Am 21. Februar haben wir in einem Blog-Beitrag beschrieben, weshalb Alternative Strategien gerade jetzt einen wünschenswerten Beitrag für ein diversifiziertes Portfolio bieten. Das war nur kurze Zeit bevor sich die Pandemie-Situation verschlimmert hat.
Vom bewussten „Herunterfahren“ der Wirtschaft, um die Infektionszahlen zu begrenzen, sind einerseits Aktien betroffen, da die Gewinnerwartungen der Unternehmen nicht nur einbrechen, sondern einer hohen Unsicherheit für die Zukunft unterliegen.
Im Anleihenbereich andererseits haben alle „Spread“-Segmente, also Unternehmensanleihen und Hochzinsanleihen, deutliche Verluste verzeichnet. Ein ähnliches Bild zeigen Staatsanleihen von Schwellenländern. Sogenannte „Save haven assets“, also Staatsanleihen der USA und der Kernländer in Europa sowie Gold, konnten sich behaupten, durchliefen aber eine Schwächephase in der 2. Märzhälfte. Auslöser waren die Kosten der Gegenmaßnahmen in Form einer steigenden Staatsverschuldung.
Wie haben sich Alternative Anlagen in dieser Phase verhalten, konnten sie bis zu einem gewissen Grad unabhängig bleiben? Zur Erinnerung, zu Alternativen Anlagen zählen in erster Linie folgende Strategien:
- Long-Short-Equity, das sind Aktienfonds, deren Abhängigkeit zum Aktienmarkt gesteuert wird, um so zeitweilig eine Abkoppelung von den Börsen zu ermöglichen
- Managed Futures sind systematische, trendfolgende Fonds, die in allen Anlageklassen investieren, jedoch einzelne Segmente herausnehmen können, oder sogar von fallenden Kursen zu profitieren in der Lage sind
- Global Macro, darunter versteht man Fonds, deren Portfolios aus allen Anlageklassen durch die Analyse volkswirtschaftlicher Daten und Entwicklungen zusammengestellt werden.
Die Gesamtsicht zeigt, dass Alternative Anlagen seit Jahresbeginn durch eine hohe Stabilität die Schwankungsbreite eines Multiasset-Portfolios klar reduzieren konnten, und so einen willkommenen Beitrag zum Kapitalerhalt geleistet haben.
Zu Beispielen für Strategien, die im Aktien-Einbruch positiv beigetragen haben, zählen:
Portfolios von Long/Short-Equity Fonds sind aus potenziellen Gewinnern und Verlierern unter den Aktien-Sektoren (z.B. Technologie, Gesundheitswesen) und Aktien-Stilen (z.B. Wachstum, Substanz) aufgebaut.
2020 waren die Gewinner klar im Wachstumsbereich zu finden, die Verlierer beispielsweise im Energiebereich. Darauf zu reagieren hat es einzelnen Fonds ermöglicht, in der Viruskrise aus Aktien Gewinne zu erzielen.
Strategiebeispiel: Long/Short-Equity Fonds
Managed Futures Fonds passen ihre Aktienposition systematisch den Marktgegebenheiten an. Der März-Aktiencrash war der schnellste und heftigste bisher, hat es aber ermöglicht, den Aktienanteil kontrolliert auf Null zu reduzieren und das lange vor den Tiefstständen.
Strategiebeispiel: Managed Futures Fonds
Sogenannte Tailhedges bieten, als Gegenleistung für eine „Versicherungsprämie“ in ruhigen Marktphasen, eine Auszahlung sobald die Volatilität drastisch ansteigt. Werden diese Produkte in einem Assetklassen-Verbund eingesetzt, empfiehlt es sich, die Risikoneigung des Gesamtportfolios entsprechend zu erhöhen. Tailhedges werden meist nicht im Fondsformat angeboten.
Strategiebeispiel: Tailhedge-Produkt
Zugang für Anleger
Der Multi-Strategiefonds ALPHA DIVERSIFIED 3 hat seit Jahresbeginn seine hervorragende Position unter den Mitbewerbern behaupten können. Die Grundlage dafür ist der Anteil Strategien, die in einem schwierigen Marktumfeld widerstandsfähig bleiben. Zusätzlich wird vom Fondsmanagement die Auswahl der Fremdmanager übernommen, der eine wesentliche Bedeutung zukommt.
Fazit
Alternative Anlagen haben im Pandemie-Aktiencrash die Volatilität von Multiasset-Fonds reduziert, und einen Beitrag zum Kapitalerhalt erbracht. Als Zugang für Anleger empfiehlt sich ein Multistrategie-Fonds.
Unser Dossier zum Thema Coronavirus: https://blog.de.erste-am.com/dossier/coronavirus/
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.