Erste Asset Management Investment Blog

Kursverluste an den Börsen: Die Gründe und Folgen im Überblick

Kursverluste an den Börsen: Die Gründe und Folgen im Überblick
Kursverluste an den Börsen: Die Gründe und Folgen im Überblick
Beitrag teilen:

Wer gestern die Märkte beobachtete, fühlte sich wohl an den Song von The Bangles „Manic Monday“ (verrückter Montag) erinnert. Der japanische Leitindex Nikkei-225 rutschte in der Nacht von Sonntag auf Montag um 12.4% ab, da die globalen Märkte durch die gestiegene Erwartung einer Rezession in den USA verunsichert wurden. Ebenso litten die Märkte z.B. in Taiwan oder Südkorea mit Verlusten von ca. 8% bzw. 9%.

In Japan und Korea wurde aufgrund der hohen Verluste der Handel planmäßig durch sogenannte Circuit Breaker zeitweilig ausgesetzt. Wie folgende Grafik zeigt, war das gestrige Minus beim Nikkei-225 der größte Tagesverlust seit dem „schwarzen Montag“ 1987.

Die 10 größten Verlusttage im Nikkei-225

Quelle: Refinitiv Datastream

Schwacher Arbeitsmarkt, starker Yen und geopolitische Risiken

Die Gründe für den Verkaufsdruck, der bereits am Freitag begann, waren unserer Meinung nach die Folgenden:

1. Schwache Arbeitsmarktdaten in den USA: die Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft stieg um 114.000 an, was dem schwächsten Wert seit dem Ende der Pandemie entspricht. Zudem stieg die Arbeitslosenquote den vierten Monat in Folge auf 4.3%.

Dies löste einen von vielen Marktteilnehmer beobachteten Rezessionsindikator, die sogenannte Sahm-Rule aus. Dieses Barometer setzt den dreimonatigen gleitenden Durchschnitt der Arbeitslosenquote in Relation zu ihrem Tiefpunkt der vergangenen zwölf Monate. Das Barometer gilt als in der Vergangenheit sehr aussagekräftiger Rezessionsindikator und stieg mit dem US-Arbeitsmarktbericht erstmals seit der Coronakrise über den entscheidenden Wert von 0,5 Prozentpunkten.

Sahm-Rule deutet auf Rezession in den USA

Quelle: Refinitiv Datastream

2. Teilweise Auflösung der Carry Trades im japanischen Yen: Dabei leihen sich Investoren Mittel in der japanischen Währung zu relativ niedrigen Zinsen aus, um damit Investitionen in anderen Währungen zu tätigen, die höhere Renditen versprechen. Die jüngste Zinserhöhung der japanischen Notenbank und die Aufwertung der japanischen Währung in den letzten Wochen, haben diese Investmentstrategie unter Druck gebracht. Was wiederum dazu führte, dass Positionen in chancenreicheren Veranlagungen liquidiert werden mussten.

Japanischer Yen zuletzt deutlich stärker (Wechselkurs USD/JPY)

Quelle: Refinitiv Datastream

3. Geopolitische Risiken: Insbesondere die verschärften Spannungen im Nahen Osten zwischen Israel und dem Iran lassen die Sorgen rund um eine Eskalation in der Region wieder ansteigen. Zuletzt berichteten einige Medien unter Berufung auf mehrere Vertreter aus den USA und Israel, dass ein vom Iran und der verbündeten Terrororganisation Hisbollah angekündigte Vergeltungsschlag gegen Israel kurz bevorstehen könnte.

Verluste quer durch die Bank

Der Verkaufsdruck war in weiterer Folge nicht nur auf den japanischen Markt beschränkt: In Europa verlor der Euro-Stoxx-50 am gestrigen Montag 1,8%, der DAX in Frankfurt schloss um rund 1,5%tiefer und der CAC-40 in Paris gab um 1,4% nach.

Am Nachmittag schlossen sich auch die US-Börsen dem allgemeinen Abwärtstrend an. Der technologielastige Nasdaq 100 und der breiter gefasste US-Index S&P-500 gingen jeweils mit einem Minus von rund 3% aus dem Handel.

