Was ist seit Freitag passiert?
Die Aktienmärkte fielen am Freitag einen weiteren Tag. Die Gründe dafür waren die gemischten Gewinnaussichten bei den großen Technologieunternehmen und der anhaltende Anstieg der COVID-19-Krankenhausaufenthalte sowie die Mobilitätsbeschränkungen.
Der S&P 500 fiel um 1,2%, was einem Rückgang von 5,6% gegenüber der Woche entspricht. Die Technologiebörse Nasdaq schloss um 2,5% schwächer, was einem wöchentlichen Rückgang von 5,5% entspricht. Während Gold einen gewissen Schutz als sicherer Hafen bot und um 0,6% auf USD 1880 pro Feinunze anstieg, stiegen die Renditen 10-jähriger US-Staatsanleihen um 5 Basispunkte auf 0,87% an.
Drei Hauptfaktoren trugen zu diesem Rückgang bei:
- Gemischte Aussichten der Mega-Caps im Technologiebereich: die nach Börseschluss am Donnerstag veröffentlichten Gewinne für das dritte Quartal von Facebook, Amazon, Apple und Alphabet übertrafen zwar die Erwartungen, doch die Prognosen für die zukünftige Gewinnentwicklung waren uneinheitlich. Die Erholung in der digitalen Werbung und das Wachstum bei Cloud-Diensten sollten anhalten, aber es besteht Unsicherheit über Smartphone-Produktzyklen, möglicherweise höhere Ausgaben und die Entwicklung der Pandemie.
- Anhaltende Unsicherheit bezüglich der Wahlen in den USA: wie wir bereits berichteten, steht morgen nicht nur das Amt des Präsidenten zur Wahl, sondern auch zahlreiche Sitze im Repräsentantenhaus und im Senat.
- Unsicherheit im Zusammenhang mit COVID-19: Die USA meldeten am Donnerstag eine Rekordzahl neuer Fälle von COVID-19 mit mindestens 91.248 Neuinfektionen. Darüber hinaus erreichte die Zahl der Patienten, die wegen COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, seit Beginn der Pandemie in 17 US-Bundesstaaten einen Rekord, was Bedenken hinsichtlich der Kapazität des Gesundheitssystems aufkommen lässt. In Europa haben Frankreich, Deutschland und die Schweiz in der vergangenen Woche vor dem Hintergrund der steigenden Neuinfektionen die Beschränkungen für geschäftliche und soziale Aktivitäten verschärft. Am Wochenende folgten nun auch in Großbritannien und Österreich weitere Eindämmungsmaßnahmen. Dies könnte die wirtschaftliche Erholung verlangsamen und verzögern, aber aus unserer Sicht nicht aufhalten.
Wie schon im Frühjahr, gibt es auch jetzt wieder starke Impulse von fiskal- und geldpolitischer Seite, um die Auswirkungen der Eindämmungsmaßnahmen abzufedern:
- Die US-Notenbank kündigte an, dass sie die Bedingungen ihres Main Street Lending Program anpassen wird, „um kleinere Unternehmen, die Millionen von Arbeitnehmern beschäftigen und aufgrund der Pandemie mit anhaltenden Einnahmeausfällen konfrontiert sind, gezielter zu unterstützen“.
- Dies folgte auf ein klares Signal der Europäischen Zentralbank am Donnerstag, dass weitere Simuli wahrscheinlich sind. Wir haben schon darüber berichtet, dass wir im Dezember eine Ausweitung und eine Verlängerung des PEPP – Programms erwarten.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.