Textilindustrie betrifft, sei niemandem geholfen, wenn man sich auf den Standpunkt zurückzöge „Ich kaufe keine Ware, die in Bangladesch hergestellt wird, weil dort die Arbeitsbedingungen schlecht sind“. Damit würden nur die Menschen vor Ort gestraft, die ihren Lebensunterhalt mit Textilien bestreiten. Besser sei es von den auftraggebenden Unternehmen einzufordern, ihre Verantwortung in der Lieferkette wahrzunehmen und dafür zu sorgen, dass es zu keinen Verstößen gegen Menschrechte komme, so Selinger.

Auf diesem Weg können nachhaltige Verbesserungen für die Menschen vor Ort bewirkt werden. Genau das geschieht bei der Allokation für den ERSTE FAIR INVEST. Beispiele für Unternehmen, die zeigen, dass es besser geht, sind Adidas und Lululemon Athletica. Die beiden börsennotierten Unternehmen werden von der NGO Know the Chain gut bewertet, was die Kontrolle ihrer Zulieferketten und Vorkehrungen gegen Menschenrechtsverstöße betrifft.

FAZIT: Die Arbeitsbedingungen und Gesundheitsstandards in den Lieferketten für die Textilindustrie stehen immer mehr im öffentlichen Kreuzfeuer. Katastrophen wie etwa in Bangladesch führen bereits zu einem Umdenken bei maßgeblichen börsennotierten Unternehmen und haben auch die Politik auf den Plan gerufen. Der ERSTE FAIR INVEST unterstützt Verbesserungen.

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