Wenn die österreichische Finanzbranche am 19. April wieder zum „Weltfondstag“ einlädt, rückt eine Anlageform in den Fokus, die im 18. Jahrhundert vom Niederländer Abraham van Ketwich ins Leben gerufen wurde. Der am 19. April 1744 geborene Kaufmann erkannte, dass man mit Hilfe eines Fonds das Risiko breiter streuen und gleichzeitig die Kosten für die Anteilsinhaber:innen senken kann.
Mit seinem Fonds „Eendracht Maakt Magt“ (Eintracht macht stark) wurde der Grundstein für Investmentfonds in der heutigen Form gelegt, die es mittlerweile tausendfach in den verschiedensten Ausprägungen gibt. Allein in Österreich sind über 2.000 Investmentfonds zum Verkauf zugelassen.
Die Kund:innen, die Abraham van Ketwich ihr Geld anvertrauten, wurden übrigens nicht enttäuscht – der „Vater der Investmentfonds“ zahlte ihnen verlässlich eine Rendite von vier Prozent aus.
Das Fondsprinzip: Eintracht macht stark
Das Motto von Abraham van Kretwich hat über die Jahrhunderte nichts von seiner Strahlkraft verloren. Auch heute macht Eintracht noch stark und ermöglicht so auch Kleinanleger:innen den einfachen Zugang zu den Anlagemärkten. Ob höher verzinste Anleihemärkte oder risikoreichere Anlage in Aktienmärkte – Fonds sind eine kostengünstige und effiziente Möglichkeit zur Veranlagung und Vorsorge.
Je nach Anlageklasse unterliegen Fonds dabei geringen oder höheren Wertschwankungen sowie unterschiedlichen Risiken, die sich aus den zugrunde liegenden Anlagemärkten ergeben. Aufgrund der Veranlagung an den Kapitalmärkten kann es bei jedem Investment mitunter auch zu Kapitalverlusten kommen.
Eintracht macht stark
In den Niederlanden erblickte der erste Investmentfonds vor 250 Jahren das Licht der Welt. Gegründet hat ihn der Kaufmann Abraham van Ketwich. An seinem Geburtstag, den 19. April, feiern wir den Weltfondstag.
Vorläufiges Ende der Sparzinsen-Rallye
Wer aus Tradition auf das Sparbuch als Veranlagungsinstrument gesetzt hat, durfte nach der langen Phase der Geldentwertung, hervorgerufen durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank und die extrem hohe Inflation, zuletzt Hoffnung schöpfen. Die Zinsen kletterten deutlich nach oben, doch damit ist es inzwischen schon wieder vorbei.
Auch wenn die EZB ihre Leitzinsen derzeit noch auf demselben Niveau belassen hat, geht der Markt mittelfristig von fallenden Zinsen aus. Von den Banken wird diese erwartete Entwicklung bereits vorweggenommen, und so kam es im Februar 2024 bankenweit nur zu 11 Erhöhungen, denen aber gleich 71 Senkungen gegenüberstanden (Quelle: www.sparzinsen.at).
Investmentfonds bleiben somit auch für eingefleischte Sparbuch-Fans eine sinnvolle Alternative bzw. Ergänzung, um die Chancen zur Erhaltung der Kaufkraft zu erhöhen. Fonds sollten in diesem Zusammenhang als langfristiges Investment gesehen werden, während das Sparbuch der kurzfristig benötigten Liquidität dient.
Investmentfonds im Aufwind
„Fondsvater“ Abraham van Ketwich hätte wohl seine Freude damit, wie erfolgreich und beliebt seine revolutionäre Anlageidee auch so viele Jahre nach seinem Tod noch ist: Laut dem Verband der österreichischen Investmentgesellschaften (VÖIG) stieg das österreichische Fondsvolumen 2023 um 8 % auf 202,1 Mrd. Euro.
Mit Blick auf die einzelnen Fondskategorien fallen die Ergebnisse im vergangenen Jahr ebenso positiv aus. Durch die Bank konnten Anleger:innen zuletzt von Investments in Fonds profitieren wie aktuelle Zahlen der VÖIG zum heimischen Fondsmarkt zeigen. Ganz vorne lagen vor allem Aktienfonds die in die Regionen Nordamerika, Asien und Euroland investieren. Weitere Informationen zu den Performancezahlen von Investmentfonds im letzten Jahr finden Sie hier 👉.
„Wer in Fonds veranlagt war, konnte die Inflation übertreffen und einen realen Ertrag erzielen“, zieht VÖIG-Präsident und Erste-Asset-Management-Geschäftsführer Heinz Bednar eine erfreuliche Bilanz für das Jahr 2023.
Gestiegenes Interesse an Wertpapieren
Die positive Entwicklung des Investmentfondssektors kommt nicht von ungefähr: In einer im Februar 2024 vom Integral Marktforschungsinstitut durchgeführten Online-Umfrage zeigt sich, dass das Interesse, Geld in Form von Aktien, Anleihen oder Fonds anzulegen, nach einem deutlichen Rückgang im Jahr 2022 wieder signifikant angestiegen ist. Im Detail zeigt die Umfrage, dass Männer diesem Thema deutlich aufgeschlossener gegenüberstehen als Frauen und jüngere Menschen generell interessierter an Wertpapierveranlagungen sind als Ältere.
