Die abgelaufene Börsenwoche stand ganz im Zeichen der US-Tech-Giganten. Die gemeldeten Quartalszahlen der sogenannten „Big Five“ waren zweigeteilt ausgefallen und bescherten der US-Technologiebörse Nasdaq eine Achterbahnfahrt mit versöhnlichem Ausgang. Solide Zahlen von Apple, der Google-Mutter Alphabet und Microsoft hatten zunächst für Entspannung gesorgt und den Tech-Aktien Auftrieb gegeben. Nach überraschend schwach ausgefallenen Zahlen von Facebook und deutlichen Kursverlusten endete die Woche schließlich versöhnlich mit guten Ergebnissen von Amazon.
Die Ergebnismeldungen der zinssensitiven Technologiekonzerne waren mit großer Spannung erwartet worden: Die Branchengrößen können zwar auf starke Wachstumsraten hoffen, würden aber auch besonders stark unter den erwarteten Leitzinserhöhungen leiden, da künftige Gewinne damit in der Gegenwart weniger wert sind.
Facebook schockiert Börsen mit schwachen Nutzerzahlen
Die am Mittwoch nach Börsenschluss gemeldeten Zahlen des Facebook-Konzerns Meta wurden an den Märkten mit großer Enttäuschung aufgenommen. Der Kurs der Meta-Aktie brach am darauffolgenden Handelstag um gut ein Viertel ein, der Konzern büßte damit an nur einem Tag rund 250 Mrd. Dollar an Marktwert ein. Der Schock färbte am Aktienmarkt auf die ganze Branche ab. Der technologielastige Aktienindex Nasdaq-100 beendete seine Erholungsrally schlagartig und büßte am Donnerstag 4,2 Prozent ein – das war prozentuell der größte Tagesverlust seit September 2020.
Für Enttäuschung unter Anlegern sorgte vor allem die Nutzer-Entwicklung bei Facebook: Das weltgrößte Online-Netzwerk hat im vergangenen Quartal erstmals kaum neue Nutzer dazugewonnen. Die Zahl täglich aktiver Mitglieder sank sogar um rund eine Million. Auch im Gesamtkonzern, zu dem neben Facebook auch Whatsapp und Instagram zählen, fiel der Nutzerzuwachs mit 10 Millionen ungewöhnlich niedrig aus. Im Vierteljahr davor waren noch 50 Millionen dazugekommen.
Gründer und Chef Mark Zuckerberg erklärte das Minus mit der Konkurrenz durch die Video-App TikTok. „Die Leute haben jede Menge Auswahl, wie sie ihre Zeit verbringen wollen – und Apps wie TikTok wachsen sehr schnell“, sagte er in einer Telefonkonferenz. Auch Facebook will daher in Zukunft stärker auf kurze Videos setzen, so Zuckerberg.
Schlecht wurde auch der Ausblick des Konzerns aufgenommen. Nachdem Facebook während der Pandemie noch starke Wachstumsraten verbucht hatte, erwartet der Konzern im laufenden Quartal einen Umsatz von 27 bis 29 Mrd. Dollar – das wäre nur ein mageres Plus von drei Prozent im Vergleich zum Vorquartal.
Meta verwies zur Begründung auch auf Apples Maßnahmen für mehr Privatsphäre auf dem iPhone, die das Facebook-Geschäft schon seit Monaten bremsen. Man rechne damit, dass dies den Konzernumsatz heuer um 10 Mrd. Dollar drücken werde, sagte Finanzchef Dave Wehner. App-Anbieter wie Facebook müssen iPhone-Nutzer seit dem vergangenen Jahr fragen, ob sie zu Werbezwecken ihr Verhalten quer über verschiedene Dienste und Websites nachverfolgen dürfen. Sehr viele iPhone-Kunden lehnen dies ab.
Nach dem Facebook-Schock endete die Börsenwoche allerdings versöhnlich: So hat Amazon solide Zahlen geliefert und auch der Facebook-Mitbewerber Snapchat überraschte positiv. Im Sog des Meta-Kurseinbruchs hatte auch die Snapchat-Aktie am Donnerstag knapp ein Viertel an Wert verloren. Doch nachdem Snapchat bei der Meldung eigener Zahlen mit dem ersten Quartalsgewinns seiner Firmengeschichte überrascht hatte, legte die Aktie der Foto-App am Freitag fast 59 Prozent zu.
Die Zahl der täglich aktiven Snapchat-Nutzer stieg zuletzt von 306 auf 319 Millionen. Im abgelaufenen Quartal steigerte das Unternehmen seinen Umsatz im Jahresvergleich um 42 Prozent auf 1,3 Mrd. Dollar und stellt auch für das laufende Quartal einen Umsatz von gut einer Milliarde in Aussicht. Auch Snapchat leidet unter der TikTok-Konkurrenz und Apples Datenschutzmaßnahmen und reagiert mit einem verstärkten Videoangebot und alternativen Messwerkzeugen für Werbekunden, damit diese auch nach den schärferen Privatsphäre-Richtlinien auf dem iPhone die Wirksamkeit ihrer Kampagnen einschätzen können.
