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Token und Coins: Wie unterscheiden sich Cryptocurrencies?

Token und Coins: Wie unterscheiden sich Cryptocurrencies?
Token und Coins: Wie unterscheiden sich Cryptocurrencies?
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Laut der Internetseite coinmarketcap.com haben alle Cryptocurrencies zusammengefasst vor kurzem die $1,000Mrd. Grenze übertroffen. Obwohl die Seite über 8,000 Cryptocurrencies (CC) auflistet, vereinnahmen Bitcoin und Ethereum 85% der Gesamtkapitalisierung.

Diese Grenze wurde übertroffen, nachdem die beiden Flaggschiffe der Krypto Szene wieder deutlich an Wert dazugewonnen hat. Bevor wir uns intensiver mit dem Anstieg des Bitcoin Kurses beschäftigen, will ich kurz auf die hohe Anzahl von CC eingehen.

Zunächst ist es einmal wichtig zu verstehen, dass es sich bei den mehr als 8000 CC um recht unterschiedliche Projekte handelt und dass der Begriff „Currency“ nicht immer zielführend sein muss. Die Bezeichnung digitale Token trifft eher zu, wobei folgende Kategorisierung vorgenommen werden kann:

Payment Token:

Dabei handelt es sich um Token, die als Bezahlmittel konzipiert wurden. Alle haben gemein, dass sie kryptographische Verschlüsselungstechniken anwenden und auf einer dezentralen Blockchain Struktur aufbauen. Der Emittent muss nicht unbedingt bekannt sein, wie dies beim Hauptvertreter Bitcoin der Fall ist. Weitere Beispiele für Payment Token sind Bitcoin Cash, Litecoin, u.a.

Stable Coins (EU-Bezeichnung: asset reference token):

Die Nummer Drei bei coinmarketcap belegt Tether. Der Wert von Stable Coins ist an ein bestimmtes Asset gebunden, im Fall von Tether an den USD (ein Tether repräsentiert 1USD). Der Plan von Facebook ein Token zu emittieren fällt in diese Untergruppe.

Ein Libra (bzw. der neue Namen Diem) soll den Wert eines Basket aus unterschiedlichen Währungen und Anleihen repräsentieren. Stable Coins werden entsprechend einem Vorschlag der EU-Kommission demnächst in der EU reguliert. Die Europäische Bankenaufsicht (EBA) wird aber darüber entscheiden, on eine Zulassung in der EU erfolgt. Diese richtet sich danach ob die Token die Ziele der EZB konterkarieren, also eine gewisse Systemrelevanz aufweisen.

Plattform Token:

Einige Projekte erlauben die Entwicklung von dezentralen Applikationen, die Blockchain basiert aufgebaut sind. Dazu sind sogenannte „smart contracts“ notwendig, die bei der Programmierung verwendet werden (technisch gesehen handelt es sich dabei um „wenn-dann“ Prozeduren).

Die Nummer zwei nach Kapitalisierung Ethereum und die Nummer 4 Polkadot sind prominente Vertreter dieser Gruppe. Ethereum hat eine eigene Währung (Ether), die für das Betreiben von Applikationen benötigt wird. Viele Applikationen gehören in die Kategorie „Dezentrale Finanzen“ (kurz DeFi), die derzeit einen Boom erleben.

In der Liste von coinmarketcap sind einige dieser DeFi Projekte mit eigenen Coins vertreten, wie z.B. Wrapped Bitcoin, Uniswap oder Aave). Wer sich mit diesem Thema näher beschäftigen will, kann auf der Webseite defipulse die führenden Applikationen verfolgen.

Utility Token

Utility Token sind eine Art Gutschein oder Zugangslizenz, die auf einer Blockchain abgespeichert sind. Sie erlauben den Bezug einer Dienstleistung oder eines Produktes. Diese sollten nur dann erworben werden, wenn man die Dienstleistung auch beanspruchen möchte.

Als Investment eignen sich diese Token eher nicht (darunter fällt auch Ripple). Die EU wird im Rahmen der Crypto Asset Regulierung (kurz MiCA) diese Form von Token regulieren, in erste Linie als Schutz für Kleinanleger, nachdem diese im letzten Bull-Run von 2017 von Vielen gekauft wurden, ohne zu wissen, was hinter dem Projekt steht oder ob es sich überhaupt um ein seriöses Unterfangen handelt. Ein Großteil, der über 8000 CC fällt in diese Kategorie und kann mit ruhigem Gewissen unter Investment Aspekten vernachlässigt werden.

Central Bank Digital Currencies (CBDC)

 Viele Notenbanken experimentieren derzeit mit der Emission von CBDCs Dabei gibt es zwei unterschiedliche Ansätze. Zum einen kann eine Notenbank digitale Token begeben, die der User in einer Wallet hält und damit bezahlen kann. Die zweite Form der digitalen Token nennt sich „account based“. Dabei hat ein User direkt ein Konto bei der Notenbank. Derzeit ist nicht klar welche Form sich durchsetzen wird.

Vorreiter auf diesem Gebiet ist China mit der Emission des digitalen Yuan. Derzeit wird diese Form der Währung getestet. Weit fortgeschritten ist auch die Riksbank in Schweden mit ihrer e-Krona. Die EZB ist derzeit noch in der Prüfungsphase.

Wenngleich CBDC immer wieder mit CC verglichen werden, muss diese Form der digitalen Währung nicht unbedingt auf einer dezentralen Blockchain aufgebaut sein. Vorstellbar ist eine sogenannte permissioned (nicht öffentlich zugänglich) Blockchain, die von Kommerzbanken betrieben wird.

Im Unterschied zu Stable Coins ist der Emittent eine Notenbank und kein Unternehmen. CBDC sind zudem eine Forderung gegenüber einer Notenbank und gelten als „Legal Tender“ (d.h. man kann damit Steuern und Schulden bezahlen).

Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Entwicklungen.

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