Gründe ertragsorientiert vorzusorgen, gibt es viele – sei es, um für die Pension oder Karenzzeiten vorzusorgen, für größere Investitionen anzusparen oder die Ausbildung der Kinder bzw. Enkel zu finanzieren. Jedoch haben nur die wenigsten von uns die Ressourcen, sich tagtäglich mit den Ereignissen auf den internationalen Finanzmärkten zu befassen – noch dazu, weil diese Ereignisse nicht immer rational erklärbar sind. Hier kommen aktiv gemanagte Investmentfonds ins Spiel, denn bei ihnen kümmert sich das Fondsmanagement um all diese Themen.
Was ist ein Investmentfonds?
In einem Investmentfonds werden die Gelder von vielen Anleger:innen gesammelt, und die Fondsgesellschaft investiert dieses Vermögen gebündelt in ausgewählte Wertpapiere, z.B. Aktien, Anleihen, Immobilien etc. Das jeweilige Portfolio wird von Fondsmanager:innen betreut, die über Experten-Know-how verfügen und das Geld unter Berücksichtigung gesetzlicher Vorgaben breit streuen. Durch diese Maßnahme soll das Risiko reduziert werden, was als Diversifikation bezeichnet wird.
Für jeden Fonds wird regelmäßig, zumeist täglich, ein Rechenwert (engl. „Net Asset Value“ = NAV) ermittelt, der auf den Kursen jener Wertpapiere basiert, die im Fonds enthalten sind. Anleger:innen erhalten für ihre Einzahlungen in den Fonds Anteile am Fondsvermögen und partizipieren direkt an der Wertentwicklung des Investmentfonds. Die Anzahl der Fondsanteile ist nicht beschränkt, und neue Anteile können jederzeit ausgegeben werden – man spricht daher von offenen Investmentfonds. Darüber hinaus ist auch der Zugriff auf das Vermögen jederzeit möglich – Fondsanteile können jederzeit wieder verkauft werden.
Investmentfonds verfügen über den Vorteil, dass man bereits mit geringen, regelmäßigen Beträgen am Erfolg von Unternehmen partizipieren kann (Aktienfonds) bzw. Zinsen von Staaten/Unternehmen erhält (Anleihenfonds). Trotzdem können sich Investmentfonds nicht den Preisschwankungen der zugrundeliegenden Wertpapiere entziehen.
Wo können sich Anleger:innen informieren?
Wer sich dafür interessiert, in Investmentfonds zu veranlagen, stößt rasch auf eine Vielzahl verschiedenster Dokumente und Fachbegriffe. Man sollte sich dadurch aber nicht entmutigen und verunsichern lassen.
Hilfreiche Dokumente, um sich einen Überblick zu verschaffen, sind folgende:
- Das „Factsheet“ dient der ersten Orientierung und soll einen Überblick ermöglichen, was den Fonds auszeichnet. Ziel des Factsheets ist es, den Anleger:innen ein grundsätzliches Bild über die Veranlagung des Fonds und der vergangenen Wertentwicklung zu bieten. Die Fondsgesellschaft stellt das Factsheet sowohl online auf ihrer Website als auch in gedruckter Version zur Verfügung, unabhängig davon, wo bzw. wie der Fondsanteil gekauft wird.
Grafik 1: Factsheet zum ERSTE FUTURE INVEST per 21.03.2024
Quelle: Erste Asset Management
(www.erste-am.at)
- Das Basisinformationsblatt (BIB) veranschaulicht in gesetzlich normierter Form die wesentlichsten Informationen in Bezug auf den ausgewählten Investmentfonds, wie z.B. die Anlagepolitik oder auch die Kostenstruktur. Das BIB muss Anleger:innen vor einer Investmententscheidung bereit gestellt werden – entweder online auf der Website der Fondsgesellschaft oder in gedruckter Version, unabhängig davon wo bzw. wie der Fondsanteil gekauft wird.
