Investitionen in Zukunftstechnologien sind eine spannende Sache und eröffnen Chancen auf Gewinne in der Zukunft. In mehreren Beiträgen haben wir uns bereits mit den wichtigsten Entwicklungen beschäftigt, auch auf dem Gebiet der Gesundheits- und Umwelttechnologien. Heute geht es um das Thema „künstliche Intelligenz“. Bernhard Selinger, Fondsmanager des ERSTE FUTURE INVEST, gibt einen Einblick, welche Megatrends unser Leben in den nächsten Jahren verändern werden.
Künstlicher Intelligenz (per Definition ein Teilgebiet der Informatik, verbunden mit Automatisierung und maschinellem Lernen), wird zugeschrieben verschiedenste Bereiche des alltäglichen Lebens von Grund auf verändern zu können. Als eine Art Wegbereiterin kann die Digitalisierung gesehen werden. Sie schreitet seit Jahren unaufhaltsam voran und ist in beinahe jeden Lebensbereich vorgedrungen.
Folglich sind die Anforderungen an Rechner- und Speicherkapazität sowie Internet-Bandbreiten beinahe exponentiell im Steigen begriffen. Künstliche Intelligenz soll auf immer mehr Anwendungsfelder ausgerollt werden.
Die Mobilfunk-„Evolution“ von 5G zu 6G
5G ist heute in aller Munde – das ultraschnelle Mobilfunk-Netz, das gerade ausgerollt wird. Aktuelle Schätzungen gehen jedoch davon aus, dass 5G in weniger als 10 Jahren schon wieder überholt sein könnte. Höhere Frequenzen (4G rund 3GHz bzw. 5G bis zu 30GHz), die für größere Bandbreiten benötigt werden, gehen üblicherweise mit einer geringeren Reichweite einher.
Das ist nicht ganz unproblematisch, zumal die Infrastruktur auch hierzulande noch hinter her hinkt. Die Anzahl an benötigten Basisstationen könnte demnach auch bei einem Wechsel auf 6G noch einmal deutlich steigen.
Auch die Sicherheitsanforderungen an die Telekom- und Netzwerkinfrastruktur werden kontinuierlich steigen – mit interessanten Möglichkeiten für Nischenplayer, die hier Lösungen bieten (z.B. Cyan).
Computer Rechenleistung verdoppelt sich alle paar Jahre
Die anfallenden Datenmengen wollen in vernünftiger Zeit verarbeitet und ausgewertet werden. Das Mooresche Gesetz besagt, dass sich die Prozessorgeschwindigkeit von Computern alle paar Jahre verdoppelt – bei annähernd gleichbleibenden Kosten.
In den letzten Jahren hat diese Entwicklung an Fahrt verloren, zumal mittlerweile physische Limits beim Chipdesign erreicht sind: Auf modernen Prozessoren von ein paar Quadratmilimetern finden Milliarden an Transistoren Platz.
Leiterbahnen sind nur noch ein paar Atome breit. Branchenschätzungen gehen davon aus, dass auf Basis der aktuellen Siliziumtechnologie bei rund 5-7 Nanometern (1 Nanometer = 1 Millionstel Millimeter) endgültig Schluss ist mit weiteren Verkleinerungen. Der US-Chipproduzent Intel stellte im August 2019 die ersten 10 Nanometer Chips („Ice Lake“) vor. 7 Nanometer Chips befinden sich aktuell in der Entwicklungsphase und sollen nicht vor 2021 in den Handel kommen.
Bei grafikintensiven Anwendungen wie 3D-Design oder Virtual Reality (Dassault Systeme) kommen spezielle Grafik-Chips zum Einsatz. NVIDIA sehen wir in diesem Zusammenhang besonders gut positioniert.
Das große Match zwischen Netflix und Disney
Das große Match zwischen Netflix und Streaming-Newcomer Disney wird neben dem Content- Angebot auch über künstliche Intelligenz entschieden werden. Wer hat auf Basis der gesammelten Nutzerdaten seinen Algorithmus am besten trainiert um neuen Zusehern die für sie passendsten Filme und Serien vorschlagen zu können?