Die Renditen kreditsicherer Staatsanleihen fielen in den letzten Handelstagen deutlich, was einerseits die Flucht in einen sicheren Hafen widerspiegelt, anderseits aber auch die Erwartung vieler Investoren, dass die US-Notenbank Fed die Leitzinsen aufgrund der schwachen Wirtschaftsdaten deutlicher senken könnte. Renditen für 10-jährige US-amerikanische Staatsanleihen handeln aktuell bei ca. 3,75%, nachdem sie zu Beginn der letzten Woche noch bei 4.2% lagen.

Am heutigen Dienstag dürfte es an den Märkten wohl zu einer Gegenbewegung zu den gestrigen Verlusten kommen. In Asien konnte der Nikkei-225 den tiefroten Wochenstart hinter sich lassen und gewann rund 10%. Damit holte der japanische Leitindex die Verluste vom Montag zumindest teilweise wieder auf.

Was bedeutet der Abverkauf für die Märkte?

Auch wir sind der Meinung, dass die Rezessionsrisiken in den letzten Wochen zugenommen haben. Das unterstreichen vor allem die schwächeren Wirtschaftsdaten in den USA. Gleichzeitig hat sich die US-Wirtschaft bis dato als überraschend resilient erwiesen. Zudem haben statistisch basierte Rezessionsindikatoren wie die Steilheit der US-Zinskurve und der Frühindikator des Conference Board in den vergangenen Jahren versagt. Die Sahm-Regel ist ein wichtiger Rezessionsindikator, beruht aber auch nur auf statistischen Beziehungen.

Die Marktbewegungen der letzten Handelstage sind unserer Meinung nach zu einem Teil auf technische Faktoren zurückzuführen. Dazu zählen der bereits erwähnte Carry Trade im japanischen Yen aber auch der Umstand, dass institutionelle und Retail – Investoren stark in chancenreichen Veranlagungen engagiert waren. Zusätzlich ist die Liquidität auf den Märkten im Sommer geringer. In einem derartigen Umfeld genügen schwächer als erwartete Wirtschafts- und Unternehmensdaten um große Kurssprünge auszulösen.

REAGIEREN SIE AUF DEN ARTIKEL

WICHTIGE RECHTLICHE HINWEISE

Hierbei handelt es sich um eine Werbemitteilung. Sofern nicht anders angegeben, Datenquelle Erste Asset Management GmbH. Die Kommunikationssprache der Vertriebsstellen ist Deutsch und jene der Verwaltungsgesellschaft zusätzlich auch Englisch.

Der Prospekt für OGAW-Fonds (sowie dessen allfällige Änderungen) wird entsprechend den Bestimmungen des InvFG 2011 idgF erstellt und veröffentlicht. Für die von der Erste Asset Management GmbH verwalteten Alternative Investment Fonds (AIF) werden entsprechend den Bestimmungen des AIFMG iVm InvFG 2011 „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ erstellt.

Der Prospekt, die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“ sowie das Basisinformationsblatt sind in der jeweils aktuell gültigen Fassung auf der Homepage www.erste-am.com jeweils in der Rubrik Pflichtveröffentlichungen abrufbar und stehen dem/der interessierten Anleger:in kostenlos am Sitz der jeweiligen Verwaltungsgesellschaft sowie am Sitz der jeweiligen Depotbank zur Verfügung. Das genaue Datum der jeweils letzten Veröffentlichung des Prospekts, die Sprachen, in denen das Basisinformationsblatt erhältlich ist, sowie allfällige weitere Abholstellen der Dokumente, sind auf der Homepage www.erste-am.com ersichtlich. Eine Zusammenfassung der Anlegerrechte ist in deutscher und englischer Sprache auf der Homepage www.erste-am.com/investor-rights abrufbar sowie bei der Verwaltungsgesellschaft erhältlich.

Die Verwaltungsgesellschaft kann beschließen, die Vorkehrungen, die sie für den Vertrieb von Anteilscheinen im Ausland getroffen hat, unter Berücksichtigung der regulatorischen Vorgaben wieder aufzuheben.