Grafik 2: BIB zum ERSTE FUTURE INVEST per 21.03.2024
Quelle: Erste Asset Management
(www.erste-am.at)
Die wichtigsten Fachbegriffe und Kennzahlen auf einen Blick
Sowohl im Factsheet als auch im BIB ist man mit einer Reihe von Kennzahlen und Fachbegriffen konfrontiert. Hier ein Überblick über die wichtigsten unter ihnen:
- Anteilsscheinklassen
Investmentfonds können in unterschiedliche Tranchen (sog. Anteilsscheine) eingeteilt werden. Obwohl jede Anteilsscheinklasse über eine eigene ISIN – eine internationale Kennnummer für Wertpapiere – verfügt, unterscheiden sich die verschiedenen Tranchen nicht in der Wertentwicklung, da allen derselbe Investmentfonds zugrunde liegt. Die einzelnen Anteilsscheinklassen können sich aber z.B. durch die Höhe der laufenden Gebühren voneinander unterscheiden.
Anleger:innen können individuell entscheiden, ob eine jährliche Ausschüttung gewünscht oder eine Wiederveranlagung der Erträge präferiert wird. Je nachdem erhält man dann A-Anteilsscheine, die eine jährliche Ausschüttung (A) gewährleisten, oder T-Anteile, deren Erträge thesauriert (T) – also wiederveranlagt – werden und im Fonds verbleiben
Der Rechenwert der A-Anteile sinkt am Tag der Ausschüttung um jenen Betrag, der ausgeschüttet wird. Dabei handelt es sich um einen geplanten Kursrückgang. Anleger:innen sind in beiden Fällen gleichgestellt:
- Bei A-Anteilen wird der Ausschüttungsbetrag (abzüglich allfälliger Steuern) auf das Verrechnungskonto transferiert und
- bei T-Anteilen verbleibt derselbe Betrag (abzüglich allfälliger Steuern) im Fonds, es kommt also zu keinerlei Kapitalverlust.
Unabhängig von der Art der Ausschüttung unterliegen Wertpapierkurse Schwankungen, die durch unterschiedliche Faktoren beeinflusst werden.
Grafik 3: ERSTE BOND COMBIRENT, Entwicklung Rechenwert A-Anteile (blau) und T-Anteile (rot)
Startwert zur Vereinfachung auf 100 bei beiden Anteilscheinklassen normiert
Betrachtungszeitraum 10 Jahre (29.12.2011-30.12.2021), Ausschüttung jährlich per 01.02., Quelle: Erste Asset Management
Hinweise: Die Berechnung der Wertentwicklung erfolgt lt. OeKB Methode. Die Wertentwicklung unterstellt eine vollständige Wiederveranlagung der Ausschüttung und berücksichtigt die Verwaltungsgebühr sowie eine allfällige erfolgsbezogene Vergütung. Der bei Kauf gegebenenfalls anfallende einmalige Ausgabeaufschlag und allenfalls individuelle transaktionsbezogene oder laufend ertragsmindernde Kosten (z.B. Konto- und Depotgebühren) sind in der Darstellung nicht berücksichtigt. Die Wertentwicklung der Vergangenheit lässt keine verlässlichen Rückschlüsse auf die zukünftige Entwicklung eines Fonds zu. Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
- Performance (Wertentwicklung)
Unter Performance versteht man die historische, objektiv-messbare Wertentwicklung eines Investments über einen definierten Beobachtungszeitraum. Üblicherweise sind es Zeiträume von ein, drei, fünf oder zehn Jahren, das laufende Jahr ab dem Jahresultimo des Vorjahrs (engl. Year-to-Date – YtD) sowie seit Fondsbeginn. Prinzipiell erfolgt die Berechnung ohne Abzug von individuellen Kosten der Anleger:innen (z.B. Ausgabespesen, Depotgebühren, Steuern), die laufenden Kosten des Fonds sind aber bereits in der Wertenwicklung berücksichtigt und werden im KID ausgewiesen. Die Performance kann in Prozent über die Gesamtlaufzeit (kumuliert) oder als Ertrag pro Jahr (p.a.) dargestellt werden. Anleger:innen sollten beachten, dass Performance-Werte der Vergangenheit keine Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung des Investments zulassen.
