Kann mit einer nachhaltigen Veranlagung tatsächlich die Welt verändert werden? Was versteht man unter Impact Investing und wie sieht unser Angebot in der Erste AM aus? Üben nur nachhaltige Investoren einen Impact aus oder haben alle Investments einen Impact auf unsere Zukunft?
Impactfonds – das Sahnehäubchen der nachhaltigen Investmentbranche
Lange Zeit war es den Fondsgesellschaften überlassen, zu beurteilen, ob ein Fonds ein Impactfonds ist oder nicht. Mit dem Vorteil, innovative, neue Produkte schaffen zu können und dem Nachteil des Greenwashing durch Trittbrettfahrer. Seit Inkrafttreten der Offenlegungsverordnung wurde diese Übung nun weitgehend standardisiert und eine entsprechende Klassifizierung eingeführt. Sogenannte Artikel 9 Fonds haben vereinfacht gesagt das Ziel, neben Performance einen positiven Impact für die Gesellschaft zu generieren. Klingt fantastisch, aber was verbirgt sich dahinter?
Der Impact muss messbar und sichtbar sein
Für unsere Impactfonds lassen wir jährlich ein extern beauftragtes Impactscreening durchführen, wo gemessen wird, welcher Impact durch die im Fonds investierten Titel erzielt werden konnte. Damit am Ende des Jahres ein positiver Impact berichtet werden kann, ist allerdings zuvor die Auswahl der richtigen Titel entscheidend. Dies können Aktien von Unternehmen, die Lösungen gegen den Klimawandel anbieten, sein, aber auch Green Bonds oder Climate Awareness Bonds, die unsere Nachhaltigkeitskriterien erfüllen. Es geht bei Impact nicht zwangsweise um Umweltthemen, auch soziale Themen wie die Schaffung von Arbeitsplätze in Entwicklungsländern durch Mikrokredite spielen eine wichtige Rolle für die Erste AM.
Was war mein Impact?
Vielleicht fragen Sie sich jetzt, was Ihr persönlicher Impact durch Ihr Investment in unsere Fonds ist? Während Ihr finanzieller Impact vom Depotauszug abgelesen werden kann, verlangt der soziale oder Umweltimpact mehr Rechenarbeit. Um Ihnen diese Arbeit abzunehmen, werden wir einen freizugänglichen Impactrechner auf unsere Homepage packen. Dort kann am Beispiel unseres jüngsten Impactfonds, dem Erste Green Invest, nachvollzogen werden, wie man über einen Fonds Anteile an Unternehmen erwirbt und dadurch am Impact dieser Unternehmen indirekt beteiligt ist.
Und die anderen Fonds haben keinen Impact?
Aus unserer Sicht hat jede Investmententscheidung eine Auswirkung, die positiv oder negativ sein kann und unabhängig von der Produktschiene gemessen werden sollte. Aus diesem Grund sind wir 2015 als erste Fondsgesellschaft Österreichs dem Montréal Carbon Pledge beigetreten und veröffentlichen jährlich den CO2-Fußabdruck sämtlicher Publikumsfonds auf unserer Homepage. Es macht uns stolz, dass wir seit Beginn der Messung, auch dank unserer firmenweiten Mindeststandards, bei den CO2-Emissionen immer unterhalb des Gesamtmarktes gelegen sind.
Zusätzlich veröffentlichen wir seit 2017 die Wasserrisiken in unseren Responsible Aktienfonds und haben die Berechnung heuer erstmalig auch auf die Rentenfonds ausgeweitet.
Impact durch Engagement und Voting
Die Bereitstellung von Kapital zur Erzielung von positivem Impact ist allerdings nicht der einzige Weg, wo eine Fondsgesellschaft Einfluss auf die Gesellschaft nehmen kann. Mindestens genauso groß ist der Impact, der durch Unternehmensdialoge und die Ausübung von Stimmrechten erzielt werden kann. Hier ist es uns beispielsweise gemeinsam mit gleichgesinnten Investoren gelungen, das Management eines österreichischen Unternehmens zur Aufnahme von CO2-Reduktionszielen im Vergütungssystem zu überzeugen. Details dazu werden demnächst in unserem Voting und Engagementreport für das Jahr 2020 veröffentlicht.
Eine Badewanne voll mit CO2
Bill Gates hat kürzlich die Problematik der Treibhausgase mit einer Badewanne verglichen. Selbst wenn es uns gelingt, die Emissionen stark zurückzuschrauben, der Wasserhahn wird weitertropfen und die Badewanne füllen, bis sie eines Tages übergeht. Das erklärte Ziel muss deshalb die Klimaneutralität sein, was einerseits erfordert, den eigenen Fußabdruck im Alltag zu überdenken. Andererseits gilt es durch Impactfonds in jene Unternehmen und in jene Projekte zu investieren, die entscheidend dazu beitragen, den tropfenden Wasserhahn ein für alle Mal abzudrehen.
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.