Chinesen Vorreiter bei automatisierten Fastfood-Bestellungen
Ähnliches kann man bei Fastfood-Selbstbedienungsterminals beobachten. Während manche einfach nur das Menü anzeigen, werden bei schlaueren Terminals Vorschläge auf Basis personenbezogener Daten gemacht: Beispielsweise gibt man seine Bonusclub-Daten ein, wo neben dem Alter und dem Geschlecht auch bisherige Bestellungen gespeichert sind.
Weiters können Faktoren wie Tag, Uhrzeit oder auch Wetter miteinbezogen werden. Yum China ist seit Jahren in diesem Bereich Vorreiter. KFC – neben Pizza Hut und Taco Bell die wichtigste Marke von Yum China – geht sogar noch einen Schritt weiter und setzt auf den sprachgesteuerten Bestellroboter „Dumi“.
Der Roboter, der in Zusammenarbeit mit dem Suchmaschinenbetreiber Baidu entwickelt wurde, ist in der Lage unterschiedliche lokale Dialekte zu verstehen. Er erkennt das Geschlecht, das Alter und sogar die Stimmung von seinem Gegenüber und passt die Menüvorschläge entsprechend an.
Der Branchenriese McDonalds hat erst kürzlich erkannt, dass er hier Aufholbedarf hat und investiert – allerdings mit Jahren Verspätung – vermehrt in digitale Bestellterminals, Apps und Datenauswertung.
Autonomes Fahren – Software macht den Unterschied
Eine der derzeit anspruchsvollsten Anwendungen für künstliche Intelligenz ist das autonome Fahren. Neben einer Vielzahl von technischen Systemen, wie Prozessoren, Kameras oder verschiedensten Sensoren (Radar, LIDAR, Ultraschall) ist es vor allem Software, die mit Hilfe eines Algorithmus Objekte erkennen und räumlich zuordnen kann.
Der Begriff „Machine Learning“ beschreibt den Prozess, bei welchem der Algorithmus durch Hinzugabe weiterer Daten trainiert und somit die Vorhersagen verbessert werden können. Wenn beispielsweise in das System zigtausende Bilder von roten Ampeln (aus verschiedenen Blickwinkeln, bei unterschiedlichem Wetter usw.) eingelesen und spezifische Merkmale definiert werden, kann der Algorithmus auf den von den Kameras aufgenommenen Bildern eine „echte“ rote Ampel im Straßenverkehr zuverlässig erkennen und entsprechend reagieren.
Erfolgt das Training mit neuen Daten selbstständig – wenn also der Algorithmus seine „Erfahrung“ nutzt um sich selbst zu verbessern – spricht man auch von „Deep Learning“. Waymo, ein Unternehmen der börsennotierten Alphabet, ist im Bereich autonomes Fahren einer der aussichtsreichsten Kandidaten.
Das Unternehmen hat den besten Algorithmus in der Branche entwickelt basierend auf einem riesigen Datenschatz: In den letzten 10 Jahren haben Waymo Fahrzeuge rund 10 Millionen autonom gefahrene Kilometer abgespult. Aktuell sind rund 600 Fahrzeuge in Phoenix, Arizona, im Einsatz. Zudem startete Waymo zu Beginn des Jahres einen ersten kommerziellen Robo-Taxi Service.
ERSTE FUTURE INVEST – Der Fonds für alle Megatrends
Nicht aus jedem Hype oder Trend wird ein Megatrend. Künstliche Intelligenz hat das Potenzial wichtige langfristige technologische Veränderungen zu bewirken. Die Weiterentwicklung der künstlichen Intelligenz beeinflusst nicht nur unser tägliches Leben sondern eröffnet auch neue Investitions-Möglichkeiten.
Wenn Anleger Megatrends erkennen und frühzeitig in entsprechende Aktien investieren, können sie unter Umständen ansehnliche Renditen erzielen. Vor diesem Hintergrund investiert der neue Aktienfonds ERSTE FUTURE INVEST in 5 potenzielle Megatrends – wie Gesundheit & Vorsorge, Lebensstil, Technologie & Innovation, Umwelt & saubere Energie und Aufstrebende Märkte, die für AnlegerInnen als attraktiv erachtet werden.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.