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Zinseszins: Wenn die Zinsen für einen arbeiten

Zinseszins: Wenn die Zinsen für einen arbeiten
Zinseszins: Wenn die Zinsen für einen arbeiten
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In Zeiten wie diesen, in denen die Kosten für das tägliche Leben steigen, ist es wichtig Ersparnisse zu haben. Besonders, wenn es unliebsame Überraschungen gibt, die das Leben so mit sich bringt. Wird etwa die Waschmaschine, der Kühlschrank oder etwas anderes kaputt, will man nicht ewig warten, bis man sich ein neues Gerät anschaffen kann. Da fällt es einem leichter, ein plötzlich auftauchendes Problem schnell zu beseitigen, wenn man etwas gespart hat, als wenn man gar nichts oder zu wenig hat.

Doch was tun, wenn das Geld knapp ist? Sich einen Geld-Polster zu schaffen, geht schon mit kleinen Beträgen ab 50 Euro. Und Hand auf’s Herz: Vielleicht gibt es etwas, auf das man mal verzichten kann, um für die eigene Zukunft das Richtige zu tun? Wenn man die 50 Euro aufbringen kann, ist noch nicht geklärt, wie man daraus das Doppelte oder ein Vielfaches machen kann.

Hurra, es gibt wieder Zinsen!

Dafür braucht man zunächst Zinsen. Die gute Nachricht: es gibt wieder welche! Jeder, der bereits ein Sparbuch hat, weiß dass die Zinsen viele Jahre mager waren. Seit dem 21. Juli des Vorjahres ist alles anders. Da begannen die Zinsen stark zu steigen. Die Gründe liegen auf der Hand: die starke Teuerung, vor allem wegen der hohen Energiepreise und der Kosten für das tägliche Leben. Nach dem Beginn des Ukraine-Krieges verstärkte sich die Inflation: auch die Nahrungsmittelpreise, Kosten für Restaurant-Besuche etc. schnalzten in die Höhe.

Die Zinspolitik, d.h. zu entscheiden, ob die Leitzinsen steigen oder fallen, ist Aufgabe der Notenbanken wie zum Beispiel der Europäischen Zentralbank (EZB). Die EZB ist für die Länder zuständig, die den Euro als Währung haben. Mit den höheren Zinsen versuchen die Notenbanken, also auch die EZB, die Inflation zu dämpfen. Sie verfolgen ein Inflationsziel von jährlich rund 2%. Davon sind wir heute meilenwert entfernt. Aber auch vom Hoch in den Wintermonaten sind wir schon ein gutes Stück zurück gekommen –  wenngleich nicht überall im selben Ausmaß.

Zinsen sind der Preis für das Leihen von Geld. Dass es jetzt wieder welche gibt, ist ein gutes Zeichen. Dass sie jahrelang am Gefrierpunkt lagen, war eine Folge von einigen Krisen, die schon länger zurück liegen.

Von Zinsen und Zinseszinsen profitieren

Die Zinsen sorgen dafür, dass das Geld, das am Sparbuch liegt oder in Wertpapieren angelegt ist, wächst. Hat man schon etwas Geld gespart oder angelegt, bekommt man auf die Zinsen noch einmal Zinsen – also Zinseszinsen. Mit den Zinseszinsen ist es möglich, sein Geld noch schneller wachsen zu lassen. Vor allem wenn man das Geld jahrelang nicht angreift und die Zinsen hoch sind.

Der Zinseszins-Effekt einfach erklärt

Unsere Einzahlung beträgt einmalig 100 Euro.

Nach einem Jahr zahlt uns die Bank Zinsen auf unser Geld. Bei 1% haben wir nach einem Jahr 101 Euro, bei 2% sind es 102 usw., siehe Tabelle. Die Kapitalertragsteuer (KESt), die von diesen Zinsen normalerweise abgezogen wird, lassen wir in diesem Beispiel erstmal bei Seite.

Wenn man die 100 Euro „liegen lässt“, wächst der Geldbetrag, der im zweiten Jahr verzinst wird. Man bekommst also nochmal Zinsen auf seine Zinsen. Bei dem Beispiel mit 1% steht man nach 2 Jahren bei 102 Euro. Nach 5 Jahren sind es 105 Euro und nach 10 Jahren über 110 Euro, siehe Tabelle. Man spricht vom Effekt der Zinseszinsen.

EinzahlungZins
Heute1001%2%5%10%
1101,000102,000105,000110,000
2102,010104,040110,250121,000
3103,030106,121115,763133,100
5105,101110,408127,628161,051
10110,462121,899162,889259,374
20122,019148,595265,330672,750
30134,785181,136432,1941.744,940

Betragen die Zinsen nicht 1% sondern zum Beispiel 5% so wächst der Betrag alleine dank der Zinsen und Zinseszinsen nach 5 Jahren auf 127 Euro und nach 10 Jahren auf mehr als 162 Euro, nach 30 Jahren sogar auf 432 Euro. Dabei hat man keinen Cent zusätzlich eingezahlt. Je höher die Zinsen und je länger die Anspardauer, desto höher der Ertrag, der mit Zinsen und Zinseszinsen verdient wird.

Aus 10 Euro werden 100 Euro

Um aus 10 Euro 100 zu machen, das heißt den einmal eingezahlten Betrag zu verzehnfachen, sind zwei Dinge notwendig. Unsere Berechnung zeigt:

  • Ein hoher jährlicher Zinssatz von fast 8% (inklusive Zinseszinsen)
  • Eine lange Anlagedauer von 30 Jahren
Erstwert10
JahreEndwert100
1Zinseszins900,00%
2Zinseszins216,23%
3Zinseszins115,44%
5Zinseszins58,49%
10Zinseszins25,89%
20Zinseszins12,20%
30Zinseszins7,98%

Wie das geht? Nur mit Wertpapieren und mehr Risiko. Dafür muss man bereit sein und die nötige Zeit mitbringen! Im Grunde ist das aber keine Hexerei. Man eröffnet ein Wertpapierdepot bei der Bank, so was ähnliches wie ein Konto aber eben nur für Wertpapiere. Ein Gebot der Stunde dabei ist: Nicht alles auf eine Karte setzten, also nicht nur ein einziges Wertpapier kaufen, sondern das Risiko auf viele streuen. Wie geht das? Dafür können sich zum Beispiel Fonds eignen. Mit Fonds kann man beim Kauf eines Anteils schon ab 50 Euro das Geld auf verschiedene Wertpapiere aufteilen. Wenn man die 5 goldenen Regeln beachtet, kann eigentlich nicht viel schief gehen.

Fazit

Sind die Ausgaben hoch und das Geld knapp, ist guter Rat teuer. Etwas Geld zur Seite legen macht nicht nur Sinn um eine „eiserne Reserve“ zu haben. Dank der Zinsen und Zinseszinsen wächst der Betrag Jahr für Jahr. Um die Ertragsmöglichkeiten zu verbessern, kann Anlegen und Sparen mit Fonds eine erfolgversprechende Variante sein.

Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds-ABC.

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