Amazon übertraf Gewinnerwartungen
Auch die am Donnerstag nach Börsenschluss gemeldeten Amazon-Ergebnisse wurden gut an der Börse aufgenommen. Der weltgrößte Onlinehändler hat im Weihnachtsquartal gut verdient. Die angekündigte Kostenlawine aufgrund des enormen Bedarfs an Personal und der hohen Investitionen in die Lieferlogistik bewältigte der US-Konzern besser als befürchtet – nicht zuletzt dank seines hochprofitablen Cloud-Geschäfts.
Der Konzern konnte damit die Gewinnerwartungen von Analysten im Schlussquartal bei Weitem übertreffen. Der Überschuss lag bei 14,3 Mrd. Dollar und fiel damit fast doppelt so hoch aus wie vor einem Jahr. Grund für den starken Anstieg war jedoch vor allem Amazons Beteiligung am Elektroautobauer Rivian, durch die der Konzern bei dessen Börsengang im November einen hohen Sondererlös in der Bilanz verbuchen konnte. Das für die Geschäftsentwicklung repräsentativere Betriebsergebnis ging allerdings um fast die Hälfte auf 3,5 Mrd. Dollar zurück.
Ärger droht Amazon nun mit dem möglichen Einzug einer Gewerkschaft. Bis 25. März können die Beschäftigten eines Logistiklagers in Bessemer im Bundesstaat Alabama erneut darüber abstimmen, ob erstmals eine US-Gewerkschaft Einzug bei dem Konzern hält. Im vergangenen Jahr war die Initiative bereits einmal gescheitert.
Apple trotz Chipmangels mit Rekordquartal
Davor hatten bereits Apple, Alphabet und Microsoft gute Zahlen vorgelegt. So hat Apple hat im vergangenen Weihnachtsgeschäft trotz der globalen Chip-Knappheit erneut Rekordzahlen eingefahren. Der Quartalsgewinn betrug 34,6 Mrd. Dollar und damit gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 11 Prozent auf 123,9 Mrd. Dollar, ebenfalls ein Bestwert. Dabei hätte der Konzern ohne Chip-Engpässe noch mehr verkaufen können: Apple schätzt, dass sie den Umsatz um mehr als sechs Milliarden Dollar drückten. Wachstumstreiber war einmal mehr das iPhone. Der Umsatz mit dem Apple-Smartphone stieg im Jahresvergleich auf 71,6 Mrd. Dollar, das war ein Plus von neun Prozent im Jahresvergleich.
Alphabet und Microsoft profitieren weiter von Boom der Cloud-Dienste
Der Google-Mutterkonzern Alphabet hat weiter vom Trend zu Homeoffice und Online-Shopping profitiert und seinen Nettogewinn im abgelaufenen Jahr 2021 auf 76 Mrd. Dollar nahezu verdoppelt. Allein im vierten Quartal machte der US-Konzern bei einem Umsatz von 75,3 Mrd. Dollar einen Gewinn von 20,6 Mrd. Damit übertraf das Unternehmen die Erwartungen von Analysten deutlich. Ein starker Wachstumstreiber waren erneut die Cloud-Dienstleistungen. Mit seiner wachsenden Marktmacht gerät das Unternehmen jedoch weltweit zusehends in den Fokus von Regulierungsbehörden.
Auch Microsoft profitierte zuletzt vom Boom der Cloud-Dienste. Im vergangenen Quartal steigerte der Software-Riese seinen Umsatz im Jahresvergleich um ein Fünftel auf 51,7 Mrd. Dollar und übertraf damit die Analystenerwartungen leicht. Unterm Strich verdiente Microsoft in dem Ende Dezember abgeschlossenen zweiten Geschäftsquartal knapp 18,8 Mrd. Dollar – ein Plus von 21 Prozent.
Investieren in die US Tech-Giganten
Technologie-Aktien unterliegen seit jeher hohen Schwankungen an den Börsen. Dies wurde zu Jahresbeginn wieder augenscheinlich, als Anleger:innen die stark gestiegenen Kurse für Gewinnmitnahmen nutzten. Wer weiter an Erwartungen in die Innovationskraft und Wachstumsstärke der skizzierten Unternehmen setzt, hat mit dem Fonds ERSTE STOCK TECHNO eine Möglichkeit breit gestreut in die wichtigsten US-Technologieunternehmen zu investieren. Kursrückschläge im zweistelligen Bereich bieten die Möglichkeit zu einem Einstieg auf reduzierter Preisbasis.
FAZIT: US-Technologieaktien erlebten in letzter Zeit eine Achterbahnfahrt an der Börse. Je nachdem, wie die Umsatz- und Gewinnentwicklung ausfällt, muss man auch weiterhin mit hohen Schwankungen bei der einen oder anderen Aktie rechnen. Aufgrund der skizzierten Entwicklungen stehen die Chancen gut, dass der Technologie-Sektor auch in den nächsten Jahren der Motor des Wachstums sein wird.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE STOCK TECHNO sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE STOCK TECHNO zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE STOCK TECHNO berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.