Bewusstsein für sozial nachhaltige Geldanlage schaffen – das ist das erklärte Ziel der Erste Asset Management und der Aus Liebe zum Menschen Stiftung des Österreichischen Roten Kreuz. Seit rund einem Jahr kooperiert man gemeinsam, um einerseits das „S“ in ESG in den Mittelpunkt zu rücken und andererseits sozial benachteiligten Kindern und Jugendlichen eine gute Basis für ihr weiteres Leben zu ermöglichen. Im Interview spricht Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes und Vorstand der Aus Liebe zum Menschen Stiftung, über die Zusammenarbeit mit der Erste AM und die Projekte und Ziele der Stiftung.
EAM Communications: Seit rund einem Jahr besteht die Kooperation zwischen der Aus Liebe zum Menschen Stiftung und der Erste Asset Management. Welchen Impact konnte die Zusammenarbeit bisher erzielen?
Michael Opriesnig: Zuallererst möchte ich mich für das Engagement der Erste Asset Management bedanken, dass sie unsere Stiftung unterstützt und wir gemeinsam das Ziel verfolgen, Wohltätigkeit und gewinnorientierte Geldanlage zusammenzubringen. Was den Impact der Kooperation angeht, so sind wir auf einem guten Weg, das Thema „Soziales Veranlagen“ breit zu kommunizieren. Im Mittelpunkt steht dabei natürlich, dass über die Kooperation sozial- und bildungsbenachteiligte Kinder und Jugendliche in unseren Lernhäusern gefördert werden, damit sie eine erfolgreiche Schullaufbahn absolvieren können – und das ist eine gute Basis für ein ebenso erfolgreiches und erfülltes Leben.
Eines der Schwerpunktthemen in denen sich die Stiftung engagiert ist Bildung. Warum ist aus Ihrer Sicht gerade dieses Thema so wichtig für eine sozial nachhaltige Gesellschaft?
Es geht hier zusätzlich auch um eine sozial gerechtere Gesellschaft. Alle Expert:innen sagen uns, dass Bildung der Schlüssel zu einer besseren Welt ist – und es besteht Handlungsbedarf, keine Frage. Deshalb haben wir auch die „Aus Liebe zum Menschen Stiftung“ gegründet, damit wir alle unsere Aktivitäten, die Kinder und Jugendliche entwickeln und stärken, an einem Ort zusammenführen.
Was sind eigentlich die Lernhäuser? Sehen Sie selbst:
Die Stiftung verfolgt neben den Lernhäusern noch weitere Projekte – können Sie uns davon etwas erzählen?
Wir etablieren mit unserer Stiftung eine Plattform für Menschen, die sich großzügig engagieren möchten und damit Hoffnung und Innovation ermöglichen. Die Arbeitsschwerpunkte der Stiftung haben wir bewusst am Beginn und am Ende des Lebens gesetzt. Neben der Entwicklung junger Menschen sehen wir eine große Herausforderung auch bei der immer älter werdenden Bevölkerung. Hier verfolgen wir mit dem ebenfalls rein spendenfinanzierten Projekt „Training und Begleitung für Menschen mit demenziellen Beeinträchtigungen“ einen neuen und innovativen Ansatz: Über die Kombination von digitalen Trainings und persönlicher Betreuung sorgen wir gezielt für die Erhaltung und Verbesserung der kognitiven Fähigkeiten bei den Betroffenen.
Während Umweltthemen in der Geldanlage für viele Anleger:innen immer wichtiger werden, ist das „S“ in ESG bisher noch weniger im Fokus. Wie denken Sie, kann man das Bewusstsein für sozial nachhaltiges Investieren stärken?
Indem wir gerade mit Kooperationen, wie der unserer Stiftung mit der Erste Asset Management, eine Möglichkeit für Investor:innen schaffen, zu Philanthrop:innen zu werden. Wir müssen noch stärker kommunizieren, dass eine verantwortungsvolle Geldanlage einen wesentlichen Beitrag für eine lebenswerte und gerechtere Zukunft leistet. Dazu braucht es gerade jene, die über große finanzielle Mittel verfügen und die beispielhaft vorangehen und ihr Kapital nicht nur gewinnorientiert, sondern auch philanthropisch einsetzen.
Wie wird die Zusammenarbeit im kommenden Jahr weitergehen, gibt es schon konkrete Vorhaben?
Es wird vor allem darum gehen, die Kommunikationsoberfläche für alle involvierten Partner zu erhöhen. Das bedeutet, dass wir noch näher an die relevanten Zielgruppen heran müssen und das kann aus meiner Sicht nur gelingen, wenn noch mehr Aufmerksamkeit für das Thema generiert wird und wir Multiplikator:innen finden. Nicht vergessen dürfen wir dabei auch unsere beiden Organisationen und deren Mitarbeiter:innen, die wir dafür ebenfalls sensibilisieren müssen. Mit dem Fokus immer darauf gerichtet, dass wir mit unseren Aktivitäten sozial- und bildungsbenachteiligten jungen Menschen zu einem besseren Lebensweg verhelfen wollen.
In den vergangenen Jahren sind die geopolitischen Krisen größer geworden, blickt man etwa auf den immer noch andauernden Krieg in der Ukraine oder den Konflikt im Nahen Osten. Welche Herausforderungen bringt das für humanitäre Organisationen wie das Rote Kreuz?
Es sind tatsächlich auch für das Rote Kreuz sehr herausfordernde Zeiten – und wir sind auf den professionellen Umgang mit Krisen und Katastrophen vorbereitet. Die Häufigkeit und Komplexität solcher Ereignisse stellt uns aber immer wieder vor neue Problemstellungen. Ich bin daher sehr dankbar, dass wir auf ein weltweites Netzwerk der Hilfe mit immensem Know-How und Erfahrung zurückgreifen können und wir uns auf unglaublich engagierte Mitarbeiter:innen verlassen können, die mit hoher Einsatzbereitschaft und Kompetenz an diese multiplen Krisen herangehen. Diese Hilfeleistungen wären allerdings ohne die außerordentliche Spendenbereitschaft von Privatpersonen, Unternehmen und Philanthrop:innen nicht möglich.
Wie und wo kann man für die Stiftung spenden? Gibt es auch die Möglichkeit sich persönlich z.B. in den Lernhäusern zu engagieren?
Spenden an unsere Stiftung können über die Website stiftung.roteskreuz.at getätigt werden. Dort finden Sie auch alle Informationen und Möglichkeiten, um mit uns in Verbindung zu treten. Unsere Mitarbeiter:innen sind ganz für Sie da und unterstützen Sie auch, wenn Sie sich persönlich einbringen und engagieren wollen – ganz egal, ob Sie eine Zustiftung machen wollen oder Ihre Zeit zur Verfügung stellen.
Tipp: Mehr zur Kooperation der Erste Asset Management mit der Aus Liebe zum Menschen Stiftung, finden Sie auf unserer Website.