Hinweis: Sie sind im Begriff, ein Produkt zu erwerben, das schwer zu verstehen sein kann. Bevor Sie eine Anlageentscheidung treffen, empfehlen wir Ihnen, die erwähnten Fondsdokumente zu lesen. Diese Unterlagen erhalten Sie zusätzlich zu den oben angeführten Stellen kostenlos am jeweiligen Sitz der vermittelnden Sparkasse und der Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG. Sie können die Unterlagen auch elektronisch abrufen unter www.erste-am.com.

Wichtig: Die im Basisinformationsblatt angeführten Performance-Szenarien beruhen auf einer Berechnungsmethodik, die in einer EU-Verordnung vorgegeben ist. Die künftige Marktentwicklung lässt sich nicht genau vorhersagen. Die dargestellten Performance-Szenarien zeigen nur mögliche Erträge auf, basieren dabei aber auf den Erträgen in der jüngeren Vergangenheit. Die tatsächlichen Erträge könnten niedriger ausfallen als angegeben.

Unsere Analysen und Schlussfolgerungen sind genereller Natur und berücksichtigen nicht die individuellen Merkmale unserer Anleger:innen hinsichtlich des Ertrags, der steuerlicher Situation, Erfahrungen und Kenntnisse, des Anlageziels, der finanziellen Verhältnisse, der Verlustfähigkeit oder Risikotoleranz.

Bitte beachten Sie: Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Eine Veranlagung in Wertpapieren birgt neben den geschilderten Chancen auch Risiken. Der Wert von Anteilen und deren Ertrag können sowohl steigen als auch fallen. Auch Wechselkursänderungen können den Wert einer Anlage sowohl positiv als auch negativ beeinflussen. Es besteht daher die Möglichkeit, dass Sie bei der Rückgabe Ihrer Anteile weniger als den ursprünglich angelegten Betrag zurückerhalten. Personen, die am Erwerb von Investmentfondsanteilen interessiert sind, sollten vor einer etwaigen Investition den/die aktuelle(n) Prospekt(e) bzw. die „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“, insbesondere die darin enthaltenen Risikohinweise, lesen. Ist die Fondswährung eine andere Währung als die Heimatwährung des/der Anleger:in, so können Änderungen des entsprechenden Wechselkurses den Wert der Anlage sowie die Höhe der im Fonds anfallenden Kosten - umgerechnet in die Heimatwährung - positiv oder negativ beeinflussen.

Wir dürfen dieses Finanzprodukt weder direkt noch indirekt natürlichen bzw. juristischen Personen anbieten, verkaufen, weiterverkaufen oder liefern, die ihren Wohnsitz bzw. Unternehmenssitz in einem Land haben, in dem dies gesetzlich verboten ist. Wir dürfen in diesem Fall auch keine Produktinformationen anbieten.

Zu den Beschränkungen des Vertriebs des Fonds an amerikanische oder russische Staatsbürger entnehmen Sie die entsprechenden Hinweise dem Prospekt bzw. den „Informationen für Anleger gemäß § 21 AIFMG“.

In dieser Mitteilung wird ausdrücklich keine Anlageempfehlung erteilt, sondern lediglich die aktuelle Marktmeinung wiedergegeben. Diese Mitteilung ersetzt somit keine Anlageberatung und berücksichtigt weder die Rechtsvorschriften zur Förderung der Unabhängigkeit von Finanzanalysen, noch unterliegt sie dem Verbot des Handels im Anschluss an die Verbreitung von Finanzanalysen.

Die Unterlage stellt keine Vertriebsaktivität der Verwaltungsgesellschaft dar und darf somit nicht als Angebot zum Erwerb oder Verkauf von Finanz- oder Anlageinstrumenten verstanden werden.

Die Erste Asset Management GmbH ist mit den vermittelnden Sparkassen und der Erste Bank verbunden.

Beachten Sie auch die „Informationen über uns und unsere Wertpapierdienstleistungen“ Ihres Bankinstituts.

Druckfehler und Irrtümer vorbehalten.

Kommentar hinterlassen Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert