Aktienmärkte unterliegen deutlichen Kursschwankungen. Anleger:innen steigen häufig zum falschen Zeitpunkt ein (hohe Kurse) bzw. aus (niedrige Kurse). Die Sorge, den richtigen Einstiegszeitpunkt zu verpassen, schreckt viele potenzielle Investor:innen ab. Somit verpassen sie die Chancen, die Aktienmärkte langfristig für ihre Investments bieten. Je nach Entwicklung des Investmentfonds wird sich die Wertenwicklung eines s Fonds Plans von der einer Einmalveranlagung unterscheiden (höher oder geringer). Ein Kapitalverlust ist in beiden Fällen möglich.
Was also tun, wenn das Timing – also die Wahl des richtigen Einstiegszeitpunkts – so schwierig ist? Wir stellen Ihnen eine bekannte, aber immer noch Erfolg versprechende Strategie vor, die das schwierige Timing einer Einmalveranlagung in den Aktienmarkt „entschärft“.
In einem kurzen Video erklären wir die wichtigsten Infos über cost averaging und langfristiges anlegen. Gesetzlicher Hinweis.
Was ist Cost Averaging und wie hilft es langfristig anzulegen?
Die Strategie lautet: Aufteilung der Investments auf viele Zeitpunkte (= regelmäßige Veranlagung eines gleichbleibenden Betrages) in Kombination mit einem langfristigen Anlagehorizont.
Als Beispiel haben wir mit dem ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT einen Fonds ausgewählt, der hohe bis sehr hohe Kursschwankungen aufweist und gleichzeitig eine über Kurshistorie verfügt, deren Dauer wir als repräsentativ einschätzen (der Fonds wurde am 02.07.2001, also vor über 18 Jahren, aufgelegt).
1. Wertentwicklung ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ab Fondsstart
Die Darstellung zeigt im oberen Teil (blaue Linie) die Performance des ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT ab Fondsstart. Unten (rot) ist die rollierende 12-Monats-Performance angegeben.
2. ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Langfristige Veranlagung mit s Fonds Plan, 10 Jahre
Investments mit einer derart hohen Schwankungsbreite sollten eher als langfristige Anlage betrachtet werden. Um das Risiko des falschen Einstiegszeitpunkts abzufedern, stellen wir eine Strategie vor, bei der regelmäßig ein gleichbleibender Betrag in einen Fonds veranlagt wird – den „s Fonds Plan“. In unserem Beispiel wurden die letzten 10 Jahre gewählt, da hier Kursschwankungen in beide Richtungen zu beobachten waren. Als Veranlagungssumme wurde EUR 100,- pro Monat angenommen.
Daraus ergibt sich im Vergleich zur Einmalveranlagung ein vollkommen anderes Bild:
Die monatlichen Käufe sind im Chart mit farbigen Punkten markiert. Zusätzlich sehen Sie den Durchschnittskurs des Fonds im Beobachtungszeitraum (rote gestrichelte Linie) eingezeichnet. Da regelmäßig der gleiche Betrag investiert wird, werden in Phasen niedriger Kurse mehr Fondsanteile erworben. In Phasen hoher Kurse können nur entsprechend weniger Fondsanteile erworben werden.
Cost average: aus Sicht der Anleger:innen
Tiefere Kurse sind nicht nur ein Nachteil. Vielmehr werden in solchen Phasen mehr Fondsanteile günstiger erworben (siehe Grafik 2, „Erworbene Anteile mit EUR 100,-). Langfristig ergibt sich dadurch ein durchschnittlicher Kaufkurs für die Anleger:innen, der sogar unter dem durchschnittlichen Fondspreis liegt (als grün gestrichelte Linie eingezeichnet). Diesen Effekt nennt man auch „Cost Average Effekt“. Das bedeutet nicht nur ein „Durchmischen“ sondern ein „Heruntermischen“ des durchschnittlichen Kaufpreises je Fondsanteil. Ziel der Anleger:innen sollte es sein, möglichst viele Fondsanteile bei niedrigen Kursen zu erwerben. Der Cost Average Effekt wirkt nur bei langer Laufzeit, wobei sich die Kurse langfristig nach oben entwickeln sollten. Im Gegensatz zur Einmalveranlagung bringt es Vorteile für die Anleger:innen, wenn die Kurse zunächst einmal nachgeben und später erst ansteigen.
Was hätten die Anleger:inen von diesem Investment gehabt?
Eine Einzahlung von EUR 100,- pro Monat über 10 Jahre (= 120 Monate) bedeutet einen Kapitaleinsatz von insgesamt EUR 12.000,-. Die folgende Grafik zeigt, wie das investierte Kapital aufgebaut wird und wie sich die veranlagte Summe im Wert entwickelt hat.
INFO:
Anhand der blauen Fläche kann man die Entwicklung des veranlagten Vermögens gut erkennen. Im Laufe der Zeit wird der Kapitaleinsatz immer größer. Aufgrund der Schwankungen des Fonds werden somit auch die Schwankungen des Wertes immer höher. Im Beobachtungszeitraum November 2008 bis November 2018 wären aus 120 x EUR 100,- (EUR 12.000,-) ca. EUR 15.000,- geworden (Spesen und ev. individuelle Steuern nicht berücksichtigt). Im Jahr 2012 wäre der Wert der erworbenen Fondsanteile unter den einbezahlten Beträgen gelegen. Hier kann man gut erkennen, welchen Einfluss der Zeitpunkt des Verkaufs auf den persönlichen Veranlagungserfolg hat.
3. ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT – Strategien beim Verkauf
Die hohen Kursschwankungen kann man sehr gut in obigen Grafiken erkennen. Diese Kursbewegungen können durchaus heftig ausfallen – und sich auch in relativ kurzer Zeit ereignen. Kursschwankungen nach unten (Kursverluste) haben beim Verkauf der Fondsanteile einen wesentlichen Einfluss auf den über die Laufzeit erzielten Ertrag.
Die „Ablaufplanung“ sollte daher immer ein Teil der Gesamtstrategie bei der Veranlagung sein.
Einige Tipps dazu:
- Die Dauer der Veranlagung sollte langfristig sein. Ein vorher definierter exakter Stichtag für den Ausstieg ist nicht zielführend, denn die Kurse für einen zukünftigen Zeitpunkt sind nicht prognostizierbar.
- Hohe Kurse (deutlich über dem Durchschnittskurs) stellen einen guten Zeitpunkt zum Verkauf dar.
- Eine Möglichkeit, strategisch zu verkaufen wäre: Immer jenen Prozentsatz vom Bestand zu verkaufen, der einem gewissen Wertzuwachs entspricht (z.B. immer wenn man 20% im Plus ist, wird dieser Anteil vom Bestand verkauft und der Erlös in eine defensive Veranlagung umgeschichtet).
- Je mehr Fondsanteile erworben wurden, desto höher wirken sich Kursschwankungen des Fonds auf den Wert des Investments aus.
Für die Anleger:innen ergeben sich folgende Erkenntnisse:
- Fondspreise, die stark schwanken (wie dies z.B. bei Aktienfonds üblich ist) müssen nicht unbedingt von Nachteil sein.
- Die Wahl des richtigen Zeitpunkts für den Kauf bzw. Verkauf bei einer Einmalveranlagung in den Fonds ist sehr schwer. Eine Verteilung des Einstiegs auf mehrere Zeitpunkte bzw. der geplante Kapitalaufbau reduziert die Angst vor einer Fehlentscheidung.
- Tiefe Kurse über eine lange Zeit wirken dann positiv, wenn die Kurse später wieder steigen und die Gewinne realisiert werden.
- Um bei dieser Strategie langfristig erfolgreich zu sein, sollte ein ausreichend langer Zeithorizont eingeplant werden.
- Das regelmäßige Investieren des gleichen Betrags in Fondsanteilen – auch „s Fonds Plan“ genannt – ist für die meisten Fonds der Erste Asset Management bereits ab EUR 50,- pro Monat möglich.
Fazit
Durch das regelmäßige Investieren von Beträge in einer bestimmten und gleichbleibenden Höhe – mit dem s Fonds Plan – werden die veranlagten Mittel auf viele Kaufzeitpunkte verteilt. Das bewirkt einen Mischkurs beim Erwerb von Fondsanteilen, was die Problematik des einmaligen falschen Einstiegszeitpunkts deutlich reduziert.
Einer der wesentlichsten Aspekte, der aber häufig unterschätzt wird: Beim s Fonds Plan entscheidet nicht der Startzeitpunkt über den Erfolg. Viel wichtiger ist der Zeitpunkt des Verkaufs!
Durch die Möglichkeit einer regelmäßigen Anlage bereits ab EUR 50,- pro Monat werden die Chancen der internationalen Aktienmärkte auch der Kleinanleger:innen erschlossen. Die Anleger:innen gehen dabei keine Verpflichtungen hinsichtlich der Einzahlungen ein. Diese können jederzeit erhöht, reduziert oder ausgesetzt werden. Der s Fonds Plan ist ein flexibles Instrument und sehr gut geeignet, um Kapital in risikoreichere Investments zu veranlagen.
Hinweise zum ausgewählten Fonds ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT
Der ERSTE WWF STOCK ENVIRONMENT investiert weltweit in Unternehmen der Umweltbranche. Die wichtigsten Themen sind: Wasseraufbereitung und -versorgung.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.