- Sharpe-Ratio
Bei jedem Investment stellt sich die Frage, mit welchem Risiko ein entsprechender Ertrag erzielt werden kann. Die Sharpe-Ratio ist eine standardisierte Kennzahl, die die Wertentwicklung mit dem eingegangenen Risiko in Verhältnis setzt. Je höher dieser Wert ausfällt, desto geringer war das Risiko, mit dem der Ertrag erzielt wurde. Der Wert sollte über eins liegen, denn nur dann wurden Anleger:innen für das eingegangene Risiko entsprechend belohnt. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass nur jene Wertpapiere mittels Sharpe-Ratio verglichen werden sollten, die ähnliche Charakteristika aufweisen. Demzufolge würde der Sharpe-Ratio-Vergleich eines Aktienfonds mit einem Anleihenfonds wenig Sinn machen, wohingegen der Vergleich zweier ähnlicher Aktienfonds sehr wohl aussagekräftig ist.
- Volatilität
Die Volatilität beschreibt die Schwankungsbreite des Wertpapierkurses und ist eine standardisierte Messgröße für das Risiko eines Investments. Je höher die Volatilität, desto höher die Schwankungsbreite des Wertpapierkurses und desto risikoreicher das Investment.
Folgende Kennzahlen werden typischerweise für die Bewertung von Anleihenfonds verwendet:
- Modified Duration
Die modifizierte Duration (Modified Duration) sagt aus, um wie viel Prozent der Wert einer Anleihe bzw. eines Anleihenfonds über die Laufzeit steigt bzw. fällt, wenn sich der Marktzinssatz um einen Prozentpunkt verschiebt. Grundsätzlich fällt der Wert einer Anleihe, wenn der Marktzinssatz steigt.
- Rendite
Die Rendite bezogen auf die Endfälligkeit einer Anleihe gibt an, welchen jährlichen Ertrag in Prozent eine Anlegerin bzw. ein Anleger erzielt, wenn
- eine Anleihe zum aktuellen Marktkurs gekauft wird,
- alle Zinszahlungen (=Kupons) kassiert werden,
- diese wiederum gleich zur Ursprungsrendite reinvestiert werden
- und die Tilgung per Endfälligkeit zu 100% erfolgt.
Auf diese Weise können Anleihen von prinzipiell gleicher Güte, aber mit unterschiedlichen Laufzeiten, Kuponhöhen oder Preisen miteinander verglichen werden. Wichtig ist in diesem Zusammenhang, dass ein Abstellen auf den Kupon einer Anleihe alleine unzureichend ist, da hier nur die Zinsausschüttungen an die Anleger:innen berücksichtigt werden.
Da ein Anleihenfonds aus einer Vielzahl von Anleihen besteht, wird bei Anleihenfonds die durchschnittliche Anleihenrendite als Kennzahl der im Fonds enthaltenen Anleihen ermittelt.
Dieser Beitrag bildet den Einstieg in unser Dossier „Wie investiere ich in Fonds? – Ein Ratgeber für Anfänger:innen“. Den Grund dafür hat Starinvestor Waren Buffet einst folgendermaßen formuliert: „Investiere niemals in ein Geschäftsmodell, das du nicht verstehst“. Wir wollen gerne dazu beitragen, dass immer mehr Anleger:innen vorhandene Hemmschwellen abbauen und die Möglichkeiten der Veranlagung am Kapitalmarkt für sich nützen.
Erläuterungen zu Fachausdrücken finden Sie in unserem Fonds ABC: Fonds-ABC | Erste Asset Management
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Der Fonds verfolgt eine aktive Veranlagungspolitik und orientiert sich nicht an einem Vergleichsindex. Die Vermögenswerte werden diskretionär ausgewählt und der Ermessensspielraum der Verwaltungsgesellschaft ist nicht eingeschränkt.
Weitere Ausführungen zur nachhaltigen Ausrichtung des ERSTE FUTURE INVEST sowie zu den Angaben gemäß Offenlegungs-Verordnung (Verordnung (EU) 2019/2088) und Taxonomie-Verordnung (Verordnung (EU) 2020/852) sind dem aktuellen Prospekt, Punkt 12 und Anhang „Nachhaltigkeitsgrundsätze“ zu entnehmen. Bei der Entscheidung, in den ERSTE FUTURE INVEST zu investieren, sollten alle Eigenschaften oder Ziele des ERSTE FUTURE INVEST berücksichtigt werden, wie sie in den Fondsdokumenten beschrieben sind.
Weitere Informationen finden Sie hier
Wichtige rechtliche Hinweise:
Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.