Die Studie unterstreicht auch die Bedeutung guter Beratung. Bankberater:innen sind nach wie vor die wichtigste Informationsquelle, wenn es ums Thema „Geld anlegen“ geht: Knapp die Hälfte der Befragten informiert sich vor einer Anlageentscheidung bei Mitarbeiter:innen einer Bank.
Die wichtigsten Erkenntnisse der Umfrage im Überblick:
Langfristig zahlt es sich aus
Gerade, wenn Gelder auf längere Sicht angespart werden, sollte auch der Anlagehorizont angepasst werden. Langfristig zahlt es sich aus, Gelder am Kapitalmarkt anzulegen und damit an den höheren Ertragschancen zu partizipieren. Das gilt neben festverzinslichen Wertpapieren wie Anleihen besonders auch für Aktienmärkte.
Eine interessante Strategie ist zum Beispiel, monatlich einen Fixbetrag in einen bestimmten Fonds zu investieren. Der Vorteil: Wenn man regelmäßig gleich hohe Beträge einzahlt, kann man einen günstigeren durchschnittlichen Preis erzielen als bei einer einmaligen Veranlagung der gesamten Summe.
Hinweis: Bitte beachten Sie: Der Durchschnittskosteneffekt nimmt mit zunehmender Laufzeit des Sparplans ab, da sich das angesparte Vermögen immer mehr so verhält, als hätte man einmalig den Gesamtbetrag angelegt. Je nach Marktentwicklung kann sich eine Einmalveranlagung auch als günstiger erweisen. Eine Veranlagung in Wertpapiere birgt neben Chancen auch Risiken.
Die Grundprinzipien von Fonds
- Breite Risikostreuung z.B. in Titel verschiedener Emittent:innen, Länder und Wertpapiere
- Das Management und die Auswahl der Wertpapiere erfolgt durch Expert:innen (Fondsmanager:innen)
- Laufende (zumeist tägliche) Ermittlung des rechnerischen Wertes (Rechenwert)
- Verwaltung der Fonds durch ein spezialisiertes Institut (Fondsgesellschaft)
- Aufteilung des Fondsvermögens in gleiche Fondsanteile
- Strenge Kontrolle der Fondsverwaltung durch unabhängige Wirtschaftsprüfer:innen
- Fonds sind Sondervermögen und selbst im Fall des Konkurses der Hausbank oder verwahrenden Depotbank geschützt
- Höchstmögliche Transparenz für Anleger:innen (Rechenschaftsberichte, Prospekte, Informationen auf Webseiten, etc.)
Was gilt es zu beachten:
- Je nach Anlageklasse unterliegen Fonds geringen oder höheren Wertschwankungen.
- Investments in Fonds beinhalten unterschiedliche Risiken, die sich aus den zugrunde liegenden Anlagemärkten ergeben.
- Aufgrund der Veranlagung an den Kapitalmärkten kann es bei jedem Investment zu Kapitalverlusten kommen. Ein Halten des Investments bis zum Ablauf der empfohlenen Anlagedauer oder darüber hinaus stellt keine Gewähr dar, dass allfällige Kursverluste wieder aufgeholt werden.
- Zum Schutz der Anleger:innen kann die Rücknahme der Fondsanteile gemäß Fondsbestimmungen vorübergehend ausgesetzt werden.
- Oderabwicklung und Preisfeststellung unterliegen je nach Fonds unterschiedlichen, in den Fondsbestimmungen geregelten Modalitäten.
- Die Zusammensetzung der Wertpapiere im Fonds obliegt dem/der Fondsmanager:in (gemäß Fondsbestimmungen). Durch die Anleger:innen ist keine Einflussnahme möglich.
Beratung als Schlüssel zur persönlichen Anlagestrategie
Information ist alles, gerade am Weltfondstag. Bei der Erste Bank und Sparkasse kann man sich zu den verschiedenen Möglichkeiten kompetent beraten lassen. Darüber hinaus findet man umfangreiche Informationen auf den Internetseiten der heimischen Fondsanbieter und bei Finanzportalen. Da Investmentfonds sehr transparent sind, lassen sich die verschiedenen Fonds leicht miteinander vergleichen. Somit wird das Motto des Weltfondstags deutlich: Anlegen in Fonds. Für viele eine passende Möglichkeit zur Geldanlage!
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Mehr erfahren
👉 Mehr Informationen zum Weltfondstag: www.weltfondstag.at
🔎 Was ist ein Fonds: https://www.erste-am.at/de/private-anleger/geld-anlegen/was-ist-ein-fonds
📈 Regelmäßiges Ansparen mit Fonds: https://www.erste-am.at/de/private-anleger/geld-anlegen/sparen-mit-fonds
🌱 Nachhaltig veranlagen: https://www.erste-am.at/de/private-anleger/nachhaltigkeit