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Nachhaltigkeit und Biodiversität: Die Strategie der voestalpine

Nachhaltigkeit und Biodiversität: Die Strategie der voestalpine
Copyright: voestalpine AG, Quelle: voestalpine.com

Gastbeitrag von Stefan Schuster, Group Environmental Management voestalpine AG

Klima- und Umweltschutz sind zentrale Elemente der Nachhaltigkeitsstrategie der voestalpine. Seit vielen Jahren ist der sparsame Umgang mit Ressourcen wie Rohstoffen und Energie entlang der gesamten Produktionskette im Konzern fest verankert. Auch die Minimierung der Umweltauswirkungen von Prozessen und Produkten spielt eine zentrale Rolle. So konnten die CO2-Emissionen pro Tonne Stahl seit 1990 um rund 20% reduziert werden.

Dabei orientiert sich die voestalpine an folgenden Leitsätzen:

  • Minimierung der Emissionen in Luft, Boden und Wasser mit besten verfügbaren Technologien,
  • Kreislaufwirtschaft und Life Cycle Assessment
  • Bekenntnis zur Net-Zero-Produktion.

In den vergangenen 10 Jahren beliefen sich die gesamten Umweltaufwendungen des Konzerns auf 2,4 Mrd. Euro. Diese Mittel fließen in verschiedenste Schwerpunktbereiche. Im Vorjahr beispielsweise zu 69% in die Luftreinhaltung einschließlich EU-Emissionshandelszertifikaten, zu 17% in Abfallrecycling, -verwertung und -entsorgung, zu 13% in Gewässerschutz und zu einem Prozent in Lärmschutz und sonstige Umweltaufwendungen.

In den Produktionsanlagen werden die jeweils besten verfügbaren Technologien eingesetzt. Damit werden die Steigerung der Effizienz, Verringerung der Emissionen und Verbesserung der Energieeffizienz in den bestehenden Stahlerzeugungsprozessen kontinuierlich vorangetrieben.

Das Thema Biodiversität bei der voestalpine

Im abgelaufenen Geschäftsjahr hat die voestalpine im Zuge der Erhebung der Taxonomiekonformität zum einen die technischen Bewertungskriterien für die jeweiligen Umweltziele bewertet. Im Rahmen der zusätzlich zu betrachtenden DNSH-Kriterien (Do No Significant Harm) wurden unter anderem auch Auswirkungen auf die Biodiversität geprüft.

Aktuell fokussiert sich das Thema noch auf direkte Auswirkungen an den jeweiligen Standorten. Der Betrachtungshorizont soll aber zunehmend erweitert werden. Dabei sollen künftig auch Lieferkettenaspekte miteinbezogen werden. Eine Erfassung des Status Quo sowie der wesentlichen Auswirkungen auf die Biodiversität können es zukünftig ermöglichen, messbare und zeitgebundene Ziele innerhalb der planetaren Grenzen zu ermitteln und abzuleiten.

Mit Blick auf die gesamte Stahlindustrie gibt es aktuell noch keine gemeinsamen Initiativen zum Thema Biodiversität. Verschiedene (Teil-)Aspekte der die dieses Thema betreffen werden aber in den verschiedenen Arbeitsgruppen und Komitees der nationalen und internationalen Verbände und Interessensvertretungen behandelt.

Nachhaltiges Wassermanagement

Bei der Erzeugung von Roheisen und Stahl sowie deren Weiterverarbeitung ist Wasser ein wichtiges Betriebs- und Hilfsmittel zur Kühlung und zur Dampferzeugung. Daher ist ein schonender Umgang mit Wasserressourcen, vor allem unter Betrachtung der lokalen Gegebenheiten, ein wesentlicher Grundsatz für die voestalpine.

Daher werden mehr als 95% der Kühl- und Abwasserströme der voestalpine-Gesellschaften einem quantitativen und qualitativen Parametermonitoring unterzogen. Diese periodische und kontinuierliche Überwachung sichert die Einhaltung von national und regional vorgegebenen Standards.

Darüber hinaus betrachtet der Konzern im Rahmen einer Studie zur Berechnung des Water Footprints die Auswirkungen der Produktionstätigkeiten auf lokale Wassersysteme über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg. Dabei werden Blue Water Consumption, also der Nettoverbrauch von Frischwasser, und der Water Scarcity Footprint, also die Wasserknappheit, in der jeweiligen Region untersucht. Lokale hydrogeologische Eigenschaften werden dabei berücksichtigt. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass die Wassernutzung der voestalpine in den Produktions- und Weiterverarbeitungsprozessen nur geringe Auswirkungen auf lokale Wassersysteme hat und zu keiner Verschärfung der Situation in Regionen mit bestehender Wasserarmut führt.

Schutz der Donau als Lebensraum

Am Standort Linz werden Kühl- und Abwasserströme kontinuierlich überwacht und kontrolliert. Konkrete Maßnahmenplänen ermöglichen ein rasches Reagieren in Störfällen, wodurch eine Schadstoffableitung in die Donau vermieden werden kann. Der Gewässerzustand wird in regelmäßigen Abständen von externen Experten untersucht. Diese Analysen umfassen genaue Kontrollen des Fisch- und Artenbestandes und Untersuchungen des Gewässerzustands. Mit diesen Maßnahmen wird sichergestellt, dass die Donau als Lebensraum geschützt ist.

Im Jahr 2021 wurden am Standort Linz insgesamt 507 Millionen m3 Donauwasser entnommen. Unter Berücksichtigung der festgelegten Temperaturgrenzwerte wird das verwendete Kühlwasser wieder zurück in die Donau geleitet. Abwasser wird abhängig von den Abwasserinhaltsstoffen gereinigt in die Donau rückgeführt oder nach einer Vorreinigung in die kommunale Kläranlage nach Asten zur biologischen Behandlung eingeleitet.

Die nachhaltige Wasser- und Abwasserwirtschaft, die kontinuierliche Überwachung und Kontrolle der Ableitströme und ein umfassendes Notfallmanagement am Produktionsstandort Linz sind zentrale Aspekte des Gewässerschutz der voestalpine. Am Standort Linz wird Donauwasser abhängig vom Verwendungszweck zunächst vorgeklärt und weiter physikalisch aufbereitet. Die indirekten Kühlsysteme können ohne zusätzliche Reinigungsschritte und ohne Einsatz von Chemikalien betrieben werden. Kühlwässer werden mit unverminderter Wasserqualität wieder in die Donau rückgeleitet.

Fazit

Der schonende Umgang mit Ressourcen und die Minimierung von Umweltauswirkungen sind zentrale Aspekte der Nachhaltigkeitsstrategie der voestalpine. Hier konnten in den vergangenen Jahren bereits einige Erfolge erzielt werden. In diesem Kontext erlangt auch das Thema Biodiversität zunehmende Bedeutung.

Wasser spielt in der Stahlherstellung eine wichtige Rolle. Umso wichtiger ist daher der nachhaltige und verantwortungsvolle Umgang mit der Ressource. Die voestalpine hat hierzu einige Maßnahmen zur nachhaltigen Wasser- und Abwasserwirtschaft gesetzt. Damit kann entnommenes Kühlwasser in unverminderter Qualität rückgeleitet werden und in weiterer Folge, mit Blick auf den Standort Linz, die Donau als Lebensraum geschützt werden.

Mehr Informationen zu den Zielen und zur Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie der voestalpine finden Sie online unter https://www.voestalpine.com/group/de/konzern/umwelt/.

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