Vor 20 Jahren legte die Erste AM ihren ersten nachhaltigen Fonds auf und damit den Grundstein für nachhaltige Veranlagungen in Österreich. Seitdem hat sich ESG Investing (Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung) von einem ehemaligen Nischendasein in den letzten Jahren zu dem dominierenden Thema am Kapitalmarkt gemausert. Auch hier rücken soziale Aspekte immer mehr in den Vordergrund.
Begleitet und unterstützt wurde diese Entwicklung einerseits durch die Widerlegung des Vorurteils, dass Nachhaltigkeit Performance kostet – Studien von Branchengrößen wie MSCI zeigen dass das Gegenteil der Fall war. Andererseits wurden durch die Corona Pandemie globale Krisen erstmals greifbar und leider in letzter Zeit Klimakatastrophen auch vermehrt spürbar.
Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakrise gesteigert, man muss nicht mehr den Eisbären auf einer schmelzenden Eisscholle strapazieren, um auf die Folgen der Erderwärmung aufmerksam zu machen, es genügt der Schritt vor die Tür. An der Grenze zu Tschechien wütete ein Tornado und aus Deutschland erreichten uns Bilder von überwältigenden Überschwemmungen.
Die nächsten 10 Jahre werden entscheidend sein
Der Klimawandel kann nicht länger ignoriert werden, jetzt gilt es rasch die richtigen Schritte zu setzen um einerseits mit den Folgen zurecht zu kommen und andererseits nicht die Kipp-Punkte (bei einer Erwärmung über 2 Grad gerät die Natur zunehmend aus dem Gleichgewicht und Unwetter werden zum Alltag) zu erreichen, nachdem es kein Zurück zur Normalität gibt.
Es geht somit darum, einen Klimalockdown auf ewig zu verhindern, der neben menschlichem Leid auch massiven ökonomischen Schaden verursachen könnte. Unsere Gegner sind Treibhausgasemissionen, die es gilt zu reduzieren, durch die Natur zu absorbieren und mit Innovationen aus unserer Atmosphäre zu extrahieren. Es ist die Kombination dieser Ansätze, die das Ziel der Bundesregierung, bis 2040 klimaneutral zu sein, ermöglichen kann. Wenn wir nicht ausreichend ambitioniert an diesem Ziel arbeiten, unser Verhalten nicht ausreichend ändern, werden wir dadurch alles ändern. Leider zum Negativen, weil wir unsere Lebensbedingungen auf unserem Planeten verlieren.
Die Fokussierung auf eine Kennzahl
Die Corona Pandemie hat uns gezeigt, dass sie jeden, unabhängig von Wohlstand, Bildung oder Alter, treffen kann. Und es war vom ersten Lockdown an klar, dass es Einschränkungen im individuellen Lebensbereich geben muss, um das Virus gemeinsam zu besiegen.
Diese Einschränkungen waren teils enorm und die Fokussierung auf eine einzige Kennzahl, die Anzahl der Neuinfektionen, ließ andere Kriterien des persönlichen Wohlbefindens in den Hintergrund rücken. Der Bereich Nachhaltige Investments war ebenfalls sehr lange durch die Fokussierung auf den Umweltbereich geprägt. Spontane Assoziationen mit einem nachhaltigen Unternehmen sind meist Solarenergie, Windkraft oder Unternehmen mit besonders nachhaltigem Ressourceneinsatz. Dabei ist nachhaltiges Investieren viel mehr als nur das, es umfasst auch die Bereiche Soziales und Unternehmensführung.
Der richtige Zeitpunkt für einen Social Impact Fonds
Gerade in der Klimakrise, in der wir uns leider befinden, möchten wir mit unserem neuen Fondsprodukt, dem Fair Invest, ein Zeichen setzen. Wir zeigen damit, dass der soziale Impact mindestens genauso wichtig wie die Rettung des Planten ist. Nicht nur der Planet soll lebenswert bleiben, auch das persönliche Lebensumfeld.
Zu einem gewissen Grad stehen wir wie vor 20 Jahren da. Während das E (Environment, also Umwelt) von ESG zunehmend reguliert und ausdefiniert ist, betreten wir beim S (Soziales) erneut Neuland. Dadurch haben wir als Unternehmen erneut die Chance Pionierarbeit zu leisten und Spuren für nachfolgende Fondsgesellschaften zu hinterlassen. Wie haben wir unseren Anspruch, fair zu investieren, in unserem Investmentprozess übersetzt?
Welche Farbe hat Fair Investieren?
Der ERSTE FAIR INVEST deckt sämtliche Bereiche des Lebens ab. Einerseits wird in Unternehmen investiert, deren Produkte und Dienstleistungen im privaten Bereich einen fairen und lebenswerten Impact erzielen.
Dies wird beispielsweise durch Investitionen in Unternehmen aus dem Bereich Gesundheit, Ernährung, Bildung und finanzielle Inklusion sichergestellt. Andererseits wird bei diesem Fonds, der seit 19. Juli zur Zeichnung bei Erste Bank und Sparkassen aufliegt, auch das Wohlbefinden im Beruf adressiert. In diesem Bereich werden jene Unternehmen ausgewählt, die im Branchenvergleich einen besonders fairen Umgang mit ihren Mitarbeitern gezeigt haben. Starten wird der Fonds im Anschluss an die Zeichnungsphase am 16. August.
Wir investieren in Unternehmen, deren Lösungen, Produkte und Service eine direkte Wirkung entfalten. Dabei gehen wir über unseren anerkannten Responsible Standard hinaus und suchen nach Unternehmen die entweder durch ihre sozialen Produkte und Dienstleistungen hervorstechen oder im Bereich der fairen Arbeitsbedingungen zu den besten ihrer Branche gehören. Zusätzlich werden dadurch die Sustainable Development Goals der Agenda 2030 der Vereinten Nationen adressiert.
Es muss anders, es muss besser werden
Unser Bundespräsident hat in seiner Eröffnungsrede bei den Salzburger Festspielen in Frage gestellt, ob wir tatsächlich zurück zur Normalität vor Corona wollen, wo vieles leider nicht normal war. Dabei wurde besonders die Bedeutung nachhaltiger Investoren, die der Politik oft voraus sind, betont.
Eines hat sich die Erste AM in den letzten 20 Jahren bewahrt – das Verlangen, mutig voran zu schreiten. Wir wünschen Ihnen eine angeregte Lektüre und hoffen, dass wir Sie überzeugen konnten, auch diesen Weg gemeinsam mit uns zu gehen.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.